30.10.05 – Chanson-Produzent Eddie Barclay gestorben

Der legendäre Chanson-Produzent Eddie Barclay ist tot. Aus seinem Umfeld hiess es, der Entdecker von Jacques Brel, Dalida, Charles Aznavour und Mireille Mathieu sei in einem Pariser Spital gestorben.

Barclay wurde 84 Jahre alt. Der Franzose wurde am 26. Januar 1921 in der Paris unter dem bürgerlichen Namen Edouard Ruault geboren. Er zählte zu den einflussreichsten Namen der französischen Plattenindustrie.

Unter den von ihm entdeckten Talenten waren auch der im vergangenen Jahr verstorbene Barde Claude Nougaro und der inzwischen 62-jährige Rocker Eddy Mitchell. Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg hatte Barclay sich mit den Künstlern Django Reinhardt und Boris Vian angefreundet. Er wurde Barpianist und nahm den Künstlernamen Barclay an, um amerikanischer zu erscheinen. Nach dem Krieg gründete der Jazz-Fan einen Club, in dem sich Existenzialisten trafen, und die Plattenfirma Blue Star, die er 1978 an Polygram verkaufte.

29.10.05 – Chemie-Nobelpreisträger Smalley gestorben

Der amerikanische Chemie-Nobelpreisträger Richard Samlley ist im Alter von 62 Jahren gestorben. Wie die Rice-Universität in Houston im US-Staat Texas mitteilte, erlag der Wissenschaftler in einer Klinik einem Krebsleiden. Smalley, einer der Pioniere auf dem Feld der Nanotechnologie, wurde 1996 zusammen mit seinem Landsmann Robert Curl und dem Briten Harold Kroto mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet.

Gewürdigt wurden die drei Forscher für die Entdeckung einer neuen Form des Elementes Kohlenstoff. Wegen der Ähnlichkeit mit den Kuppelbauten des Architekten Buckminister Fuller gaben sie dem Molekül den Namen Buckministerfulleren, das in der Kurzform später auch «Buckyballs» genannt wurde.

28.10.05 – Max Mutzke bei Verkehrsunfall leicht verletztveröffentlicht

Glück im Unglück hatte Sänger Max Mutzke am Donnerstagabend. Bei einem Verkehrsunfall mit einem Todesopfer wurde er nur leicht verletzt.
Ein 39-Jähriger, auf dessen Beifahrersitz Mutzke saß, sei vermutlich zu schnell gefahren und in einer Kurve in den Gegenverkehr geraten, teilte die Polizei in Waldshut-Tiengen in Baden-Württemberg am Freitag mit.

Der Wagen stieß mit einem anderen Auto zusammen. Die 32-jährige Fahrerin starb noch am Unfallort, einer Landstraße nahe Waldshut-Tiengen. Der 39-Jährige wurde schwer verletzt in ein Krankenhaus geflogen.

Mutzkes Agentur Allendorf Media teilte mit, der 24-Jährige stehe unter Schock. "Er ist erschüttert über den furchtbaren Unfall und dessen schreckliche Folgen", sagte Gaby Allendorf.

Mutzke sei "fassungslos und angesichts des Unglücks tief betroffen". Zum Unfallhergang könne er noch keine genauen Angaben machen.

26.10.05 – US-Bürgerrechtlerin Parks gestorben

Die schwarze US-Bürgerrechtlerin Rosa Parks ist tot. Nach Angaben ihrer Anwältin starb sie im Alter von 92 Jahren am Montag in Detroit. Sie sei im Kreise von Freunden und Familienangehörigen sanft entschlafen, sagte Anwältin Shirley Kaigler. In den vergangenen Jahren war Parks nur noch selten in der Öffentlichkeit aufgetreten.

Berühmt wurde Parks im Dezember 1955 in Montgomery, als sie sich weigerte, einem Weißen in einem Bus Platz zu machen wie es die damaligen Gesetze verlangten. Die als Näherin in einem Warenhaus beschäftigte Parks wurde festgenommen und zu einer Geldstrafe verurteilt.

Der Vorfall führte zu einem 381 Tage dauernden Boykott des Bussystems durch Schwarze, der vom damals unbekannten Pfarrer Martin Luther King angeführt wurde.

Der Oberste Gerichtshof wies in einer Entscheidung die Stadt Montgomery an, die diskriminierenden Gesetze abzuschaffen und beendete damit zumindest formell die Rassentrennung in öffentlichen Einrichtungen.

Parks erhielt gegen Ende ihres Lebens mehrere hohe Auszeichnungen wie 1996 die Freiheitsmedaille des US-Präsidenten.

