Das amerikanische Fotomodell Anna Nicole Smith ist an einer versehentlich eingenommenen Überdosis von Medikamenten gestorben. Das ist das Ergebnis der Autopsie, die am Montag mehr als sechs Wochen nach dem Tod der 39-Jährigen in Fort Lauderdale im US-Bundesstaat Florida bekannt gegeben wurde. Mord oder Selbstmord schlossen die Behörden aus.
Anna Nicole Smith habe in den letzten Tagen vor ihrem Tod neun verschiedene Medikamente genommen, berichtete Gerichtsmediziner Joshua Perper, darunter Schlafmittel, Appetitzügler und Antidepressiva. Keines der Mittel sei zu hoch dosiert gewesen, zusammen hätten sie jedoch eine tödliche Kombination gebildet. «Wir sind nach all unseren Untersuchungen überzeugt, dass es eine versehentliche Überdosis ohne kriminellen Hintergrund war», sagte Polizeichef Charlie Tiger.
Das Model, in Deutschland durch eine freizügige H&M-Reklame bekannt geworden, war am 8. Februar überraschend in Florida gestorben. Sie litt vor ihrem Tod an einer Infektion mit mehr als 40 Grad Fieber. Wegen der Aussicht auf das Milliardenvermögen ihres gestorbenen Ehemannes Howard Marshall hatten sich um ihren Tod wilde Spekulationen gerankt. Um die Vaterschaft für ihre sechs Monate alte Tochter Dannielynn gibt es einen erbitterten Streit zwischen mindestens drei Männern.
Der Mediziner Perper sagte, Smith habe nach dem Tod ihres Mannes und erst recht nach dem überraschenden Tod ihres 20 Jahre alten Sohnes Daniel im vergangenen September schwere Depressionen gehabt. Gleichwohl gehe er nicht von einem Selbstmord aus. In ihrem Hotelzimmer sei noch ein nicht genutzter Vorrat an Schlaftabletten gefunden worden. Auch auf dem Laptop des Lebensgefährten Howard Stern fand die Polizei nichts Verdächtiges. «Es gibt nichts, was auf ein Foulspiel hindeutet», sagte Tiger bei einer vom Nachrichtensender CNN übertragenen Pressekonferenz.
Smith war nach einem langen Tauziehen um ihren Beerdigungsort Anfang März neben ihrem Sohn auf den Bahamas beigesetzt worden. Der Streit um das Erbe ihres Mannes ist noch nicht entschieden.