Der italienische Stardirigent Carlo Maria Giulini ist tot. Er sei am Mittwoch im Alter von 91 Jahren in einer Klinik im norditalienischen Brescia gestorben, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa. Der 1914 in der Nähe von Bari in Süditalien geborene Giulini war von 1952 bis 1956 Chefdirigent an der Mailänder Scala, wo er unter anderem mit Luchino Visconti und Franco Zeffirelli arbeitete und unvergessliche Produktionen mit Maria Callas leitete.
Giulini hatte zunächst an der Accademia di Santa Cecilia in Rom Geige studiert und wurde Bratschist im Orchester. Anschließend entschied er sich für die Dirigenten-Laufbahn und gab mit "La Traviata" sein Operndebüt in Bergamo. Nach seinem Weggang von der Scala dirigierte er unter anderem im Londoner Covent Garden.
Ab 1967 konzentrierte er sich auf den Konzertsektor und arbeitete unter anderem mit dem Los Angeles Philharmonic Orchestra und den Wiener Symphonikern (als Nachfolger Zubin Mehtas). "Der Tod von Maestro Giulini trifft uns nicht nur wegen der antiken Bindungen, die er zur Accademia hatte, sondern auch wegen des großen Erbes, das er uns hinterlassen hat", sagte der Präsident von Santa Cecilia, Bruno Cagli.