GRETZENBACH SO – Nach der Bergung der letzten beiden Leichen aus der eingestürzten Tiefgarage in Gretzenbach SO sind die Aufräumarbeiten unterbrochen worden. Die Arbeiten werden am Montag fortgesetzt.
Kurz vor Mitternacht waren die letzten zwei Feuerwehrleute tot geborgen worden. Ihre fünf toten Kollegen hatten die Rettungskräfte rund fünf Stunden zuvor aus den Trümmern der eingestürzten Betondecke hervorgeholt.
Bundesrat Samuel Schmid, der derzeit zu einem offiziellen Besuch in Indien weilt, sprach den Angehörigen der Feuerwehrleute sein Beileid und tiefes Mitgefühl aus. Den Helfern aus Feuerwehr, Armee, Sanität und Polizei sowie den Care-Teams danke er für ihren grossen Einsatz, heisst es in einem Communiqué des Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport.
Die sieben Feuerwehrleute waren am Samstagmorgen um 6 Uhr mit der freiwilligen Stützpunktfeuerwehr Schönenwerd ausgerückt, um drei brennende Autos in der Tiefgarage eines Wohnblockquartiers zu löschen. Während den Löscharbeiten stürzte plötzlich die Betondecke herab und begrub die Männer.
Die Rettungsarbeiten wurden durch starke Rauchentwicklung und Hitze behindert. "Wir wussten, wo sich die Verschütteten befanden, uns fehlten aber die Mittel, um sie aus den ineinander verkeilten Betonplatten herausnehmen zu können", sagte Einsatzleiter Paul Haus.
Gegen Mittag, als kaum mehr Hoffnung auf ein Überleben der Verschütteten bestand, entschloss sich die Einsatzleitung, schweres Baugerät einzusetzen, um von oben an die Opfer heranzukommen. Den ganzen Tag über versuchten bis zu 200 Rettungsleute die eingeschlossenen Feuerwehrleute zu befreien.
Die Brand- und Einsturzursache ist weiterhin unbekannt. Nicht ausgeschlossen wird, dass bautechnische Mängel zum Einsturz der Betondecke geführt haben. Noch am Samstagnachmittag wurde ein Statiker vom zuständigen Solothurner Untersucherungsrichter mit einer Expertise beauftragt.