29.8.05 – Steirischer Anarcho-Dichter Wolfgang Bauer gestorben


Der österreichische Schriftsteller Wolfgang Bauer, einer der wichtigsten Dramatiker des Landes, ist am Freitag im Alter von 64 Jahren in Graz gestorben. Dies betätigten Freunde der Familie gegenüber der Nachrichtenagentur apa.

Die Todesursache wurde nicht mitgeteilt. Der Autor hatte sich nie entscheidend von einer Serie von Herzoperationen in den vergangenen Jahren erholt.

Wolfgang Bauer zählt zu den wichtigsten österreichischen Dramatikern der Nachkriegszeit. Mit "Magic Afternoon", "Change", "Gespenster" und anderen Stücken hat er das realistische Theater der sechziger und siebziger Jahre wesentlich mitgeprägt.

Anarcho-Dichter, surrealer Esoteriker, Nestroy der Beat-Generation – das waren Einordnungen, die Bauer charakterisieren sollten. Nach wenigen erfolgreichen Jahren an internationalen Theatern aber wurde es still um den früheren "Realismus-Schocker".

Bauer irritierte Publikum und Kritik zunehmend mit surrealen Stücken wie "Die Menschenfabrik" oder "Cafe Tamagotchi". Immer wieder inszenierte Bauer auch selbst. Im Oktober 2004 wurde sein Stück "Foyer", ein Auftragswerk des "steirischen herbstes", in Graz uraufgeführt.

Das Werk Wolfgang Bauers wurde in mehr 24 Sprachen übersetzt und in 35 Ländern aufgeführt. Es umfasst neben Dramen und Gedichten auch den Roman "Fieberkopf", Kurzprosa, Essays, Kritiken, Filme und Fernsehstücke.

28.8.05 – Schauspieler Hans Clarin ist tot

Schauspieler Hans Clarin ist tot

Der populäre und besonders von Kindern als Stimme des Kobolds Pumuckl geliebte Schauspieler Hans Clarin ist tot. Er starb am Sonntag im Alter von 75 Jahren in Aschau am Chiemsee an Herzversagen. Clarin war in mehr als 100 Fernseh- sowie gut zwei Dutzend Kinorollen zu sehen und spielte unter anderem mit Heinz Rühmann, Hildegard Knef oder Lilo Pulver.

Das Multitalent Clarin war 1929 als Sohn eines Beamten in Wilhelmshaven geboren worden und besuchte nach dem humanistisch-musischen Gymnasium von 1946 bis 1948 eine Schauspielschule. Zwei Jahre später gab Clarin in München sein Debut in Grillparzers «Weh dem, der lügt». Ab 1961 war er fest am Bayerischen Staatsschauspiel engagiert. Zudem gab er zahlreiche Gastspiele, unter anderem bei den Salzburger Festspielen.

Mit Filmgrössen auf dem Set
Rasch war Clarin auch bei Film und Fernsehen gefragt. Durch Spots der Fernsehlotterie und Filme wie «Das Wirtshaus im Spessart» und «Pippi Langstrumpf» wurde der kleine Schauspieler mit dem freundlichen Märchenonkel-Gesicht immer populärer. Clarin spielte unter anderem an der Seite von Heinz Rühmann, Hildegard Knef, Lilo Pulver, Gert Fröbe und Klaus Kinski.

Er war in einer «Tatort»-Folge zu sehen und in zahlreichen Serien wie «Weissblaue Geschichten» oder «Rivalen der Rennbahn». Daneben machte sich Clarin auch einen Namen als Synchronsprecher: In den 60er Jahren lieh er in der beliebten US-Serie «77 Sunset Strip» dem «Kriminalassistenten Cookie» die Stimme. Scheppernd und kieksend war er später auf den Kinderplatten «Hui Buh» als schreckhaftes Schlossgespenst zu hören.

Legendär als Pumuckls Stimme
Zu Clarins Markenzeichen wurden aber die krähenden Kobold-Kommentare als Pumuckl. Die beliebte Kinderserie erstellte Clarin ab den 60-er Jahren – gemeinsam mit dem legendären Gustl Bayrhammer als Meister Eder – für den Bayerischen Rundfunk. Viele der witzigen Dialoge und Sprüche entstanden spontan während der Aufnahmen.

Clarin hatte selbst fünf Kinder, die aus zwei Ehen stammten. Mit seiner dritten Frau lebte der Wahlbayer auf einem mehr als 450 Jahre alten Landgut am Chiemsee. Die Tiere auf dem Hof zählte Clarin zu seinen Hobbys, ebenso wie Puppen. Am 14. September wäre Clarin 76 Jahre alt geworden.

