Der Filmregisseur Frank Beyer ist tot. Er starb gestern in Berlin im Alter von 74 Jahren nach längerer Krankheit. Beyer gehörte zu den bedeutendsten Regisseuren der DDR-Filmgesellschaft Defa. Berühmt wurde er über die Grenzen des Landes hinaus vor allem mit dem 1965 verbotenen Film „Spur der Steine“ und dem Film „Jakob der Lügner“ (1974), der für einen Oscar nominiert wurde. Nach dem Ende der DDR verfilmte er Erich Loests Roman „Nikolaikirche“. Weitere Filme waren unter anderem „Mütter“ (1957), „Fünf Patronenhülsen“ (1960), „Nackt unter Wölfen“ (1962), „Karbid und Sauerampfer“ (1964), „Der Aufenthalt“ (1982) und „Abgehauen“ (1998).
In seiner Generation von DDR-Filmemachern sei er möglicherweise der mit den „größten Erfolgen und den schlimmsten Niederlagen“, schrieb er in seiner Autobiografie „Wenn der Wind sich dreht“. Dass auch im wiedervereinigten Deutschland schmerzliche Erfahrungen nicht ausblieben, zeigte der Abbruch der Fernsehverfilmung des Uwe-Johnson-Romans „Jahrestage“ kurz vor Drehbeginn 1998. Sie scheiterte am Zerwürfnis mit der Produktionsfirma.
Beyer wurde am 26. Mai 1932 in Nobitz in Thüringen geboren. Seine Ausbildung erhielt er an der Prager Filmhochschule.