22.8.06 – Kriegsfotograf und Pulitzer-Preisträger Joe Rosenthal gestorben

Der amerikanische Fotograf Joe Rosenthal, der eines der berühmtesten Bilder des Zweiten Weltkriegs machte, ist tot. Nach Angaben des "San Francisco Chronicle" starb er mit 94 Jahren in San Francisco.

Im Februar 1945 hatte Rosenthal auf der umkämpften Pazifikinsel Iwo Jima sechs US-Marinesoldaten beim Hissen der amerikanischen Flagge auf dem Berg Suribachi fotografiert. Der damals 33-jährige Kriegsfotograf wurde für das Bild mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet.

Das Foto entstand am fünften Tag einer mehrwöchigen erbitterten Schlacht um die strategisch wichtige Insel, bei der fast 7000 US-Soldaten und mehr als 20 000 Japaner ums Leben kamen.

23.8.06 – Reggae-Star Joseph Hill ist tot

Der Reggae-Star Joseph Hill ist tot. Der 57-Jährige starb am vergangenen Samstag (19.08.) nach einem Schwindelanfall in einem Berliner Hotel.

Wie die "B.Z. Berlin" berichtet, war der Jamaikaner noch am Freitag (18.08.) mit der Band "Culture" in Antwerpen (Belgien) aufgetreten. Schon dort klagte er über Schwindel. Der Auftritt wurde abgebrochen. Am Samstag fuhr die Band weiter nach Berlin. Hill fühlte sich besser, wollte das Konzert im Maschinenhaus der Kulturbrauerei auf keinen Fall absagen. Als der Bus am frühen Nachmittag am Berliner Hotel ankam, wurde dem 57-Jährigen erneut schwindlig.

Der Tour-Manager sagte dazu: "Er kippte um, atmete nicht mehr. Seine Frau und sein Sohn versuchten noch, ihn wieder zu beleben. Vergeblich." Der Notarzt konnte nur noch den Tod feststellen. Diagnose: Leberversagen wegen jahrelanger Alkohol-Exzesse. Der Rest der Europa-Tour wurde sofort abgesagt.

18.8.06 – Stummfilmstar Renate Brausewetter ist tot

Die Schauspielerin debütierte an der Seite der großen Greta Garbo. Doch der Tonfilm beendete ihre Karriere. Sie konnte sich nie mit dem neuen Medium anfreunden.

tummfilme sind seit langem Geschichte. Für Renate Brausewetter, die in der Nacht zum Sonntag im Alter von 100 Jahren gestorben ist, waren sie real. Die kleine Schwester des bekannteren Hans Brausewetter, der unter anderem an der Seite von Heinz Rühmann im Klassiker „Paradies der Junggesellen“ spielte, lehnte den Tonfilm lange ab. „Ich habe mich keine Minute meines Lebens gelangweilt“, zog die zierliche Frau, die 1905 im spanischen Malaga geboren wurde, im vergangenen Jahr zu ihrem 100. Geburtstag Bilanz.

Debut mit Greta Garba

1915 war die Familie nach Berlin gezogen. Über ihren Bruder kam Brausewetter zum Theater und zum Film. Ihr Leinwanddebüt gab die junge Schauspielerin 1925 als Statistin in „Die freudlose Gasse“ mit Greta Garbo in der Hauptrolle. Unter anderem für „Hanseaten“ und „Der alte Fritz“ arbeitete sie mit dem Regisseur Gerhard Lamprecht (1897-1974) zusammen, von dem sie noch im hohen Alter schwärmte: „Lamprecht war ein wunderbarer Mensch und Regisseur."

Die Filme liegen jetzt in Archiven. Die alte Dame wollte darum „kein Tam-Tam“ machen, aber alte Schwarz-Weiß-Fotos bewahrte sie bis zum Schluss in ihrem Schrank in dem Linzer Seniorenheim auf, in dem sie ihren Lebensabend verbrachte.

Brausewetter versagte sich dem Tonfilm

„Der Tonfilm ist der Mörder vom Stummfilm“, war Brausewetter überzeugt. Zu ihren Zeiten sei es sehr auf die mimische Ausdrucksfähigkeit der Schauspieler angekommen, es fehlten erklärende Worte. „Die Rollen waren anders.“ Als der Tonfilm gekommen sei, hätten sich die anderen Schauspieler weiterentwickelt. „Man selber ist stehen geblieben“, sagte der frühere Stummfilmstar. Nur einmal, 1950, ließ sich Brausewetter kurz auf das Wagnis Tonfilm ein und spielte in „Die Treppe“ unter der Regie von Alfred Braun eine Nebenrolle.

Über ihren Bruder hatte Brausewetter Kontakte zu vielen Schauspielern und Intellektuellen, darunter zu Schriftstellern wie Klaus Mann und Joachim Ringelnatz. „Wenn Hans abends mit den Leuten aß, war ich dabei“, erzählte sie. Dann starb Hans Brausewetter (1899-1945) als Zivilist in den Kämpfen um Berlin. Sein Tod sei „der große Schlag“ gewesen in ihrem Leben, erinnerte sich die Schwester. Ein Jahr zuvor hatte sie sich von ihrem Mann, einem Chemiker, scheiden lassen und danach allein mit drei Kindern gelebt.