28.8.05 – Schauspieler Hans Clarin ist tot

Der populäre und besonders von Kindern als Stimme des Kobolds Pumuckl geliebte Schauspieler Hans Clarin ist tot. Er starb am Sonntag im Alter von 75 Jahren in Aschau am Chiemsee an Herzversagen. Clarin war in mehr als 100 Fernseh- sowie gut zwei Dutzend Kinorollen zu sehen und spielte unter anderem mit Heinz Rühmann, Hildegard Knef oder Lilo Pulver.

Das Multitalent Clarin war 1929 als Sohn eines Beamten in Wilhelmshaven geboren worden und besuchte nach dem humanistisch-musischen Gymnasium von 1946 bis 1948 eine Schauspielschule. Zwei Jahre später gab Clarin in München sein Debut in Grillparzers «Weh dem, der lügt». Ab 1961 war er fest am Bayerischen Staatsschauspiel engagiert. Zudem gab er zahlreiche Gastspiele, unter anderem bei den Salzburger Festspielen.

Mit Filmgrössen auf dem Set
Rasch war Clarin auch bei Film und Fernsehen gefragt. Durch Spots der Fernsehlotterie und Filme wie «Das Wirtshaus im Spessart» und «Pippi Langstrumpf» wurde der kleine Schauspieler mit dem freundlichen Märchenonkel-Gesicht immer populärer. Clarin spielte unter anderem an der Seite von Heinz Rühmann, Hildegard Knef, Lilo Pulver, Gert Fröbe und Klaus Kinski.

Er war in einer «Tatort»-Folge zu sehen und in zahlreichen Serien wie «Weissblaue Geschichten» oder «Rivalen der Rennbahn». Daneben machte sich Clarin auch einen Namen als Synchronsprecher: In den 60er Jahren lieh er in der beliebten US-Serie «77 Sunset Strip» dem «Kriminalassistenten Cookie» die Stimme. Scheppernd und kieksend war er später auf den Kinderplatten «Hui Buh» als schreckhaftes Schlossgespenst zu hören.

Legendär als Pumuckls Stimme
Zu Clarins Markenzeichen wurden aber die krähenden Kobold-Kommentare als Pumuckl. Die beliebte Kinderserie erstellte Clarin ab den 60-er Jahren – gemeinsam mit dem legendären Gustl Bayrhammer als Meister Eder – für den Bayerischen Rundfunk. Viele der witzigen Dialoge und Sprüche entstanden spontan während der Aufnahmen.

Clarin hatte selbst fünf Kinder, die aus zwei Ehen stammten. Mit seiner dritten Frau lebte der Wahlbayer auf einem mehr als 450 Jahre alten Landgut am Chiemsee. Die Tiere auf dem Hof zählte Clarin zu seinen Hobbys, ebenso wie Puppen. Am 14. September wäre Clarin 76 Jahre alt geworden.

26.8.05 – Deutscher SPD-Politiker Peter Glotz ist tot

Der ehemalige SPD-Spitzenpolitiker Peter Glotz ist tot. Er starb in Zürich nach kurzer Krankheit im Alter von 66 Jahren.

Glotz starb nach Angaben seiner Ehefrau bereits gestern Abend nach kurzer schwerer Krankheit in einem Züricher Krankenhaus. Er sei in ihren Armen gestorben, sagte Felicitas Walch, die dritte Ehefrau von Glotz, mit der er seit 1991 verheiratet war und einen gemeinsamen siebenjährigen Sohn hatte.

Glotz hatte zahlreiche Ämter innerhalb und außerhalb der SPD inne. Von 1980 bis 1987 war er deren Bundesgeschäftsführer. Von Februar bis November 2002 war Glotz Vertreter der deutschen Regierung im EU-Konvent für die Europäische Verfassung.

Zuletzt war der 1939 im böhmischen, damals deutschen Eger (Cheb) geborene Glotz am Institut für Medien- und Kommunikationsmanagement der Universität St. Gallen in der Schweiz tätig. Seit dem Jahr 2000 setzte er sich verstärkt für die Errichtung des umstrittenen Zentrums gegen Vertreibungen ein.

25.8.05 – US-Schauspieler Brock Peters gestorben

US-Schauspieler Brock Peters gestorben

Weltweit bekannt wurde er durch seine Rolle als schwarzer Landarbeiter in "Wer die Nachtigall stört" aus dem Jahr 1962, und bis vor kurzem war Brock Peters noch im Theater und in TV-Serien wie "Star Trek – Deep Space Nine" zu sehen. Am Dienstag ist der US-Schauspieler im Alter von 78 Jahren in Los Angeles gestorben.