26.10.05 – Kochbuchautorin Marianne Kaltenbach gestorben

Eine Kochbuchsammlung ohne Werke von Marianne Kaltenbach ist in der Schweiz wohl undenkbar. Jetzt ist die Schweizer Kochbuchautorin und Gastronomin Marianne Kaltenbach am Samstag im Alter von 84 Jahren in Luzern gestorben, «nach kurzer, schwerer Krankheit», wie es in der Todesanzeige heisst. Dies teilte ihre Familie am Dienstag mit. Kaltenbach schrieb über 50 Kochbücher, insbesondere über die schweizerische und die italienische Küche. Für ihr Lebenswerk wurde sie mit verschiedenen Preisen geehrt, unter anderem im Jahr 2000 mit dem Kunst- und Kulturpreis der Stadt Luzern. «Die Verdienste von Marianne Kaltenbach für Kultur im Kochtopf sind vielfältig und gross», hiess es damals in der Laudatio. Ihre Bücher seien mehr als Rezeptsammlungen, sondern Werke voller Informationen, Anekdoten und Geschichten über Menschen und Länder.

22.10.05 – Captain Jack ist tot

Captain Jack ist tot
 
Der international erfolgreiche Popsänger Captain Jack ist am 22. Oktober im Alter von 43 Jahren an den Folgen einer Hirnblutung gestorben. Das teilte seine Plattenfirma Thomann Records in Burgebrach bei Bamberg mit.

Der Musiker hatte bereits im Jahr 2002 einen schweren Schlaganfall erlitten und war daraufhin ins Koma gefallen. Er erholte sich jedoch wieder.

Captain Jack feierte in diesem Jahr sein zehnjähriges Bühnenjubiläum und verkaufte mit Hits wie "Drill Instructor", "Soldier, Soldier" und "Captain Jack" fast 20 Millionen Tonträger. Erst vor kurzem hatte er mit "Capitano" eine neue Single veröffentlicht. Der Sänger starb in einer Klinik im spanischen Palma.
 

22.10.05 – Nigerias First Lady bei Schönheits-OP gestorben

Die Ehefrau des nigerianischen Präsidenten Olusegun Obasanjo, Stella Obasanjo, ist bei einer Schönheitsoperation im südspanischen Badeort Marbella gestorben.

Wie heute aus spanischen Justizkreisen verlautete, hatte sich die 59-jährige First Lady des westafrikanischen Landes in dem Nobelferienort an der Costa del Sol einem kosmetischen Eingriff unterzogen.

Dabei seien Probleme aufgetreten, die Präsidentengattin sei von der Schönheitsklinik in das Allgemeine Krankenhaus von Marbella gebracht worden. Bei ihrem Eintreffen in dem Spital hätten die Ärzte nur noch den Tod der Frau feststellen können. Stella Obasanjo wäre im kommenden Monat 60 Jahre alt geworden.

Sie war zu einem privaten Besuch nach Spanien gereist. Anhand einer Autopsie soll die genaue Todesursache festgestellt werden. Einzelheiten über die Art der Schönheitsoperation wurden nicht genannt. Stella Obasanjo hatte im September zusammen mit ihrem Mann Spanien einen offiziellen Besuch abgestattet.

22.10.05 – Jazz-Legende Shirley Horn gestorben

Shirley Horn gab schon als Vierjährige Klavierkonzerte und wurde mit Jazz-Größen wie Ella Fitzgerald verglichen. Nun ist die Sängerin und Pianistin tot.

Die amerikanische Jazz-Sängerin und -Pianistin Shirley Horn ist im Alter von 71 Jahren in ihrer Heimatstadt Washington gestorben. Sie erlag den Folgen eines Schlaganfalls und einer Diabetis. Dies teilte ihre Plattenfirma mit. Horn, deren Markenzeichen eine rauchige Stimme war, galt als die letzte große Jazz-Sängerin ihrer Zeit und wurde oft mit Ella Fitzgerald, Sarah Vaughan und Carmen NcRae verglichen.

Horn spielte als Kind Klavier und trat schon als Vierjährige als Pianistin auf. Später gründete sie an der Universität ihr erstes Jazz-Trio. Vor allem in den 50er Jahren machte sie sich einen Namen, doch nach einer längeren Pause gelang ihr auch in den späten 80er Jahren der Wiedereinstieg ins Musikgeschäft. 1998 gewann Horn den Musikpreis Grammy für ihr Album, das an den Jazz-Trompeter und ihren früheren Mentor Miles Davis erinnerte.

Horn wurde am 1. Mai 1934 in Washington geboren. Mehrere ihrer Alben erreichten den Spitzenplatz in der amerikanischen Jazz-Hitparade. Zum letzten Mal war Shirley Horn im vergangenen Dezember aufgetreten.

19.10.05 – Konzernchef der Marc-Rich-Gruppe unerwartet gestorben

Thomas Paul Frutig, Konzernchef der Zuger Marc-Rich-Gruppe, ist unerwartet gestorben. Frutig sei am vergangenen Donnerstag in seinem 59. Lebensjahr friedlich entschlafen, teilten die Familie und die Marc-Rich-Gruppe mit.

Die Trauerfeier findet am nächsten Freitag in Wollerau SZ, dem Wohnort des Verstorbenen, statt. Frutig war auch Mitglied der Stiftungsräte der Marc-Rich-Stiftung für Erziehung, Kultur und Wohlfahrt, der Gabrielle-Rich-Stiftung für Leukämieforschung und der Schweizerischen Stiftung für den Doron-Preis sowie Verwaltungsratsmitglied der Immobiliengruppe PSP Swiss Property.

