Nach dem Tod des pakistanischen Nationaltrainers Bob Woolmer am vergangenen Sonntag ist nun klar, dass er ermordet wurde. Nach dem überraschenden Ausscheiden seines Teams bei der Cricket-Weltmeisterschaft gegen Irland war der Brite in seinem Hotelzimmer bewusstlos aufgefunden. Im Krankenhaus konnte nur noch der Tod festgestellt werden. Zunächst wurde vermutet, dass Woolmer an Herzversagen gestorben sei. Die schon sensationell anmutende Schlappe gegen Irland hatte in Pakistan zu wütenden Protesten der Fans geführt. Überall waren Drohungen gegen Woolmer und seine Spieler zu hören gewesen, und die Vermutung lag nahe, dass der Druck auf den englischen Trainer enorm war.
Das mag auch tatsächlich so gewesen sein – aber die tragische Geschichte hat mittlerweile einen kriminellen Hintergrund: Die Obduktion ergab, dass der Trainer stranguliert wurde. Dem pakistanischen Team wurde mittlerweile die Abreise aus dem Mannschaftsquartier in Kingston von den ermittelnden jamaikanischen Behörden untersagt. Da keine Spuren auf ein gewaltsames Eindringen in Woolmers Hotelzimmer hindeuten, scheint Woolmer seine Mörder gekannt zu haben. Wertgegenstände wurden nicht entwendet, es fehlen jedoch handschriftliche und möglicherweise auch elektronische Aufzeichnungen.