Die als Schauspielpartnerin von Loriot bekannt gewordene ist tot. Die 65-Jährige starb nach schwerer Krankheit in einem Krankenhaus, wie Hamanns Manager sagte. Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) würdigte Hamann als "wunderbare Schauspielerin" und "großartige Komödiantin". Der ARD-Vorsitzende Fritz Raff erklärte, Hamann habe über Jahrzehnte hinweg ihr Publikum unterhalten und "deutsche Fernsehgeschichte geschrieben".
Laut Hamanns Manager war die gebürtige Hamburgerin bereits seit längerer Zeit schwer krank. "Obwohl wir wussten, dass wenig Hoffnung bestand, sind wir jetzt alle unendlich traurig." Nach den Worten des Managers ist noch nicht klar, wann und in welchem Rahmen die Verstorbene beerdigt wird. Hamann hatte zurückgezogen gelebt und die Öffentlichkeit gescheut.
Die Schauspielerin schaffte an der Seite von Vicco von Bülow in den von 1976 bis 1979 entstandenen Loriot-Sketchen den Durchbruch. Unvergessen blieben Sketche wie jener mit einer Fernsehansagerin, die sich bei der Ankündigung eines Films am englischen "th" verhaspelt oder der mit "Frau Hoppenstedt", die als Hausfrau auf der Suche nach Selbsterfüllung ein Jodel-Diplom ablegt.
Große Erfolge feierte Hamann mit den Spielfilmen "Ödipussi" (1988) und "Pappa ante portas" (1991), in denen sie wie schon in den Fernsehsketchen das komödiantische Gegengewicht zu Loriot bildete. Unabhängig von ihrem Entdecker gewann Hamann später in Fernsehserien wie "Das Traumschiff", "Der Landarzt" und vor allem "Adelheid und ihre Mörder" ein Millionenpublikum für sich. Alleine drei Mal erhielt Evelyn Hamann die Goldene Kamera, außerdem bekam sie den Bayerischen Fernsehpreis. Die bayerische Polizei machte sie wegen ihrer Rolle in "Adelheid und ihre Mörder" zudem zur Ehrenkommissarin.
Kulturstaatsminister Neumann erklärte, Hamann habe an der Seite Loriots Fernsehgeschichte geschrieben. "Wie kaum eine andere vermochte sie es, die Gefährdungen durch Alltag und Mitmenschen in den komischsten Farben zu zeichnen." Auch wenn sie dank ihrer Wandlungsfähigkeit ebenso in ernsten Rollen zu überzeugen vermocht habe, "werden uns besonders ihr unvergleichlicher Witz und ihr subtiler Humor fehlen".
ARD-Programmdirektor Günter Struve würdigte Hamann als "brillante Schauspielerin". Ihr Markenzeichen sei ihr "hanseatisch-trockener Humor und ihr spröder Witz" gewesen. Das Erste wolle nun "im größeren Umfang" mit Programmänderungen der Verstorbenen gedenken.