Bekannt wurde er vor allem als ausdrucksstarker Trompeter im Chicago-Stil, er spielte aber auch Gitarre, Klarinette und Mundharmonika. Er leitete eigene Ensembles wie die European Dixieland All Stars und ging mit der Dutch Swing College Band auf Tournee.
Die österreichische Jazz-Legende Oscar Klein ist im Alter von 76 Jahren gestorben. Der Tod des Musikers am Dienstag in Deutschland sei völlig überraschend gekommen, erklärte seine Schwester der Nachrichtenagentur APA.Bekannt wurde er vor allem als ausdrucksstarker Trompeter im Chicago-Stil, er spielte aber auch Gitarre, Klarinette und Mundharmonika.
Weil in den siebziger Jahren alles streng didaktisch unterbreitet werden musste, auch der Jazz, wurden Gitarrenschüler vor das Buch „Pickin’ The Blues“ gesetzt. Verfasst hatte es Oscar Klein. Auf einer beigelegten Schallplatte war Klein zu hören. Und zwar derart exemplarisch, dass gewisse Formeln heute noch bei Jüngeren Wilden in Gebrauch sind.
Weltberühmt wurde der Grazer allerdings als glänzender Trompeter. Während eines Studiums an der Basler Kunstgewerbeschule und als Kunsterzieher in Florenz brachte sich Klein in seiner Freizeit höhere Gitarrenkünste bei, dann das Kornett und schließlich Mundharmonika.
Klein stellte bezeiten fest, dass Jazz konservativ sein darf. Er lehrte, dass der Musiker „das, was er spielt im Lauf der Zeit verbessert.“ Was die großen Amerikaner selbst erst in den letzten Jahren kultivierten, predigte der Europäer Oscar Klein seit er sein eigener Schüler war.
Der am 5. Januar 1930 in Graz in eine jüdische Familie geborene Klein wurde als Kind von den Nationalsozialisten aus der Heimat vertrieben. Klein begann seine Laufbahn wie Joe Zawinul in der Band des beleibten Klarinettisten Fatty George, um den sich in den fünfziger Jahren die Wiener Jazz-Szene scharte.
Später wechselte er zu den Baseler Tremble Kids, leitete eigene Ensembles wie die European Dixieland All Stars und ging mit der Dutch Swing College Band auf Tournee. Er musizierte mit Jazz-Größen wie Bill Coleman, Joe Turner, Lionel Hampton oder Cootie Williams, mit dem er oft verglichen wurde.
Klein war musikalischer Autodidakt und konnte keine Noten lesen. Musikalisch stand er für den „alten“ Jazz und spielte vor allem Dixieland, Swing und Blues. Insgesamt brachte Klein, der sich stets als Kosmopolit sah und sieben Sprachen beherrschte, fast 200 eigene Tonträger heraus. Optisch stach er vor allem durch sein Markenzeichen heraus, eine Kapitänsmütze. Zuletzt lebte er laut APA mit seiner Frau in Plüderhausen in Baden-Württemberg. An Kleins 77. Geburtstag am 5. Januar war in Innsbruck ein Konzert geplant gewesen. .