Sein Vater galt in den sechziger Jahren als der reichste Mann der Welt. Doch Lamar Hunt steckte nicht nur Geld in seinen geliebten Sport. Der Besitzer des Football-Clubs Kansas City und Gründer der American Football League galt als Visionär. Gestern ist er in Dallas seinem Krebsleiden erlegen.
Hamburg – Im Jahre 1960 hatte Lamar Hunt gegen den Willen seines Vaters H.L. Hunt, einem texanischen Ölfabrikanten-Tycoons, die American Football League (AFL) als Konkurrenzveranstaltung zur National Football League (NFL) gegründet. Gleichzeitig wurde er auch Besitzer der Dallas Chiefs, die kurz darauf nach Kansas City umzogen. Außerdem hielt er Anteile am NBA-Club Chicago Bulls sowie am dem Fußballverein FC Dallas.
Als von 1967 an zwischen dem Sieger der National Football League und dem der AFL die AFL-NFL-Championship ausgespielt wurde, war Hunt mit seinen Kansas City Chiefs von Beginn an dabei. 1970 gewannen die Chiefs den Titel, der nach einer Idee Hunts in Super Bowl umgetauft wurde. Der Familienvater hatte seinen Kindern beim Ballspielen zugeschaut. Ihr Spielgerät: Ein SuperBall.
Als Namensgeber des Super Bowl brachte er eine der bis heute größten Sportveranstaltungen der Welt auf den Weg. Das alljährliche Finale der American Football Championship (AFC), dessen Sieger sich für den Super Bowl qualifiziert, trägt als "Lamar Hunt Trophy" seinen Namen.
Zur Würdigung seiner Verdienste wurde er 1972 in die "Football Hall of Fame", 1982 in die "Soccer Hall of Fame" und 1993 schließlich auch in die "Tennis Hall of Fame" aufgenommen. 1968 hatte Hunt die Revolution im Tennis eingeleitet, als auf seine Initiative traditionsreiche Turniere wie Wimbledon, Forest Hills oder Paris ihre Tore für Profis öffneten und damit den Grundstein für den modernen Tennissport legten.
Im Alter von 74 Jahren ist Hunt in der Nacht auf Mittwoch in einem Krankenhaus in Dallas an einem Krebsleiden gestorben. Er hinterlässt seine Frau Norma, vier Kinder und 13 Enkel.