Unter der Gewaltherrschaft von Diktator Augusto Pinochet verschwanden rund 3000 Menschen spurlos.
Mehr als 15 Jahre nach dem Ende seiner Gewaltherrschaft ist der frühere chilenische Diktator Augusto Pinochet gestorben. Der 91-Jährige sei am Sonntag im Kreise seiner Familie entschlafen, teilte ein Arzt des Militärkrankenhauses in Santiago mit. Nach einem Herzinfarkt vor einer Woche war Pinochet ins Krankenhaus gebracht worden. Der Ex-General, der durch einen Putsch an die Macht kam, regierte Chile von 1973 bis 1990. Ihm werden zahlreiche Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen.
Zum Zeitpunkt seines Herzinfarkts befand sich der Ex-Diktator in Hausarrest. Die chilenische Justiz hatte ein weiteres Verfahren gegen ihn eingeleitet. Im Zentrum der Anklage stand der Tod von zwei Leibwächtern des von ihm gestürzten Präsidenten Salvador Allende.
Die Zahl der Toten und Verschwundenen unter der Herrschaft Pinochets beläuft sich auf rund 3000. Rund 200 000 Chilenen flohen vor Verfolgung und Folter ins Exil, darunter auch die heutige Präsidentin Michelle Bachelet, die in der damaligen DDR Unterschlupf fand. Dennoch musste sich der Ex-General nie wegen der Vorwürfe der Menschenrechtsverletzungen vor Gericht verantworten. Seine Anwälte argumentierten immer, der ehemalige Diktator sei zu krank für ein Verfahren.