1.6.06 – Tschechischer Schauspieler Boris Rösner gestorben

Der tschechische Schauspieler Boris Rösner ist im Alter von 55 Jahren gestorben. Der am 25. Januar 1951 in der mährischen Stadt Opava (Troppau) geborene Mime sei am Mittwochabend im Krankenhaus der mittelböhmischen Stadt Kladno einem langen schweren Leiden erlegen, meldete die Prager Nachrichtenagentur CTK.

Rösner galt als einer der bedeutendsten Schauspieler Tschechiens. Er feierte auf den renommiertesten Bühnen des Landes vor allem Erfolge in Charakterrollen wie als Harpagon in «Der Geizige» von Molière.

Für diese Darstellung eines geldgierigen Greises hatte er 2004 die wichtigste tschechische Theaterauszeichnung erhalten, den «Thalia»- Preis. Zudem spielte er in Kinderfilmen wie «Die Tintenfische aus 2. Stock», die noch heute auch von deutschen TV-Sendern ausgestrahlt werden. Kollegen würdigten Rösner am Donnerstag als «starken Menschen und großen Darsteller». «Es heißt immer, jeder sei ersetzbar. In seinem Fall stimmt dies nicht», sagte der Schauspieler Josef Vinklar («Das Krankenhaus am Rande der Stadt»).

29.5.06 – Co-Chef von Michelin stirbt bei tragischem Schiffsunglück

Der Co-Chef des weltgrößten Reifenherstellers Michelin, Edouard Michelin, ist am Freitag bei einem Angelausflug vor der bretonischen Küste ertrunken.
 
Das Unternehmen mit 130 000 Mitarbeitern werde vorerst vom zweiten Co-Vorsitzenden Michel Rollier allein geführt, teilte die Groupe Michelin mit.

Der Tod des Firmenerben löste in Frankreich Trauer und Bestürzung aus. Präsident Jacques Chirac würdigte den Gestorbenen ebenso wie zahlreiche Vertreter von Verbänden. Bei der Formel-1 in Monaco, wo Michelin das Weltmeister-Team von Renault sowie McLaren-Mercedes, Honda, Red Bull, BMW-Sauber und Scuderia Toro Rosso ausstattet, trugen die Mitarbeiter Trauerflor.

Michelin (43) war am Freitagmorgen mit dem Präsidenten des Fischerverbands von Audierne, Guillaume Normant, in einem 8,50 Meter langen Boot zum Angeln ausgefahren. Am Nachmittag wurde seine Leiche etwa zehn Kilometer nördlich der Insel Sein aus dem Meer geborgen. Nach Normant und dem Wrack des Bootes wurde am Samstag weiter gesucht. Das Meeresgebiet gilt wegen seiner Riffe und unberechenbaren Strömungen als tückisch. Zur Zeit des Unglücks war die See ruhig, doch es herrschte dichter Nebel.

Die Erfolgsgeschichte eines Unternehmens

Michelin war mit 22 Jahren in das Unternehmen seines Vaters eingetreten und hatte gemäß der Familientradition zuerst am Band gestanden, bevor er Managementpositionen übernahm.

Nach 21 Positionen wurde er 1999 als Nachfolger seines Vaters Vorstandschef. Der Vater von sechs Kindern beherrschte mit seinem in 170 Staaten tätigen Unternehmen 20 Prozent des weltweiten Reifenmarktes. Im ersten Quartal 2006 stieg der Umsatz um gut zehn Prozent auf vier Milliarden Euro. 2005 setzte Michelin 15,6 Milliarden Euro um und verdiente netto 889 Millionen Euro. Pro Jahr fertigt Michelin 180 Millionen Reifen. Der Konzern ist auch für seine Straßenkarten und Gourmet-Führer bekannt.

25.5.06 – Heinz Stettler gestorben

Nach dem Ende März verstorbenen Werner Camichel muss die Schweizer Bob-Szene erneut von einem ehemaligen Crack Abschied nehmen. Heinz Stettler erlag im Alter von 54 Jahren einem Herzinfarkt.

Stettler gewann 1982 in St. Moritz mit Silvio Giobellina an den Steuerseilen sowie den weiteren Hinterleuten Urs Salzmann und Rico Freiermuth WM-Gold im Vierer.

1984 und 1985 holte die Crew jeweils den EM-Titel. An den Olympischen Spielen in Sarajevo reichte es zu Bronze. Stettler war auch als Leichtathlet erfolgreich; mit Kugel und Diskus gewann er mehrere SM-Medaillen.