Früher Rückzug ins Privatleben

Bereits 1928 hatte sie sich ins Privatleben zurückgezogen. 1972 zog Brausewetter nach einer schweren Krankheit in die Nähe ihrer Tochter und ihrer zwei Söhne nach Linz und lebte bis vor zwei Jahren in einer eigenen Wohnung. Sie hütete Babys, kümmerte sich um vietnamesische Flüchtlingskinder und betreute eine Theatergruppe für Schüler. Gesunde Ernährung war nie ein Thema. Jahrelang rauchte sie, trank täglich einen Schnaps. Doch im hohen Alter gab sie ihre Laster auf, naschte höchstens noch ab und zu Schokolade.

Dass sie 100 Jahre alt werden könnte, glaubte sie nie. „Ich habe nicht gedacht, mal alt zu werden“, sagte sie zum ihrem runden Geburtstag im vergangenen Jahr. „Dumm und solide wird man im Alter.“ Da waren ihre Augen schon so schlecht, dass sie nicht mehr lesen und fernsehen konnte. Umso mehr freute sie sich über Besuch von den Kindern, die mittlerweile selbst im Rentenalter sind, den acht Enkeln und vier Urenkeln oder alten Bekannten.

22.8.06 – Kriegsfotograf von Iwo Jima gestorben

Berühmt wurde er durch ein Foto, auf dem Soldaten im Zweiten Weltkrieg die US-Flagge auf der Pazifikinsel Iwo Jima hissen. Nun ist Joe Rosenthal im Alter von 94 Jahren gestorben.

Einer der bekanntesten amerikanischen Kriegsfotografen ist tot. Joe Rosenthal starb mit 94 Jahren in einem Altersheim nahe San Francisco. Das berichtete die Zeitung «San Francisco Chronicle».

Für sein berühmtestes Foto, das sechs US-Soldaten im Februar 1945 beim Hissen ihrer Flagge auf der umkämpften Pazifikinsel Iwo Jima zeigt, erhielt Rosenthal den Pulitzer-Preis.

Bei der wochenlangen Schlacht um die strategisch wichtige Insel fielen fast 7000 US-Soldaten und mehr als 20.000 Japaner.

Vorbild für Kriegsdenkmal

Das Foto von Rosenthal, der für die Nachrichtenagentur AP aus dem Krieg berichtete, wurde von Zeitungen in aller Welt abgedruckt. Es erschien auch als Poster und Briefmarke, überdies war es in einem Film mit John Wayne zu sehen. Die US-Regierung nahm die Aufnahme als Vorbild für das Denkmal für die Marines auf dem Nationalfriedhof in Arlington.

Vorwürfe, er habe die Aufnahme manipuliert, wies Rosenthal stets zurück. Es handelte sich um die zweite US-Flagge, die auf der Insel gehisst wurde.

Vier Tage vorher hatten amerikanische Marineinfanteristen eine Fahne auf dem Suribachi-Berg auf Iwo Jima und damit erstmals auf japanischem Territorium aufgezogen. Diese Flagge war der Militärführung jedoch zu klein, so dass eine zweite gehisst werden musste.

Bescheidenes Honorar

Reich wurde Rosenthal mit seinem Foto allerdings nicht – er erhielt dafür lediglich 10.000 Dollar. «Von Zeit zu Zeit will mich jemand ärgern und sagt mir, ich hätte reich werden können», sagte er einmal. «Aber ich lebe – im Gegensatz zu vielen Menschen, die damals dort waren.»

20.8.06 – Filmregisseur Giuseppe Moccia gestorben

Der italienische Filmemacher und Meister der Italo-Komödien, Giuseppe Moccia, ist tot.

Der unter dem Spitznamen "Pipolo" bekannt gewordene Regisseur sei am Sonntag in einem römischen Krankenhaus im Alter von 73 Jahren an Herzversagen gestorben, berichteten italienische Medien. Er werde am Dienstag in Rom beigesetzt.

Moccia hatte vor allem in den 70er und 80er Jahren gemeinsam mit seinem Kollegen Franco Castellano seine grössten Kino- und TV-Erfolge. Das Regisseur-Paar gründete die Firma "Castellano und Pipolo" und zeichnete für Regie und Drehbuch zahlreicher Kassenschlager verantwortlich. Castellano starb bereits 1999.

1958 hatten die beiden erstmals für das Kino gearbeitetet. Zu den grössten Erfolgen der Filmemacher gehörten die mit Superstar Adriano Celentano in der Hauptrolle gedrehten Streifen "Der gezähmte Widerspenstige" mit Ornella Muti, "Der Brummbär" und "Besonderes Kennzeichen: Bellissimo".

