Mit zwei Toren beim 3:2-Erfolg in England und als Super Bowl-Sieger in der NFL schrieb er gleich zwei Mal Sportgeschichte.
Österreichs Sport trauert um den "Wembley-Toni". Toni Fritsch verstarb am Dienstag in Wien im Alter von 60 Jahren. Zu Lebzeiten war der stets gut gelaunte gebürtige Niederösterreicher ein Charismatiker, der gleich zwei Mal mit historischen Erfolgen auf sich aufmerksam gemacht hatte.
Wembley-Toni. Am 20. Oktober 1965 erzielte der Rapid-Flügelflitzer beim 3:2-Erfolg der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft gegen England im Londoner Wembley-Stadion zwei Treffer, sieben Jahre später holte er am 16. Jänner 1972 in der National Football League beim Super Bowl-Finale mit seinen Dallas Cowboys den Titel.
Drei Meistertitel. Bereits als 18-jähriger debütierte er in der Kampfmannschaft von Rapid. Danach ging es Schlag auf Schlag: Neben dem internationalen Durchbruch beim Teamdebüt in Wembley gab es auch national mit Rapid drei Meistertitel (1964, 1967 und 1968) sowie zwei Cupsiege (1968 und 1969) zu feiern.
Freekicker. 1971 entschied er sich jedoch zu einem Karriere-Wechsel. Ein US-Manager suchte Freekicker für die NFL und fand Toni Fritsch. Mit seinen Cowboys aus Dallas holte er gleich 1972 die Super Bowl (24:3 gegen Miami). 1976 stand er erneut im Endspiel und scorte dabei ein Field Goal und zwei Extra Kicks, dennoch ging Super Bowl X gegen Pittsburgh mit 17:21 verloren.
Texas-Wien. Erst 1985 hörte er auf, gegen das "Eierlaberl" zu treten und pendelte fortan zwischen Texas und Wien. Im Frühjahr 1993 versuchte er für kurze Zeit noch einmal Rapid als Sektionsleiter zu helfen. Dienstagmittag besuchte er einen Freund in "Berger’s Texas Steak House". Wenig später brach er vor seinem Auto zusammen.