25.5.06 – Reggae-Legende Desmond Dekker ist tot

Die Reggae-Legende Desmond Dekker ist tot: Der 64-Jährige starb gestern überraschend in seinem Haus im englischen Surrey an einem Herzinfarkt, teilte sein Manager Delroy Williams mit. Er habe den 64-jährigen gebürtigen Jamaikaner noch am Vorabend seines Todes gesehen, und Dekker habe wohlauf gewirkt und sich auf sein geplantes nächstes Konzert am 2. Juni in Prag gefreut, berichtete Williams. "Es ist ein solcher Schock, darüber werde ich nie hinwegkommen", sagte der Manager, der auch ein enger Freund von Dekker war. Dekker gehörte zu den Wegbereitern des Ska und Reggae und zu den bekanntesten jamaikanischen Musikern. Zu seinen größten Hits gehörte "The Israelites", der auch in Deutschland Platz eins der Charts erreichte. Der Sänger stand noch wenige Tage vor seinem Tod auf der Bühne und sollte im Juni wieder auf Tournee gehen.

23.5.06 – US-Fotograf Robert Heinecken gestorben

Der amerikanische Fotograf Robert Heinecken, der sich unter anderem mit seinen Landschaftsaufnahmen einen Namen schuf, ist tot. Heinecken starb bereits am Freitag 74-jährig in Albuquerque (US-Bundesstaat New Mexico), berichtete die Zeitung "Monterey Herald" am Dienstag. Er litt seit 1994 unter Alzheimer. Heinecken war einer der ersten, der sich als fotografierender Künstler – und nicht als Fotograf – bezeichnete. Diese Sicht von der Fotografie als Medium der Kunst wurde seitdem von anderen übernommen.

23.5.06 – WHO-Chef Lee gestorben

Der Chef der Welt- Gesundheitsorganisation ist tot. Jong Wook Lee erholte sich nach einer Notoperation am Kopf nicht.
 
Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Jong Wook Lee, ist gestorben. Das wurde am Montag von der WHO bestätigt. Nach einer Kopfoperation habe sich Lee nicht erholt, berichtete die koreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf koreanische Delegierte für die Weltgesundheitsversammlung in Genf.

Lee war laut WHO am Samstag während eines offiziellen Termins zusammengebrochen. Ein Rettungswagen hatte ihn sofort in eine Genfer Klinik transportiert. Nach Auskunft der WHO war Lee wegen einer Blutung zwischen den Hirnhäuten operiert worden. Nach der Notoperation erlangte er das Bewusstsein jedoch nicht mehr zurück.

Annan würdigte Lees Verdienste

UN-Generalsekretär Kofi Annan zeigte sich «schockiert und tief betrübt» über den Tod Lees. «Er kämpfte an vorderster Front gegen die Entstehung einer Vogelgrippepandemie und war ebenso ein Vorkämpfer gegen ein Heer anderer Bedrohungen wie Aids und Tuberkulose», würdigte Annan den Verstorbenen. Die WHO-Jahresversammlung, die am Montag in Genf begonnen hatte, wurde nach zwei Schweigeminuten für eine halbe Stunde unterbrochen.

2003 war Lee für eine fünfjährige Amtszeit an die Spitze der WHO gewählt worden. Nach seinem Amtsantritt erklärte er den Kampf gegen Aids zur obersten Priorität. Der Arzt wurde am 21. April 1945 in Seoul geboren. Er war insgesamt seit 23 Jahren bei der WHO beschäftigt. Lee hinterlässt seine Frau und einen Sohn.

Das Amt des WHO-Generaldirektors übernimmt vorübergehend Lees bisheriger Stellvertreter Anders Nordström.

23.5.06 – Polens Trainer-Legende Gorski gestorben

Polen trauert um seinen größten Trainer. Der ehemalige Nationalcoach Kazimierz Gorski ist Medienberichten zufolge im Alter von 85 Jahren verstorben. Gorski leitete in seiner Amtszeit von 1970 bis 1976 die goldene Ära beim WM-Gruppengegner der deutschen Nationalmannschaft ein, führte Polen zu Olympia-Gold 1972 in München und zum dritten Platz bei der WM in Deutschland zwei Jahre später. Damals verloren die Polen in der "Wasserschlacht" von Frankfurt mit 0:1 gegen den späteren Weltmeister Deutschland.

