31.08.2010 – Radsport-Legende Laurent Fignon gestorben

Der zweimalige französische Tour-de-France-Gesamtsieger ist im Alter von 50 Jahren in einem Pariser Spital seinem Krebsleiden erlegen

Laurent Fignon, dessen Markenzeichen eine Brille und ein Pferdeschwanz waren, arbeitete bis zuletzt als TV-Experte. Im Juli hatte Fignon mit brüchiger Stimme noch die Schlüsseletappen der Tour de France kommentiert. Er hatte in seiner 2009 erschienenen Autobiographie seine Erkrankung an Bauchspeicheldrüsen-Krebs öffentlich gemacht und auch zugegeben, während seiner Aktivzeit Amphetamine und Kortisone konsumiert zu haben. Einen Zusammenhang zwischen seiner Erkrankung und dem Doping-Vergehen erkannten die Ärzte allerdings nicht.

Nebst seinen beiden Erfolgen bei der Tour de France (1983, 1984) feierte der in Paris geborene Fignon einen Gesamtsieg am Giro d'Italia(1989). Zudem gewann er mehrere Klassiker, darunter zweimal Mailand – Sanremo (1988, 1989). 1989 verpasste er seinen dritten Triumph in Paris gegen den Amerikaner Greg LeMond um acht Sekunden, der bis heute kleinsten Differenz, mit der je ein Tour entschieden wurde.

29.08.2010 – Schweizer Radiolegende Beck gestorben

Der Schweizer Schauspieler und Radiomoderator Ueli Beck ist im Alter von knapp 80 Jahren nach langer Krankheit gestorben.
Ueli Beck machte eine Lehre als Buchhändler und arbeitete zuerst als Taxichauffeur, Bauhandlanger und Bankangestellter. Danach zog es ihn Richtung Theater. Er erhielt Schauspielunterricht bei Ellen Widmann und Sigfrit Steiner. Es folgten Engagements bei diversen Produzenten und auf zahlreichen Bühnen, etwa am Schauspielhaus Zürich oder am Bernhard-Theater, später auch in Filmproduktionen.
Von 1964 an moderierte er während rund 30 Jahren bei Schweizer Radio DRS Sendungen wie «Nachtexpress» oder «Autoradio Schweiz» und wurde zu einer der bekanntesten Radiostimmen der Deutschschweiz. 1995 beendete er seine Karriere beim Radio, war aber weiter als Schauspieler tätig. Auch in Hörspielen lieh er zahlreichen Charakteren seine Stimme, zuletzt in der Reihe «Die haarsträubenden Fälle des Philip Maloney».

17.08.2010 – Der ehemalige italienische Staatspräsident Francesco Cossiga ist 82-jährig in

Der ehemalige italienische Staatspräsident Francesco Cossiga ist tot. Der 82-jährige Christdemokrat starb am Dienstag in Rom.

Cossiga war am Montag vor einer Woche wegen akuter Herz-Lungen- Probleme ins «Gemelli»-Spital im Nordwesten Roms gekommen. Nach einer kurzen Besserung hatte sich der Gesundheitszustand des Politikers in der Nacht zum Dienstag demnach erneut deutlich verschlechtert. Am frühen Nachmittag erlitt er einen Herzstillstand.

Senatspräsident Renato Schifani habe seine Ferien abgebrochen und sei auf dem Weg in die Hauptstadt, um Cossiga die letzte Ehre zu erweisen, hiess es. Zahlreiche Mitglieder von Regierung und Opposition würdigten Cossiga als wichtigen Akteur der italienischen Republik.

1928 in Sassari auf Sardinien geboren – galt Cossiga als Vollblutpolitiker. Schon 1958 wurde der studierte Jurist mit 30 Jahren zum ersten Mal Parlamentarier, 1966 war er erstmals Regierungsmitglied, 1974 Innenminister, 1979 Ministerpräsident.

1985 wurde er im Alter von 57 Jahren zum jüngsten Staatspräsidenten der Geschichte Italiens gewählt. Im April 1992 trat er drei Monate vor dem Ende seines Mandats zurück.

29.7.2010 – Schweizer Ex-Nati-Goalie Charly Elsener ist tot

Der Schweizer WM-Keeper von 1962 und 1966 ist in Zürich einer Lungenentzündung erlegen. Der in Bülach geborene Elsener spielte in der höchsten Liga für die Grasshoppers, La Chaux-de-Fonds, Winterthur, Grenchen, Lausanne und Luzern. Mit den Hoppers gewann er 1956 das Double Cup/Meisterschaft.
Die Nationalmannschafts-Karriere des gelernten Schlossers, der während seiner Aktivkarriere als Heizungstechniker und Sportartikel- Verkäufer arbeitete, begann 1958 in Paris mit einem 0:0 gegen Frankreich. Es folgten 33 weitere Länderspiele und zwei WM-Teilnahmen.

