NZZ: Ehemaliger Feuilletonchef Werner Weber gestorben
Werner Weber, Literaturkritiker und langjähriger Feuilletionchef der Neuen Zürcher Zeitung, ist am Donnerstag in Zürich nach kurzer Krankheit im Alter von 86 Jahren gestorben.
Wie kein anderer hat Werner Weber die Schweizer Literaturszene jahrzehntelang befruchtet. Die Überschrift "Lebensglück des Lesers" in der Samstagsausgabe der NZZ könnte treffender nicht sein.
Mit besonnener, stets um gerechte Würdigung eines Werks ringender Väterlichkeit hat Werner Weber in seinen NZZ-Artikeln – zunächst als Redaktor, 1951-1973 als Feuilletonchef – einer breiten Leserschaft Literatur nähergebracht. 1973-1987 war er Professor auf dem eigens für ihn geschaffenen Lehrstuhl für Literaturkritik an der Universität Zürich, 1980-1992 Verwaltungsratspräsident der Neuen Schauspiel AG.
Weber erhielt zahlreiche Auszeichnungen, so 1956 den Conrad- Ferdinand-Meyer-Preis, 1967 den Johann-Heinrich Merck-Preis für literarische Kritik, 1980 den Goethepreis, 1988 den Preis des Schweizer Buchhandels und 1989 die Johann-Jakob-Bodmer-Medaille.