22.5.06 – Tänzerin Katherine Dunham ist tot

Katherine Dunham war eine Pionierin des afrikanischen und karibischen Tanzes, Bürgerrechtlerin und die Lehrerin von James Dean. Nun ist sie mit 96 Jahren gestorben.

Die amerikanische Tänzerin und Bürgerrechtsaktivistin Katherine Dunham ist tot. Die Künstlerin, die den Tanz in den USA für afrikanische und karibische Einflüsse öffnete, starb am Sonntag in Manhattan im Alter von 96 Jahren, wie eine Sprecherin der Verwaltung von Dunhams künstlerischem Nachlass bekannt gab.

Dunham stellte Ende der 1930er Jahre eine Tanzgruppe auf die Beine, der nur Schwarze angehörten und die mit ihren Auftritten gegen die Rassentrennung Stellung bezog. Sie lehnte Gastspiele in Theatern ab, in denen Schwarzen nicht die gleichen Rechte zuerkannt wurden wie Weißen. Von den 40ern bis in die 60er ging die Truppe international auf Tour.

Unterricht für James Dean

Für ihre Arbeit erhielt die Tanzpionierin, Anthropologin und Autorin Dunham zehn Ehrendoktortitel sowie zahlreiche weitere Auszeichnungen. Unter ihre Schüler zählte sie Schauspieler wie Marlon Brando und James Dean, die die «Dunham-Technik» erlernen wollten. Anerkennung erntete sie auch mit Choreografien für die Metropolitan-Oper und am Broadway.

Ab 1967 verbrachte Dunham einen Großteil ihrer Zeit in St. Louis in Illinois, wo sie benachteiligten Menschen Unterricht gab. Im Programm hatte sie neben Tanz auch kostenlosen Sprachkurse oder Holzschnitzerei. Im Alter war Dunham auf die finanzielle Unterstützung von Freunden und ehemaligen Schülern angewiesen

17.5.06 – Boogie Nights-Sänger Johnnie Wilder gestorben

Der amerikanische Sänger Johnnie Wilder, der in den 70er Jahren durch die Disco-Hits "Boogie Nights" und "Always and Forever" bekannt wurde, ist tot. Nach einem Bericht des Radiosenders KCBS starb der Musiker am Wochenende in seinem Heimatstaat Ohio. Er war 56 Jahre alt.

Wilder und sein Bruder Keith waren als US-Soldaten in Deutschland stationiert, als sie 1975 die Funk-Gruppe Heatwave gründeten und durch Clubs tourten. Später gingen sie nach London und dann zurück in die USA. Ihre Hit-Single "Boogie Nights" belegte 1977 den zweiten Platz der Pop-Charts.

Wilder war seit einem Autounfall im Jahr 1979 vom Hals ab querschnittsgelähmt. Die Ärzte hätten ihm nach dem Unfall zunächst nur eine Woche zu leben gegeben, wurde sein Bruder Keith von der Zeitung "Dayton Daily News" zitiert. In den 80er Jahren nahm er trotz seiner Behinderung weitere Alben auf, darunter die Gospel-Platte "My Goal".

16.5.06 – Günther Nenning gestorben

Nach kurzer, schwerer Krankheit verstarb der 84-jährige streitbare Journalist in der Nacht von Sonntag auf Montag.

Er habe in seinem Tiroler Alterssitz bis zuletzt gearbeitet, berichtete sein Sohn Leopold Nenning der Stadtzeitung „Falter“. Nur im letzten Monat ließ der Arbeitsdrang nach.

Günther Nenning wurde der Öffentlichkeit bekannt als streitbarer Journalistengewerkschafter und Gastgeber der ORF Sendung „Club 2“. Danach erregte er als „Auhirsch“ in Hainburg und Gründungsmitglied der „Grünen“ die Gemüter. Nach seinem Rückzug aus der Politik blieb er als launiger Kommentator derselben im Blickpunkt der Österreicher. Zuletzt arbeitete Nenning als Kolumnist für die „Kronen Zeitung“.

Für Diskussionen sorgte Nenning auch mit dem Literaturprojekt „Austrokoffer“. Er sollte die österreichische Literatur nach 1945 in 18 Bänden enthalten. Allerdings sprangen 50 Autoren aus unterschiedlichen Gründen ab.

Laut seinem letzten Wunsch soll Günther Nenning in aller Stille von seiner Familie außerhalb Wiens beigesetzt werden.