Der frühere Migros-Chef Pierre Arnold ist am Sonntag nach kurzer und schwerer Krankheit 85-jährig verstorben. Arnold diente dem orangen Riesen während 33 Jahren und kannte Migros-Gründer Gottlieb Duttweiler noch persönlich.
Pierre Arnold galt als "Monsieur Migros". Er leitete den Migros-Konzern von 1976 bis 1984 als Präsident der Verwaltungsdelegation. Von 1984 bis 1991 war er Präsident der Verwaltung des Migros-Genossenschafts-Bundes (MGB). Von 1992 bis 2004 präsidierte er die Gottlieb Duttweiler-Stiftung.
Arnold galt als der Marketing-Mann der Migros. Bekannt wurde er aber auch als Sanierer von Migros-Betrieben sowie als Pragmatiker, dessen Politik auf Bewunderung wie auch auf Kritik, etwa seitens der Vereinigung M-Frühling, stiess.
Arnold kam am 22. November 1921 in Ballaigues VD zur Welt. Nach lokalen Schulen setzte er seine Ausbildung in Bézier und Carcassone in Südfrankreich fort. 1947 schloss er seine Studien als Agraringenieur an der ETH Zürich ab.
1958 stiess er zur Migros. Duttweiler machte ihn zu seiner rechten Hand und bereitete ihn darauf vor, sein Nachfolger zu werden. Nach seinem Rückzug aus der Migros-Führung übte Arnold mehrere Verwaltungsratsmandate aus, darunter eines beim Uhrenkonzern SMH, deren Präsident er war.
Arnold scheute sich auch nicht, die Migros zu kritisieren. Ins Visier nahm er vor allem die Einführung der M-Budget-Linie sowie der Cumulus-Treuekarte. Auch die Übernahme von Globus durch die Migros war nicht nach seinem Geschmack.
Durch seine Unterstützung für den gescheiterten Financier Jürg Stäubli geriet Arnold selber ins Zwielicht. Pierre Arnold starb am Sonntag, wie die Migros mitteilte.