Der langjährige Patron der Bank Julius Bär und Grandseigneur der Schweizer Banken ist am Montag nach langer Krankheit gestorben.
Er war ein Mann der starken Worte, und die Öffentlichkeit bekam dies spätestens zu spüren, als Hans J. Bär 2004 seine Lebensbilanz veröffentlichte. In seinem Buch «Seid umschlungen, Millionen» rechnete der damals 76-jährige Bankier in nur drei Sätzen mit dem Bankgeheimnis ab. «Es ist ein defensives Instrument, das die Schweiz vom allgemeinen Wettbewerb verschont und das uns, um ein Churchill-Wort aufzunehmen, ‹fett, aber impotent› macht», lautete einer von ihnen. Die Schweizer Bankenlandschaft reagierte darauf brüskiert.
Nun ist die kritische Stimme verstummt. Er wurde 1927 geboren und wuchs in Zürich und New York auf. In den USA studierte er Ingenieurwissenschaften und Nationalökonomie. 1947 trat er in die Bank Julius Bär ein – ein traditionsreiches Unternehmen, das seit 1890 im Besitz der Familie war. 19 Jahre später wurde er Partner, von 1975 bis 1993 war er Vorsitzender der Geschäftsleitung, bis 1997 auch Verwaltungsratspräsident.