Mit Serienhits wie „Denver Clan“, „Drei Engel für Charlie“, „Melrose Place“ und „Beverly Hills 90210“ gelang dem einst armen Einwanderersohn sein persönlicher amerikanischer Traum. Aaron Spelling ist am Freitag 83-jährig als steinreicher Hollywoodzar in seiner Villa bei Los Angeles an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben.
Den Luxus, den seine Produktionen oft zum Inhalt hatten, lebte er auch selbst. 120 Zimmer im angeblich größten Privathaus Kaliforniens, ein überdimensionales Schwimmbad in einem der sechs Gärten und selbstverständlich ein waschechtes Privatkino – es gab nichts, was sich der TV-Produzent nicht leisten konnte. Zu verdanken hatte Spelling diesen Erfolg einem begnadeten Instinkt für den Geschmack des Publikums.
„Man hat die Wahl, sich entweder 300 Kritikern zu beweisen oder 30 Millionen Fans“, erklärte Spelling einmal der Nachrichtenagentur ap gegenüber. Verrisse störten ihn zwar nach eigener Aussage, hielten ihn aber nicht davon ab, eine als seicht und oberflächlich verschriene Serie nach der anderen zu produzieren.
Seit den 1960er Jahren brachte der Sohn polnischer und russischer Immigranten, zunächst als Schauspieler in New York kläglich gescheitert, Serien und Fernsehfilme in die amerikanischen Wohnzimmer, die als internationaler Exportschlager im Laufe der Jahrzehnte auch ein bestimmtes USA-Bild mitprägten.
Im „Guiness-Buch der Rekorde“ wird Spelling als „profiliertester TV-Produzent aller Zeiten“ geführt. Das US-Magazin „Forbes“ schätzte bereits Ende der 1980er sein Vermögen auf 300 Millionen Dollar.
Sein Tod wird von Gerüchten über Familienkrisen begleitet. Wie das US-Magazin „People“ berichtet, war Spellings zweite Ehefrau Candy am Sterbebett, auch sein 27-jähriger Sohn Randy habe sich von seinem Vater verabschiedet. Seine angeblich entfremdete 33-jährige Tochter Tori, die in den 1990ern als Darstellerin in „Beverly Hills 90210“ zum Teeniestar wurde, war zum Zeitpunkt des Todes in Kanada. Sie ließ „People“ aber wissen, sie sei dankbar, vor dem Tod die Gelegenheit zur Versöhnung gehabt zu haben.
Randy Spelling hatte sich Tage zuvor gegen Meldungen über zerrüttete Familienverhältnisse verwehrt. In Anspielung auf einen der Serienhits seines Vaters sagte er: „Das ist nicht ‚Dynasty’. Das ist das wahre Leben. Die Wahrheit ist, dass wir einander sehr lieben.“