Er war einer der besten Spieler überhaupt. Mit Kapitän Ferenc Puskás prägte Ungarn in den fünfziger Jahren den Weltfußball. Nun ist der "Major", wie er genannt wurde, gestorben. Puskás wurde 79 Jahre alt.
Wie ein Sprecher der Familie bestätigte, starb Puskás heute nach langer Krankheit in der Budapester Kutvolgyi-Klinik. Puskás lag bereits seit Mitte September auf der Intensivstation; in den vergangenen Tagen hatte sich sein Zustand bei hohem Fieber und einer Lungenentzündung dramatisch verschlechtert. Er litt seit sechs Jahren an der Alzheimer-Krankheit.
Puskás, geboren am 2. April 1927, war als Fußballer in Ungarn und Spanien erfolgreich. Mit Real Madrid gewann er dreimal den Europapokal der Landesmeister (1959, 1960 und 1966). Im Finale 1960 traf Puskás beim 7:3-Sieg gegen Eintracht Frankfurt viermal.
In seiner Zeit bei Real Madrid (1958 bis 1967) wurde er viermal Torschützenkönig der ersten spanischen Liga Primera División. Für die "Königlichen" erzielte er in 179 Ligaspielen 155 Treffer.
Bereits mit 16 Jahren spielte Puskás in der ersten Mannschaft von Kispest Budapest, dem Club, der später in Honvéd umbenannt wurde. Ein Jahr später debütierte er im ungarischen Nationalteam. In seinen insgesamt 84 Länderspielen für Ungarn (1945 bis 1956) traf er 83-mal.
Der größte Triumph blieb Puskás allerdings verwehrt. Das WM-Finale 1954 verlor Ungarn gegen Deutschland trotz einer 2:0-Führung 2:3. Der völlig überraschende Sieg der deutschen Elf gegen die hoch favorisierten Ungarn ging als das "Wunder von Bern" in die Fußball-Geschichte ein. Zuvor hatten die Ungarn, 1952 Olympiasieger, 32 Spiele nacheinander nicht verloren. Sie gewannen am 25. November 1953 als erstes ausländisches Team im Londoner Wembley-Stadion gegen England (6:3).
Nach der Niederschlagung des Volksaufstands 1956 in Ungarn emigrierte Puskás nach Spanien. Er erhielt später die Staatsbürgerschaft seines neuen Heimatlands und spielte 1962 bei der WM in Chile für die spanische Nationalmannschaft. In vier Länderspielen für Spanien gelang Puskás allerdings kein Tor. Mit 39 Jahren beendete er seine aktive Laufbahn.