Hans W. Kopp tot
Ehemann von Elisabeth Kopp wird heute beigesetzt
Der Ehegatte der früheren Bundesrätin Elisabeth Kopp ist im Alter von
77 Jahren gestorben. Hans W. Kopp stand im Mittelpunkt der Affäre, die
zum Rücktritt seiner Frau aus dem Bundesrat führte.
Nach Angaben der Zeitung «Blick» starb Hans W. Kopp bereits am
Sonntagabend im Universitätsspital Zürich. Über die Todesursache liegen
keine Informationen vor. Die Beisetzung im engsten Familienkreis soll
heute Mittwoch in Kopps Wohngemeinde Zumikon stattfinden.
Vielseitige und schillernde Persönlichkeit
Hans W. Kopp war eine schillernde Persönlichkeit mit vielen Begabungen.
Er wirkte jahrzehntelang als erfolgreicher Wirtschaftsanwalt mit einer
eigenen Kanzlei.
Zudem war Kopp Rechtsdozent an der Universität Zürich, TV-Moderator
(«Fernsehstrasse 1-4»), Präsident der Eidgenössischen Medienkommission
und «Medienpapst», angesehenes Mitglied der Zürcher FDP, Armeeoberst
und Gedichteschreiber.
Kopp sorgte aber immer wieder für Schlagzeilen, weil er in echte und
vermeintliche Skandale verwickelt gewesen war. Ein Skandal, der als so
genannte Kopp-Affäre in die Geschichte eingegangen ist, führte denn
auch vor 20 Jahren zum Rücktritt seiner Gattin Elisabeth Kopp aus dem
Bundesrat, dem sie seit 1984 angehört hatte.
Folgenreicher Telefonanruf
Der Sturz der ersten Bundesrätin nahm im Oktober 1988 seinen Anfang.
Elisabeth Kopps persönliche Mitarbeiterin erfuhr, dass die Shakarchi AG
der Geldwäscherei verdächtigt wurde – im Verwaltungsrat sass
Bundesratsgatte Hans W. Kopp.
Sie informierte ihre Chefin. Die Justizministerin telefonierte umgehend
mit ihrem Mann und bat ihn, den Verwaltungsrat der Shakarchi zu
verlassen. Hans W. Kopp folgte dieser Aufforderung.
Nach diversen Enthüllungen in den Medien informierte die
Justizministerin ihre Bundesratskollegen, schliesslich gab sie den
Telefonanruf öffentlich zu. Das Schicksal der Bundesrätin war damit
besiegelt. Am 12. Januar 1989 trat Elisabeth Kopp zurück.