Nach einer heftigen Telefondebatte mit seinem ehemaligen Arbeitgeber ist der italienische Fußballtrainer Franco Scoglio vor laufender Kamera zusammengebrochen. Für den 64-Jährigen kam jede Hilfe zu spät
1.10.05 – Der Entdecker des Valiums gestorben
Der Entdecker des Valiums gestorben
Leo Sternbach – ein Grosser der pharmazeutischen Chemie
Der Chemiker und Entdecker des Valiums, Leo Sternbach, ist, wie erst am Freitag bekannt geworden, am Mittwoch im Alter von 97 Jahren in den USA gestorben. Sternbach kam 1908 als Sohn eines polnischen Apothekers und einer Ungarin im heute zu Kroatien gehörenden Abbazia zur Welt. Seine Eltern waren Juden. In Krakau studierte Sternbach Pharmazie und Chemie, bevor er nach einem Abstecher nach Wien 1937 als Assistent von Leopold Ruzicka, dem späteren Chemie-Nobelpreisträger, an die ETH Zürich kam. 1940 wechselte Sternbach zum Basler Pharmaunternehmen Hoffmann-La Roche, dem er bis zum Tod verbunden blieb.
Nach seiner Übersiedlung nach Amerika 1941 half Sternbach beim Aufbau einer Roche-Niederlassung in Nutley, New Jersey. Auch nach seiner Pensionierung 1973 war er fast täglich in seinem Labor anzutreffen – noch bis vor zwei Jahren. Nach dem Grund für seinen Arbeitseifer gefragt, soll er jeweils geantwortet haben: «Ich möchte auf dem Laufenden bleiben – nicht nur in der Chemie, sondern auch, was die Welt anbelangt.»
In seiner unermüdlichen und mit unzähligen Preisen und Ehrungen bedachten Forscherarbeit entdeckte Sternbach nicht nur das Valium (1963), sondern noch weitere Vertreter der damals neuen Substanzgruppe der Benzodiazepine, die als Beruhigungs- und Schlafmittel, aber auch als Medikamente gegen Epilepsien rasch Medizingeschichte schrieben. Mehr als 200 Patente und ein beträchtlicher Anteil am Roche-Firmenumsatz bleiben unzertrennlich mit dem Namen Sternbach verbunden.
30.9.05 – Ex-Stern-Chef Winter gestorben
Ex-Stern-Chef Winter gestorben
Rolf Winter leitete die Magazine «Stern» und «Geo». Er starb am Donnerstag.
Der frühere Chefredakteur der Magazine «Stern» und «Geo», Rolf Winter, ist tot. Er starb am Donnerstag im Alter von 78 Jahren, wie der Verlag Gruner+Jahr am Freitag in Hamburg mitteilte. Bernd Buchholz, Mitglied des Gruner+Jahr-Vorstandes, bezeichnete Winter als einen «großen Journalisten», der sich um das Verlagshaus verdient gemacht habe wie nur wenige Journalisten vor ihm.
Rolf Winter stieg 1967 als Amerika-Korrespondent des «Stern» bei Gruner+Jahr ein. 1975 war er maßgeblich am Aufbau des Reportage-Magazins «Geo» beteiligt, das er mit kurzer Unterbrechung seit 1976 als Chefredakteur und später als Herausgeber prägte, wie es in der Verlagsmitteilung heißt.
1984 wurde Winter zum «Stern»-Chefredakteur berufen. Dort habe er sich dafür engagiert, die Glaubwürdigkeit des Blattes nach der Affäre um die gefälschten Hitler-Tagebücher wiederherzustellen. 1988 übernahm der Vater zweier Söhne als Chefredakteur die Verantwortung für das Sportmagazin «Sports», bevor er journalistischer Berater des Verlags-Vorstandes wurde.
«Stern»-Chefredakteur Andreas Petzold sagte, Rolf Winter sei ein «kritischer, politisch denkender Kopf» gewesen, der den «Stern» aus seiner schwersten Krise geführt habe. Der Verlag verliere einen «geradlinigen, unangepassten Kollegen».
26.9.05 – Lebenserwartung weiter gestiegen
Die durchschnittliche Lebenserwartung von Schweizer Männern und Frauen ist in den letzten Jahren weiter gestiegen. Die Schweiz belegt damit weltweit einen Spitzenrang.
