Grabinschrift
I An nichts litt er in dieser Welt so sehr Wie an seinem Hühnerauge. Sogar, daß er häßlich war, Störte ihn nicht sonderlich. Wenn seine Schuhe zufällig nicht drückten, Dachte er nicht gleich an den Namen Gottes, Aber ungläubig konnte man ihn auch nicht nennen. Schade um Süleyman Efendi.
II Kein Problem und keine Frage war To be or not to be für ihn. Eines Abends schlief er ein Und wachte nicht mehr auf. Man nahm ihn und trug ihn fort. Man wusch ihn, sprach das Totengebet, er wurde begraben. Wenn seine Gläubiger von seinem Tod hören, Werden sie ihm sicher gern seine Schulden erlassen. Was seine Forderungen betrifft, Forderungen hatte der Selige keine.
III Sein Gewehr brachte man ins Depot. Seine Kleider bekam ein anderer. In seinem Leinensack keine Kruste Brot, Keine Spur seiner Lippen mehr an seiner Wasserflasche. Ein Wind, Weggeweht. Nicht einmal sein Name blieb als Erinnerung. Nur dieser Zweizeiler Am Kamin des Cafés in seiner Handschrift: "Der Tod ist Gottes Gebot, Wenn er nur keine Trennung wäre."
Rhan Veli Kanik (Übertragung: Yüksel Pazarkaya)
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