Maurice E. Müller, der Initiant und Mäzen des Zentrums Paul Klee (ZPK) in Bern, ist am Sonntagmorgen im Alter von 91 Jahren verstorben. Müller war auch ein weltbekannter Chirurg.
«Er hat als Chirurg und Mäzen Einzigartiges geleistet», würdigte der Berner Stadtpräsident Alexander Tschäppät auf Anfrage das Wirken von Maurice E. Müller. Das ZPK nannte ihn eine «visionäre Jahrhundertpersönlichkeit».
Müller und seine 2007 verstorbene Ehefrau Martha Müller-Lüthi spendeten 70 Millionen Franken an das 120 Millionen teure ZPK. Mit seinen Wellenlinien setzt der Bau des italienischen Architekten Renzo Piano einen unvergleichlichen Akzent am Stadtrand von Bern. Das ZPK beherbergt mit 4000 Werken die weltweit bedeutendste Sammlung mit Werken Paul Klees. Grosse Ehrungen
Die Stadt Bern hat dem Ehepaar Müller für seine Verdienste 2006 das Ehrenbürgerrecht verliehen. Dieses galt nicht allein dem Mäzen, sondern auch dem Chirurgen, der in seiner Tätigkeit als Arzt 20 000 Operationen ausführte und 4000 Hüftgelenke implantierte.
Die Société Internationale de Chirurgie d'Orthopédie et de Traumatologie verlieh ihm im Sommer 2002 den Ehrentitel «Chirurg des 20. Jahrhunderts». Er hat ein Dutzend Ehrendoktorate erhalten und viele weitere hochrangige Auszeichnungen.
Zusammen mit seiner Frau entschloss er sich im Alter, einen Grossteil des Familienvermögens für das ZPK einzusetzen. Dieses wurde 2005 eröffnet und verzeichnete in den beiden letzten Jahren um die 160 000 Besucherinnen und Besucher.