Der Tod wird kommen (1951)
Der Tod wird kommen und deine Augen haben, dieser Tod, der uns begleitet von morgens bis abends, schlaflos, dumpf, wie ein alter Gewissensbiß oder ein törichtes Laster. Und deine Augen werden ein leeres Wort sein, ein verschwiegener Schrei, ein Schweigen. So siehst du sie jeden Morgen, wenn du dich über dich neigst, mit dir allein im Spiegel. O teuere Hoffnung, an jenem Tage werden auch wir es wissen, daß du das Leben bist und das Nichts.
Für alle hat der Tod einen Blick. Der Tod wird kommen und deine Augen haben. Das wird sein wie das Ablegen eines Lasters, wie wenn man ein totes Gesicht wieder auftauchen sieht im Spiegel, oder auf eine verschlossene Lippe horcht. Wir werden stumm in den Strudel steigen.
Cesare Pavese
|