In der Schweiz ist die durchschnittliche Lebenserwartung weiter gestiegen. Gemäss den neusten Zahlen können die Frauen in der Schweiz bei Geburt eine durchschnittliche Lebensdauer von 82,8 Jahren erwarten, wie das Bundesamt für Statistik mitteilte. Dies sind 1,77 Jahre mehr als noch vor einem Jahrzehnt.
Bei den Männern betrug die Lebenserwartung in der Berichtsperiode von 1998 bis 2003 77,2 Jahre. Sie lag damit 3,03 Jahre höher als vor zehn Jahren. Der geschlechterspezifische Unterschied zwischen Mann und Frau betrug noch 5,6 Jahre und hat sich damit erstmals seit über 80 Jahren wieder verkleinert. Im Jahrzehnt zuvor betrug der Unterschied 6,9 Jahre.
International gehört die Schweiz mit diesen Werten zur Spitzengruppe. Bei den Frauen ist die Lebenserwartung nur in Japan mit 84,6 Jahren höher, die Französinnen folgten mit 82,7 Jahren knapp hinter den Schweizerinnen. Die Schweizer Männer belegten den vierten Platz, hinter den Isländern, den Japanern und den Schweden, welche im Durchschnitt zwischen 77,4 und 78 Jahre alt werden.
23.9.05 – Früherer Boxweltmeister Johnson 35-jährig gestorben
Der ehemalige Boxweltmeister Leavander Johnson ist tot. Fünf Tage nach dem Titelkampf gegen den Mexikaner Jesus Chavez erlag der 35-Jährige seinen schweren Kopfverletzungen. Johnson hatte sich zuletzt im künstlichen Koma befunden.
Johnson starb gestern an den Folgen seiner Verletzungen aus dem verlorenen WM-Kampf gegen Chavez. Die Nieren des 35-Jährige hatten versagt, das Herz arbeitete nicht mehr eigenständig. Deshalb entschieden sich die Familienangehörigen, die lebenserhaltenden Geräte abschalten zu lassen. "Er ist friedlich gestorben", sagte der behandelnde Arzt William Smith.
Johnson hatte sich vor fünf Tagen in dem Duell um den IBF-Titel im Leichtgewicht schwere Kopfverletzungen zugezogen und musste notoperiert werden. Johnson hatte nach dem Kampf in der Kabine das Bewusstsein verloren und war ins Krankenhaus gebracht worden. Dort lag er im künstlichen Koma.
"Er hatte eine wirkliche schlimme Verletzung erlitten", sagte Smith, "in manchen Fällen fängt der Schädel einiges vom Schlag ab. Aber in Johnsons Fall war das Gehirn direkt betroffen und schwer geschädigt worden."
20.9.05 – Nazi-Jäger Wiesenthal gestorben
Der Holocaust-Überlebende und Vorkämpfer gegen den Antisemitismus, Simon Wiesenthal, ist im Alter von 96 Jahren gestorben.
Wiesenthal sei in seinem Haus in Wien friedlich entschlafen, teilte der Leiter des Simon-Wiesenthal-Zentrums, Marvin Hier, in Los Angeles mit. «Er wird als das Gewissen des Holocausts in Erinnerung bleiben», sagte Rabbiner Hier der. Wiesenthal sei der Vertreter der Holocaust-Opfer gewesen, immer entschlossen, die Täter zur Rechenschaft zu ziehen.
Der gelernte Architekt gründete nach dem Krieg ein Dokumentationszentrum zum Massenmord an den Juden und war an der Aufspürung von mehreren NS-Verbrechern wie Adolf Eichmann beteiligt. Wiesenthal verstand sich stets als Stimme für die sechs Millionen Juden, die im Holocaust ihr Leben verloren. «Ich wollte, dass die Menschen im Rückblick auf die Geschichte wissen, dass die Nazis nicht in der Lage waren, Millionen von Menschen zu töten, ohne straffrei zu bleiben», sagte Wiesenthal einmal.
Weitere Infos unter:
www.wiesenthal.com Simon Wiesenthal Zentrum
http://de.wikipedia.org/wiki/Simon_Wiesenthal
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,375536,00.html
http://www.google.ch/search?sourceid=navclient&hl=de&ie=UTF-8&rls=GGLD,GGLD:2004-43,GGLD:de&q=simon+wiesenthal
19.9.05 – Perestroika-Vorreiter Jegor Jakowlew 76-jährig gestorben
Laut Agenturmeldunge ist der russische Journalist und Schriftsteller Jegor Jakowlew verstorben. Jakowlew zählte zu den Vorreitern der Perestroika. Moskauer Zeitungen berichteten am Montag, Jakowlew sei am Sonntag im Alter von 76 Jahren einem Herzleiden erlegen.