28.7.2010 – Aldi-Mitgruender Theo Albrecht

Der Aldi-Mitgründer Theo Albrecht ist nach einem Bericht von Spiegel-Online am vergangenen Samstag in Essen gestorben. Der 88-Jährige sei am Mittwochmorgen im engsten Familienkreis beigesetzt worden, berichtete das Nachrichtenmagazin in seiner Online-Ausgabe. Eine Pressesprecherin des Unternehmens wollte die Meldung weder bestätigen noch dementieren.

Albrecht war dem Bericht zufolge seit längerer Zeit schwer krank. Im Sommer vergangenen Jahres wurde er nach einem Sturz mehrere Wochen im Alfried-Krupp-Krankenhaus in seiner Heimatstadt Essen behandelt. Er habe sich jedoch von den Folgen des Sturzes nicht erholt.

26.7.2010 – Billard-Legende Alex Higgins ist tot

Der ehemalige Snooker-Weltmeister Alex «Hurricane» Higgins hatte die Fans immer
begeistert – oder auch zu Mitleid gerührt. Seinen Übernamen bekam der
Brite von seinem wilden Spiel, in dem er rasch um den Tisch ging und die
Bälle in rasanter Geschwindigkeit in den Taschen versenkte. 1972 und
1982 gewann der Brite, der in Beflast geboren wurde, die
Weltmeisterschaft. Bekannt wurde er nicht nur durch Erfolge, sondern
auch durch Skandale. Er war Kettenraucher und hatte auch immer wieder
Alkoholprobleme. Immer wieder benahm er sich denn auch als Rüpel, etwa
als er einem Schiedsrichter einen Kopfstoss versetzte. 1990 wurde er
für eine ganze Saison gesperrt, nachdem er gedroht hatte, einen Gegner
erschiessen zu lassen.

28.06.2010 – Nicolas Hayek gestorben

Die prägende Figur der Schweizer Uhrenindustrie, Nicolas G. Hayek, ist tot. Hayek verstarb am Montag in Biel an einem Herzversagen, wie die Swatch Group am Montagabend mitteilte. Hayek war Gründer und bis zuletzt Verwaltungsratspräsident der Swatch Group.

Hayek sei «völlig unerwartet während der Arbeit in seiner geliebten Swatch Group» gestorben, heisst es in der Unternehmensmitteilung. Hayek habe es verstanden, seine Visionen eines starken Uhrenkonzerns mit hoher schweizerischer Wertschöpfung zu verwirklichen. Er gelte zu Recht als wegweisender Unternehmer der Schweiz.

Hayek habe es auch verstanden, durch personelle Entscheidungen sicherzustellen, dass seine Ideen und Vorstellungen überdauern und die Kontinuität in Aktionariat, Verwaltungsrat und Geschäftsleitung gewährleistet ist, schreibt die Swatch Group weiter.

Der Vollblutunternehmer mit libanesischen Wurzeln war die treibende Kraft hinter der Wiedergeburt der Schweizer Uhrenindustrie in den 1980er Jahren. 1985 übernahm er die Mehrheit der Schweizerischen Gesellschaft Für Mikroelektronik und Uhrenindustrie (SMH), die Vorgängergesellschaft der Swatch Group.

Die operative Führung der Swatch Group gab Hayek 2003 an seinen Sohn Nick weiter. Der Uhrenkönig blieb aber Präsident des Verwaltungsrates. Inzwischen ist mit Enkel Marc Alexander Hayek bereits die dritte Generation der Familie in der Konzernleitung vertreten.

Der Milliardär Nicolas Hayek war ein Meister des Uhrenmarketings. Mit Zigarre und Uhren an beiden Handgelenken posierte er gerne mit Filmstars, Spitzensportlerinnen und Mannequins.

