Christian Brando ging aus einer kurzen Beziehung des Hollywood-Stars zu der aus Indien stammenden Schauspielerin Anna Kashfi hervor. Marlon Brando und Kashfi lieferten sich einen erbitterten Sorgerechtsstreit um den Jungen. Zunächst bekam die Mutter das Sorgerecht zugesprochen, später wurde es ihr wegen Drogen- und Alkoholabhängigkeit wieder aberkannt. Kashfi fand sich damit nicht ab: Sie entführte den Sohn während der Dreharbeiten zu dem Film "Last Tango in Paris" aus Frankreich nach Mexiko. Später kehrte Christian Brando in die Obhut seines Vaters zurück. Aber sein Leben gelangte nicht in gerade Bahnen. Früh brach er die Schule ab, er war für einen hohen Alkohol- und Drogenkonsum bekannt.
Die Bluttat von 1990 wurde nie vollständig aufgeklärt. Ein Gericht befand Christian Brando schuldig, den Freund seiner Schwester Cheyenne, Dag Drollet, vorsätzlich erschossen zu haben. Christian Brando gestand, den tödlichen Schuss abgegeben zu haben, bestritt aber gegenüber der "Los Angeles Times" 1991 den Vorsatz. Cheyenne habe ihm erzählt, sie werde von dem Freund regelmäßig geschlagen, sagte er. Er habe Drollet zur Rede stellen wollen. Als er gehen wollte, habe Drollet versucht, ihm die Waffe zu entreißen, dabei habe sich der Schuss gelöst. 1996 wurde er aus dem Gefängnis entlassen.
Marlon Brando, der durch Filme wie "Der Pate" (1972) und "Apocalypse Now" (1979) zu Weltruhm gelangte, gestand einmal, er habe "als Vater vielleicht versagt". Unter Tränen bat er das Gericht in Santa Monica, für seinen Sohn eine milde Strafe zu verhängen. Während Christian Brando noch im Gefängnis saß, brachte sich seine Schwester in Tahiti um. Christian war das älteste der neun Kinder Marlon Brandos.