27.01.2009 – US-Schriftsteller John Updike gestorben

Der amerikanische Bestsellerautor John Updike ist im Alter von 76
Jahren gestorben. Er erlag einer Lungenkrebserkrankung. Updike galt als
einer der herausragendsten Chronisten der amerikanischen Gesellschaft
nach dem Zweiten Weltkrieg.

John Updike brachte über 50 Bücher heraus – seine Themen reichten von
Sex, Scheidungen, Abenteuern, Frauenemanzipation, Gesellschaftskritik
bis hin zum Baseball. 1989 erschienen seine vielbeachteten Memoiren
«Selbst-Bewusstsein».

Der Autor, der mit durchschnittlich einer Neuerscheinung pro Jahr
aufwartete, wurde für seine Romane, Kurzgeschichten und Gedichtbände
mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt, unter anderem zwei Mal mit dem
Pulitzer-Preis. Er galt lange auch als aussichtsreicher Anwärter für
den Literaturnobelpreis.

Suche nach Sinnhaftigkeit

Berühmt wurde Updike mit dem Roman «Rabbit, Run» (Hasenherz) dem
1960 erschienenen, ersten Band einer ganzen Rabbit-Reihe. Der Held der
Geschichte, Harry «Rabbit» Angstrom, der den Ausbruch wagt, aber auf
der Suche nach Selbstverwirklichung und Sinnhaftigkeit kläglich
scheitert, gilt als eine der wichtigsten Figuren der amerikanischen
Literatur.

Zwei der Rabbit-Bücher brachten Updike die Pulitzer-Preise. Der wohl
sensationellste Erfolg gelang ihm 1968 mit dem Roman «The Couples»
(Ehepaare). Bereits die erste amerikanische Auflage erreichte die Zahl
von zwei Millionen Exemplaren.

Lokalreporter und siebenfacher Vater

Updike wurde am 18. März 1932 in Shillington in Pennsylvania als
einziges Kind eines Diakons und Mathematiklehrers geboren. Er wuchs
vorwiegend unter der Obhut seiner Grosseltern auf. 1950 erhielt er ein
Stipendium für die Harvard Universität im Hauptfach Englische
Literatur.

Bereits 1954 druckte die Wochenzeitschrift «The New Yorker» die ersten
Kurzgeschichten ab. Später arbeitete er als Lokalreporter für den «New
Yorker», dem er bis 1957 angehörte. Updike war zweimal verheiratet und
hat insgesamt sieben Kinder.