Wenige Tage nach seinem 89. Geburtstag ist der frühere britische Premierminister Edward Heath gestorben. Der Politiker der Konservativen Partei regierte von 1970 bis 1974.
Zu Heaths grössten Leistung gehörten die Verhandlungen, mit denen er Grossbritannien 1973 in die Europäische Union führte. Ein Jahr später scheiterte er aber am Widerstand der Gewerkschaften, an der damaligen Energie- und Wirtschaftskrise sowie an der innerparteilichen Opposition durch Margareth Thatcher.
Der Sohn eines Bauunternehmers brach mit der Tradition der britischen Konservativen, Politiker aus einer adligen Familie an die Spitze der Partei zu stellen. Doch 1992 wurde Heath dann doch noch zum Sir geadelt.
Fünf Jahre nach Übernahme der Parteiführung gewann Heath die Unterhauswahl im Juni 1970 und wurde Premierminister. Gegen Widerstände in den eigenen Reihen betrieb er den EU-Beitritt Grossbritanniens, dem das Unterhaus im Oktober 1971 zustimmte. Angesichts der schweren Wirtschaftskrise setzte Heath im Februar 1974 Neuwahlen an, die zur Labour-Regierung von Harold Wilson führte. In der eigenen Partei wurde Heath daraufhin im Februar 1975 von seiner Rivalin Margareth Thatcher in der Parteiführung abgelöst.
Neben seiner politischen Karriere widmete sich Heath vor allem der Musik. So spielte er Klavier, dirigierte Orchester und schrieb einen Bestseller über Musik.