Die Schauspielergewerkschaft würdigte in einem Nachruf sein brillantes Spiel und sein langjähriegs Engagement als Bürgerrechtler. Weltweit bekannt wurde Peters durch seine Rolle in dem Film "To Kill a Mockingbird" ("Wer die Nachtigall stört") aus dem Jahr 1962. In dem Justizdrama nach dem gleichnamigen Roman von Harper Lee über den tief verwurzelten Rassismus im Süden der USA verkörpert er einen schwarzer Landarbeiter, der fälschlicherweise angeklagt wird, eine weisse Frau vergewaltigt zu haben und von seinem Pflichtverteidiger (Gregory Peck) leidenschaftlich verteidigt wird.

Sein Filmdebüt gab Peters 1954 an der Seite von Harry Belafonte in "Carmen Jones" nach Prosper Mérimée. Es folgten Werke wie "Porgy und Bess" (1959), die Verfilmung des gleichnamigen Musicals von George Gershwin mit Sidney Poitier, und "The Pawnbroker" (Der Pfandleiher) aus dem Jahr 1964. Peters war auch regelmäßig im Theater und im Fernsehen zu sehen. 1982 bekam er einen Emmy Award für "Voices of our People". Er wirkte auch in der Star-Trek-TV-Serie "Deep Space Nine" mit.

25.8.05 – Fotograf Horst Tappe in Vevey gestorben

Der deutsche Fotograf Horst Tappe ist am Sonntag 67-jährig in Vevey gestorben, wie seine Familie am Donnerstag mitteilte. Tappe lebte seit 1965 in Montreux.

Horst Tappe wurde am 13. Mai 1938 in Westfalen geboren und schloss seine Fotografen-Ausbildung in Hamburg, Frankfurt und Vevey mit dem Meisterdiplom ab. Er nahm mit Vorliebe Persönlichkeiten der bildenden Kunst, der Literatur und der Musik auf und war ständiger Mitarbeiter bedeutender Zeitungen, Zeitschriften und Verlage in aller Welt.

Bekannt sind etwa seine Fotoporträts von Pablo Picasso, Patricia Highsmith, Gabriel Garcia Marquez, Wole Soyinka oder Salman Rushdie. Seine zahlreichen Aufnahmen von Vladimir Nabokov, mit dem er eng befreundet war, wurden in vielbeachteten Ausstellungen gezeigt. Im Musée de Montreux ist noch bis zum 31. Oktober seine Fotoserie von Oskar Kokoschka zu sehen.
 

25.8.05 – Früherer «Tagesschau»-Chefredaktor Hans Joachim Reiche gestorben

Früherer «Tagesschau»-Chefredaktor Hans Joachim Reiche gestorben

Der NDR trauert um Hans-Joachim Reiche. Der frühere Chefredaktor der «Tagesschau»  starb am 23. August 2005 im Alter von 84 Jahren in Bonn, wie der NDR am Mittwoch mitteilte. «In der Frühzeit des Fernsehens in Deutschland hat sich die `Tagesschau` sehr schnell zu einer Institution entwickelt, die
im Hinblick auf Aktualität, Seriosität und Relevanz Massstäbe setzte. Hans-Joachim Reiche hat an dieser Entwicklung grossen Anteil. Nicht zuletzt auch seine Arbeit war es, die den bis heute hervorragenden Ruf der `Tagesschau` mit begründet hat», sagte NDR-Fernseh-Programmdirektor Volker Herres über Reiche.

Reiche, in Berlin geboren, begann seine journalistische Laufbahn 1948 als freier Autor und Reporter beim damaligen Nordwestdeutschen Rundfunk (NWDR). Nach einem Intermezzo als leitender Redaktor der Münchner Illustrierten «Quick» war Reiche 10 Jahre lang, von 1960 bis 1970, Chefredaktor der
«Tagesschau» in Hamburg. 1979 ging er als ARD-Hörfunkkorrespondent nach London. 1972 wechselte er zum ZDF, dessen Bonner Studio er bis zu seiner Pensionierung 1984 leitete. 1981 erhielt Hans-Joachim Reiche das Bundesverdienstkreuz.

24.8.05 – Ehemaliger ZDF-Studioleiter Reiche gestorben

Ehemaliger ZDF-Studioleiter Reiche gestorben

Als Kommentator, Moderator und Leiter zahlreicher politischer Sendungen war Hans-Joachim Reiche dem deutschen Fernsehpublikum bekannt geworden. 84-jährig starb er in Bonn.

Der ehemalige Chefredakteur der «Tagesschau» und spätere Leiter des Bonner ZDF-Studios, Hans-Joachim Reiche, ist tot. Er starb am Dienstag im Alter von 84 Jahren in Bonn, teilte das ZDF mit.
Als Berichterstatter, Kommentator, Moderator und Leiter zahlreicher politischer Sendungen, darunter auch die «Bonner Perspektiven», gehörte Reiche zu den bekanntesten Journalisten im deutschen Fernsehen.

