Überraschend ist Igor Zabel gestorben.
Der slowenische Kurator und Kunstkritiker kam bei einem tragischen Unfall am 23. Juli ums Leben. Heute gedenkt die Moderna Galerija in Ljubljana ihres Chefkurators bei der Eröffnung der Ausstellung „Territorien, Identitäten, Netze – Slowenische Kunst 1995–2005“, der letzten Schau, die Zabel für das Museum der Modernen Kunst in der slowenischen Hauptstadt organisiert hat. Zabel kam am 14. August 1958 in Ljubljana zur Welt. Er studierte Komparatistik, Kunstgeschichte und Philosophie an der dortigen Universität und ging anschließend als Ausstellungsmacher an die Moderna Galerija. Sein internationales Renommee erwarb sich Zabel als intimer Kenner der kommunistischen und postkommunistischen Literatur und Kunst in Ost- und Mitteleuropa. Er publizierte zwei Essaysammlungen zur Kunst in Slowenien seit 1945 und veröffentlichte weltweit zahlreiche Artikel in Katalogen und Magazinen. Neben seinen kuratorischen Aufgaben, so 2003 für das Museum für Moderne Kunst in Wien oder für die Biennale in Venedig, war der humorvolle und freundliche Zabel auch als Übersetzer, Philosoph und Lehrer einer jüngeren Kuratorengeneration tätig.