Frutig trat nach einer internationalen Karriere als Wirtschaftprüfer und Berater 1989 in die Marc-Rich-Gruppe ein. In der Folge übernahm er Führungsfunktionen in verschiedenen Bereichen der Gruppe. Kurz darauf wurde Frutig Finanzdirektor der Marc Rich + Co Holding GmbH. Seit 1994 führte er die Gruppe als Chief Executive Officer (CEO).

6.10.05 – Ötzi-Entdecker Simon ist tot

"Ötzi"-Entdecker Simon ist tot

Der seit acht Tagen vermisste Entdecker der Gletscherleiche "Ötzi", Helmut Simon, wurde tot geborgen.

Ein Jäger entdeckte die Leiche des 67-Jährigen am Samstagmorgen in einem Bach im Gasteinertal nordöstlich des Gamskarkogels, teilte eine Sprecherin der Salzburger Bergrettung mit. Simon war vermutlich von einem ungesicherten Jägersteig etwa 100 Meter in die Schlucht gestürzt und offenbar auf der Stelle tot. Er starb nur rund 150 Kinometer von der Stelle entfernt, wo einst der Steinzeitmensch "Ötzi" sein Leben ließ.

Bereits am frühen Morgen war die Bergrettung von Bad Hofgastein bei strahlendem Sonnenschein ein weiteres Mal mit fast 40 Helfern und zahlreichen Suchhunden aufgebrochen. Sie wollten "einen letzten Versuch" zur Bergung des verschollenen Deutschen unternehmen. "Wenn wir bis zum Abend nichts gefunden haben, stellen wir die Suche ein", meinte der Leiter des Suchtrupps, Gerald Krainz. 

Bis zu 120 Männer auf der Suche
Niemand bezweifelte zu diesem Zeitpunkt, dass der Mann, der durch die Entdeckung der Gletschermumie "Ötzi" 1991 selbst ein wenig berühmt wurde, nicht mehr am Leben sein konnte. Insgesamt sechs Tage waren die Helfer – oft viele Stunden und bei klirrendem Frost – im Gebiet um den Gamskarkogel unterwegs gewesen. Bis zu 120 Männer, darunter Dutzende Soldaten des österreichischen Bundesheeres, setzte die Bergrettung Hofgastein ein.

Schließlich war es der Jäger Bartholomäus Kranabetter, der die Leiche Simons entdeckte. Er hatte am Samstagmorgen von seinem Hochsitz aus mit dem Feldstecher einen orange-farbenen Fleck in dem Gebirgsbach entdeckt. Über sein Handy verständigte er die Bergwacht, die sofort zur Unglücksstelle eilte. Mit ihnen kam auch der Sohn von Helmut Simon, der am Freitag nach Bad Hofgastein geeilt war, um sich an der Suche nach seinem Vater zu beteiligen. Die Leiche Simons wurde sofort ins Tal gebracht.

Eigentlich wollte Helmut Simon, ein erfahrener Bergwanderer, nur eine kurze Tour unternehmen, als er am Morgen des 15. Oktober ins Gebiet des rund 2400 Meter hohen Gamskarkogels aufbrach. Als er am Nachmittag nicht zurückkehrte, verständigte seine Frau Erika die Polizei und Bergrettung, die sofort die Suche aufnahmen. Zu diesem Zeitpunkt wollte noch niemand glauben, dass der 67-Jährige ein ähnliches Schicksal finden würde, wie der steinzeitliche Gletschermann "Ötzi". Doch mit jedem Tag und mit jeder erfolglosen Suche schwand die Hoffnung.

Entdeckung der Mumie veränderte sein Leben
Simon und seine Frau hatten die 5300 Jahre alte Mumie am 19. September 1991 auf dem Simiaun-Gletscher im Ötztal gefunden. Seither, so meinte er wenige Tage vor seinem Tod, habe sich sein Leben entscheidend verändert.

"Die Umstände, wie wir auf den Ötzi gestoßen sind, das war eine so unglaubliche Kette von Zufällen. Da wurde mir klar, dass mein Leben durch eine Art göttliche Vorsehung geführt wird", sagte Simon Anfang Oktober in einem Gespräch mit den "Nürnberger Nachrichten". Der Ort, an dem der Steinzeitmann den Tod fand, liegt nur rund 150 Kilometer von der Stelle entfernt, wo Simon in den Tod stürzte.

Die österreichischen Bergretter, die Simons Leiche nach tagelanger Suche am Samstag fanden, waren dennoch erleichtert. "Die Rettungskräfte sind erschöpft und traurig, obwohl wir gewusst haben, dass wir ihn wahrscheinlich nicht mehr lebend finden", sagte Sprecherin Andrea Hinterseer in Salzburg. "Wir sind trotz allem erleichtert, dass wir Herrn Simon gefunden haben. So kann seine Familie von ihm Abschied nehmen. Wenn die Opfer vermisst bleiben, ist das für Angehörige oft viel schwieriger zu ertragen."