"Es ist das Ende einer Legende, das Ende eines Mannes, ohne den der russische Journalismus anders wäre", sagte der Generalsekretär der Journalisten-Union, Igor Jakowenko, der Wirtschaftszeitung "Kommersant".
Jakowlew hatte Ende der 1980er Jahre die Wochenzeitung "Moskowskije Nowosti" geleitet, in der er die Perestroika-Politik des damaligen sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow im Sinne der Pressefreiheit nutzte. Jakowlew machte sich auch als Buchautor einen Namen und verfasste mehrere Werke über den russischen Revolutionsführer Lenin.
19.9.05 – Vatikan korrigiert die letzten Worte von Johannes Pauls II.
"Ich bin froh, seid ihr es auch", so hieß es bislang, seien die letzten Worte von Papst Johannes Paul II. gewesen. Stimmt nicht, verrät jetzt der Vatikan in einem Protokoll über das Sterben des Pontifex und enthüllt so manche weitere Einzelheit. In Wirklichkeit sagte der Papst: "Lasst mich in das Haus des Vaters gehen". Die Worte sprach Johannes Paul II. sechs Stunden vor seinem Tod auf Polnisch. Der Heilige Stuhl plant die Veröffentlichung des Protokolls in dieser Woche.
Quelle: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,375466,00.html
17.9.05 – US-Filmproduzent Sid Luft gestorben
Der amerikanische Filmproduzent Sid Luft, der in den 50er Jahren das Comeback seiner damaligen Frau Judy Garland begleitete, ist im Alter von 89 Jahren gestorben. Wie sein langjähriger Freund John Kimble gestern mitteilte, erlag Luft am Donnerstag in seinem Haus in Santa Monica offenbar einem Herzinfarkt.
Garland 1952 geheiratet
Luft produzierte Filme wie "Kilroy was Here" (1947), "French Leave" (1948) und "A Star is Born" (1954). Er heiratete die für ihre Rolle in "The Wizard of Oz" mit einem Oscar ausgezeichnete Garland 1952. Die Ehe, für beide die dritte, wurde 1965 geschieden. Aus ihr gingen zwei Kinder hervor, Lorna (1952) und Joey (1955).
Luft war zudem Stiefvater von Liza Minelli, Garlands 1946 geborener Tochter aus der Verbindung mit Regisseur Vincente Minelli. 1993 versuchte Luft, den Garland 1939 verliehenen Oscar zu versteigern. Die Akademie der Filmkünste klagte dagegen und gewann.
16.9.05 – Regisseur Robert Wise gestorben
Der mit der Musicalverfilmung "West Side Story" weltweit bekannt gewordene US-Regisseur und Produzent Robert Wise ist im Alter von 91 Jahren gestorben. Wise erlag am Mittwoch in der Universitätsklinik von Los Angeles einem Herzversagen.
In seiner mehr als 50 Jahre währenden Karriere wurde Wise mit vier Oscars ausgezeichnet, unter anderem für "West Side Story" (1960) und "The Sound of Music" (1964), ein Musical über die Emigration der Musikerfamilie Trapp in der Nazizeit.
Der am 10. September 1914 im US-Staat Indiana geborene Wise begann in den 40er Jahren in Hollywood als Cutter. Für den Schnitt von Orson Welles’ "Citizen Kane" erhielt er eine Oscar-Nominierung. Nach dem Wechsel ins Regiefach drehte er 39 Filme, darunter Science-Fiction-Klassiker wie "Der Tag, an dem die Erde still stand" (1951), "Andromeda – Tödlicher Staub aus dem All" (1971) und den ersten Kinofilm der "Raumschiff Enterprise"-Serie (1979).
"Ich habe immer gern mein eigenes Ding gemacht und Projekte ausgewählt, die mich in verschiedene Genres geführt haben", sagte Wise einst. "Ich suche einfach nach dem besten Stoff, den ich finden kann." So drehte er auch Western ("Tribute to a Bad Man") und Kriegsfilme ("Run Silent Run Deep").