ZDF-Intendant Markus Schächter würdigte Reiche als einen leidenschaftlichen Nachrichtenmann: «Er gehörte zu den herausragenden Bonner Journalisten und hat das Bild des ZDF am damaligen Regierungssitz wesentlich mitgeprägt.» Als «sehr guter politischer Analytiker» habe Reiche immer den Überblick behalten und sei für sein Detailwissen bekannt gewesen.

Reiche war von 1960 bis 1970 leitender Redakteur der ARD-Nachrichtensendung «Tagesschau» in Hamburg. Danach berichtete er als ARD-Hörfunk-Korrespondent aus London. 1972 übernahm Reiche bis zu seiner Pensionierung 1984 die Leitung des Bonner ZDF- Studios. Seine journalistische Laufbahn begann 1948, als er für den damaligen Nordwestdeutschen Rundfunk, dem Vorläufer des NDR, und für die Illustrierte «Quick» tätig war.

Reiche, der 1981 das Bundesverdienstkreuz verliehen bekam, soll in seiner Geburtsstadt Berlin beigesetzt werden.

24.8.05 – Jäger des Postzugräubers Ronnie Biggs gestorben

"Slipper vom Yard" wurde 81 Jahre alt

Der als Jäger der legendären britischen Postzugräuber von 1963 international bekannte Ex-Kriminalkommissar Jack Slipper von Scotland Yard ist tot. "Slipper vom Yard" war lange krank. Er wurde 81 Jahre alt, berichtete die BBC am Mittwoch. Dem zähen Kripobeamten schien der größte Coup seiner Karriere gelungen zu sein, als er nach dem Überfall auf einen Postzug von Glasgow nach London Bandenchef Ronnie Biggs und dessen 14 Komplizen vor Gericht gebracht hatte.

Die Gangster hatten bei dem spektakulären Coup 2,6 Millionen Pfund – damals mehr als 200 Millionen Schilling – erbeutet und wurden zu langen Haftstrafen verurteilt. Der Überfall, der in Deutschland unter dem Titel "Die Gentlemen bitten zur Kasse" mit Horst Tappert in der Hauptrolle verfilmt worden war, machte weltweit Schlagzeilen.

Verfolgung rund um den Globus

Aber die Genugtuung des Jägers währte nicht lange. Biggs brach schon nach 15 Monaten Haft aus dem Gefängnis aus. Kommissar Slipper machte sich wieder auf und verfolgte den Flüchtigen jahrelang rund um den Globus. 1974 hatte er ihn schließlich in einem Hotel in Rio de Janeiro aufgespürt. "Lange nicht gesehen, Ronnie", begrüßte ihn Slipper dort siegessicher und wollte ihn von brasilianischer Polizei festnehmen lassen. Aber der Gejagte konnte noch einmal entkommen: seine 19 Jahre alte Freundin erwartete sein Baby. Die Gesetze des Landes verhinderten die Auslieferung des werdenden Vaters.

Ronnie Biggs kehrte erst am 7. Mai 2001 aus eigenem Antrieb nach Großbritannien zurück – er war verarmt und von drei Schlaganfällen gezeichnet. Seitdem verbüßt der jetzt 76 Jahre alte Ex-Postzug-Räuber den Rest seiner 30-jährigen Haftstrafe hinter britischen Gittern.
 

23.8.05 – Walliser alt Nationalrat Paul Schmidhalter gestorben

Walliser alt Nationalrat gestorben
Der Walliser alt Nationalrat Paul Schmidhalter (CVP) ist im Alter von 74 Jahren an den Folgen von Krebs gestorben. Er sass von 1982 bis 1995 im Nationalrat Einsitz und präsidierte ihn 1993.

Paul Schmidhalter begann seine politische Karriere 1972 im Walliser Grossen Rat, wie die Oberwalliser CVP nach seinem Tod bekannt gab. Er sass zwölf Jahre lang im Kantonsparlament, und habe das Walliser Politikleben gelegentlich aufgerüttelt.

Rebellisch, dynamisch und rauflustig zögerte er nie, sich seiner eigenen Partei zu widersetzen, schreibt diese. Anlässlich der Walliser Staatsratswahl 1981 setzte er sich sogar mit einem Kandidaten der Sozialdemokraten auf eine Liste. Schmidhalter verlor die Wahl zwar, kam den gewählten Staatsräten aber gefährlich nahe.

Nach seiner Wahl in den Nationalrat wurde es etwas ruhiger um ihn. In Bern setzte er sich vor allem für die alpinen Bahntunnels und die Öffnung des Kantons Wallis ein. Diese Anliegen verfolgte er nach seinem Rücktritt weiter.

Paul Schmidhalter wurde am 12. Januar 1931 in Brig geboren. Nach der Matura studierte er an der ETH Zürich Ingenieurwissenschaften. 1967 gründete er sein eigenes Unternehmen. Paul Schmidhalter war verheiratet und Vater von drei Kindern.