19.06.2010 – Nobelpreisträger José Saramago 87-jährig gestorben

Der portugiesische Schriftsteller ist im Alter von 87 Jahren gestorben. 1998 wurde der Sohn eines Landarbeiters mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet. José Saramago war so viele Jahre einer der grössten Favoriten auf den Literaturnobelpreis, dass er in dem Jahr, in dem er ihn schliesslich bekam, gar nicht mehr darüber reden wollte: «Lassen wir das Thema», sagte der damals 75jährige 1998 kurz vor der Verleihung. «Ich schreibe, das ist alles.» Im Alter von 87 Jahren ist Saramago nach einer Krankheit in seinem Haus auf Lanzarote gestorben, wie sein Verleger am Freitag bekanntgab.

Saramago hatte sich nie um die Art Ruhm bemüht, die bedeutende Literaturpreise umgibt, und seine Offenheit wirkte oft verstörend. «Ich bin skeptisch, zurückhaltend, ich bin nicht überschwänglich, spaziere rum und umarme Leute oder versuche es allen recht zu machen», beschrieb Saramago sich einst selbst.

11.06.2010 – Gegenwartskünstler Siegmar Polke ist tot

Er galt als der «grosse Alchemist»: Sigmar Polke, einer der bedeutendsten Künstler der Gegenwart, ist im Alter von 69 Jahren gestorben. Polke war nach einem längeren Krebsleiden zu Hause in Köln gestorben, wie sein Galerist Erhard Klein mitteilte.

Ende April hatte Polke den mit 150'000 Franken dotierten Kunstpreis der Schweizer Roswitha-Haftmann-Stiftung erhalten. Bereits damals hatte er den Preis krankheitshalber nicht mehr persönlich entgegennehmen können.

Schöpfer der Grossmünsterfenster in Zürich

Den Preis, den höchstdotierten in Europa, erhielt er für sein Gesamtwerk – mit besonderer Betonung auf seine zwölf Fenster für das Grossmünster in Zürich, die 2009 eingeweiht wurden. Der gelernte Glasmaler habe dort gleichermassen «kraftvolle wie sensible Bilder geschaffen – figurative und abstrakte Meisterwerke aus Achaten und Glas», hiess es in der Jurybegründung.

Auf allen wichtigen Listen international bedeutender Künstler belegte Polke seit Jahren einen der vorderen Plätze. Seine Bilder erzielen auf dem Kunstmarkt Millionenpreise.

Eine Kunst für sich

Die Werke des experimentierfreudigen Polke lassen sich keiner Stilrichtung eindeutig zuordnen. Bereits als Student in den 1960er Jahren begründete er zusammen mit Gerhard Richter eine neue Stilrichtung, die sie «Kapitalistischer Realismus» nannten. Darin karikierten die beiden die Sehnsüchte der deutschen Nachkriegsgesellschaft.

Den Einstieg in die Kunstszene verschafften Polke vor allem seine Raster- und Dekostoffbilder. Er setzte Bilder aus überdimensionalen Rasterpunkten zusammen, statt Leinwand verwendete er synthetische Flauschdecken, gestreiften Pyjama-Stoff oder Plastikfolien als Bildträger. Seine Motive bezog er aus der Werbung, der Filmwelt oder Comics.

In den 70er Jahren durchkämmte Polke Länder wie Mexiko, Australien oder Pakistan nach neuen Motiven und Mythen, wobei die Kamera sein ständiger Begleiter war.

Experimentierfreudig und einzigartig

Er experimentierte mit sich verändernden Thermo- und Hydrofarben. So bot er 1986 im deutschen Pavillon auf der Biennale in Venedig ein alchimistisches Schauspiel: Seine wärmeempfindlichen Bilder, die je nach Tagestemperatur in jeweils anderen Farben leuchteten, wurden mit dem «Goldenen Löwen» für die beste künstlerische Leistung belohnt.

29.05.2010 – TV-Programm US-Filmlegende Dennis Hopper gestorben

Wie US-Medien am Samstag berichteten, starb der Schauspieler und
Regisseur im Alter von 74 Jahren in seinem Haus in Venice in Kalifornien
an Prostatakrebs. Als exzentrischer Darsteller mit einem Faible für
dämonische Rollen schrieb Hopper Filmgeschichte. An der Seite seines
Freundes James Dean spielte er in «Denn sie wissen nicht, was sie tun»
(1955) und «Giganten» (1956). Mit dem Hippie-Drama «Easy Rider» schuf
Hopper 1969 einen Kultfilm, der das Lebensgefühl der gegenkulturellen
Jugendbewegung in Bilder und Musik fasste. Als sadistischer Krimineller
in «Blue Velvet» gelang ihm 1986 ein Comeback, es folgten Dutzende viel
beachteter Rollen in Filmen wie «Speed» (1994).