Katharine Hepburn, eine der grössten Filmschauspielerinnen, ist tot. Sie verstarb am Sonntag 96-jährig in ihrem Haus in Old Saybrook im US-Bundesstaat Connecticut.
Sie sei friedlich eingeschlafen, sagte ihr Schwager Ellsworth Grant. Hepburn litt unter anderem an der Parkinson-Krankheit. In den vergangenen Jahren war sie wiederholt im Spital behandelt worden.
Die hoch gewachsene Amerikanerin, eine klassische Schönheit mit gestochen scharfen Gesichtszügen, spielte Charakterrollen, komische und dramatische Parts in insgesamt 43 Spielfilmen und war darüber hinaus in Dutzenden Fernsehproduktionen und Theaterstücken zu sehen.
Katherine Hepburns Karriere zog sich über mehr als 60 Jahre hin. Mit ihrem ausgeprägten Selbstbewusstsein und unbeugsamen Willen im Privatleben wie auf der Leinwand wurde sie zum Vorbild für Generationen von Frauen.
Fast ein halbes Jahrhundert lang gehörte sie zu den grossen Hollywoodstars. Katharine Hepburn war in ihrer langen Karriere insgesamt zwölf Mal für einen «Oscar» nominiert, vier Mal erhielt sie den begehrten Filmpreis als beste Hauptdarstellerin.
Zu ihren bekanntesten Filmen gehörten «African Queen» mit Humphrey Bogart, «Leoparden küsst man nicht» mit Cary Grant und «Die Frau, von der man spricht» mit ihrem langjährigen Lebenspartner Spencer Tracy.
Katherine Hepburn wurde am 12. Mai 1907 als Tochter eines Arztes und einer Frauenrechtlerin in Hartford (Connecticut) geboren. Nach dem Studium spielte sie anfangs an kleinen Theatern und schliesslich am Broadway. Ihre erste «Oscar»-Rolle spielte sie 1933 in «Morgenrot des Ruhms».
Nachdem sie Mitte der 30er Jahre einen Karriereknick hatte, gelang ihr 1938 in Howard Hawks’ «Leoparden küsst man nicht» ein glanzvolles Comeback. Komödien-Klassiker wie «Die Nacht vor der Hochzeit» (1940) folgten.
Neben ihrer Filmarbeit fand sie immer wieder zum Theater zurück. Bis in die 70er Jahre blieb Hepburn mit ihrer Vielseitigkeit, mit Witz und ungebremster Vitalität eine der profiliertesten Darstellerinnen Hollywoods. Ihr letzter grosser Erfolg war 1981 das Familiendrama «Am goldenen See», für das sie erneut den «Oscar» erhielt.
Mit ihr verliert das Kino einen seiner eigenwilligsten und erfolgreichsten Stars. Filme wie «African Queen» oder «Die Frau, von der man spricht» lebten von ihren selbstbewussten Charme. Das Paar Katharine Hepburn/Spencer Tracy drückte einer ganzen Reihe von Erfolgsfilmen seinen unkonventionellen Stempel auf.
Mit ihrem Lebenspartner Spencer Tracy stand Hepburn für neun Filme vor der Kamera, in denen sie oft sich selbst spielen durfte: Eine willensstarke Frau, die auf den Überlegenheitsdusel so manchen Vertreters der Männerwelt frech und fröhlich pfeift.
Nach Angaben von Hepburns Testamentsvollstreckerin wird es keine Trauerfeier für die Schauspielerin geben. Die Beerdigung werde im privaten Kreis stattfinden. «Sie ist gestorben wie sie gelebt hat, mit Würde und Anmut.» (sda)