Das letzte gemeinsame Werk von Castellano und Moccia war 1997 der Sommer-Film "Panarea" über Liebesgeschichten, Eifersucht und Urlaub auf der gleichnamigen Äolischen Insel.

20.8.06 – Uruguays WM-Legende Miguez gestorben

Uruguays Fußballfans trauern um Oscar Miguez. Der erfolgreichste WM-Torjäger der Südamerikaner starb am Samstag im Alter von 78 Jahren an Herzversagen.

Der einstige Stürmerstar von Penarol Montevideo gehörte zu Uruguays Nationalmannschaft, die 1950 im entscheidenden Spiel der WM-Finalrunde im Maracana-Stadion von Rio de Janeiro Gastgeber Brasilien sensationell mit 2:1 bezwang.
Auf dem Weg zum WM-Titel hatte Miguez fünf Tore erzielt, bei der folgenden WM-Endrunde 1954 in der Schweiz traf er weitere dreimal.

18.8.06 – Elisabeth Boysen gestorben

Am vergangenen Dienstag ist Elisabeth Boysen im Alter von 81 Jahren im Schwarzwald gestorben. Sie stand von 1966 an fast vier Jahrzehnte als Geschäftsführende Gesellschafterin an der Spitze der Friedrich Boysen GmbH & Co. KG mit Hauptsitz in Altensteig. Unter ihrer Führung hat sich der Automobilzulieferer nach Angaben des Unternehmens vom Schalldämpferhersteller zum international agierende Systempartner der Automobilhersteller entwickelt.

Elisabeth Boysen hatte, wie es heißt, das Lebenswerk ihres Ehemannes, des Erfinders, Konstrukteurs und Unternehmensgründers Friedrich A. Boysen, nach dessen Tod im Jahr 1975 fortgeführt. Stets auf Kontinuität bedacht hat die Unternehmerin ihre eigene Nachfolge frühzeitig geregelt. Bereits 1984 berief sie den damals 28-jährigen Rolf Geisel in die Geschäftsführung. Seit ihrem Ausscheiden als Geschäftsführende Gesellschafterin leitet Geisel das Unternehmen als alleinverantwortlicher Geschäftsführer.

Boysen entwickelt und fertigt Abgasrohrkrümmer und Katalysatoren, Dieselpartikelfilter sowie Schalldämpfer und komplette Abgassysteme für Pkw. Darüber hinaus werden im Schwarzwald Groß- und Sonderschalldämpfer für Lokomotiven, Kompressoren und Spezialfahrzeuge sowie Kleinschalldämpfer für Motorsägen und Modellflugzeuge entwickelt und produziert.

17.8.06 – Ex-Abgeordneter Klaus Konrad gestorben

Der 91jährige war wegen Kriegsverbrechen in Italien angeklagt. Er soll an der Erschießung von Zivilisten beteiligt gewesen sein. Bis zuletzt bestritt Konrad die Vorwürfe.
Der wegen des Verdachts von Kriegsverbrechen in Italien angeklagte frühere SPD-Politiker Klaus Konrad ist tot. Er starb mit 91 Jahren in Scharbeutz bei Lübeck, wie seine Familie am Donnerstag bestätigte. Konrad saß von 1962 bis 1969 für die SPD im Kieler Landtag, danach bis 1980 im Bundestag. Seit Januar verhandelte gegen ihn ein Militärgericht im italienischen La Spezia. Die Anklage warf ihm vor, 1944 aktiv an der Erschießung von Zivilisten in der Toskana beteiligt gewesen zu sein. Konrad hatte dies bis zuletzt bestritten. Er nahm wegen seines hohen Alters nicht am Prozess teil.

Konrad, Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse, soll am 14. Juli 1944 an der Erschießung von 54 männlichen Zivilisten beim „Massaker von San Polo“ teilgenommen haben. So lautete der Vorwurf der italienischen Staatsanwaltschaft. Es hatte damals kurz zuvor ein heftiges Feuergefecht gegeben, als ein Grenadierregiment 19 Soldaten der Wehrmacht aus der Gewalt von Partisanen befreien wollte. Die Bewohner des Ortes, in dem sich die Schießerei abspielte, wurden ins nahe gelegene San Polo abgeführt, verhört und gefoltert. Die Soldaten sprengten die Leichen mit Dynamit, um eventuelle Folterspuren zu verwischen. Konrad sagte im Jahr 2004 dem ARD-Fernsehmagazin „Kontraste“, er sei lediglich bei Folterungen dabei gewesen.

Die Vorwürfe und manche Äußerungen Konrads lösten in der SPD Bestürzung aus. Im Februar 2006 beschloss Schleswig-Holsteins SPD-Landesvorstand das sofortige Ruhen der Mitgliedschaft von Konrad.

Die Staatsanwaltschaft La Spezia hatte sich bei ihren Vorwürfen auf alte Akten gestützt, die vor zehn Jahren zufällig im römischen Militärgericht gefunden wurden. Das Verfahren gegen Konrad war – wie andere mutmaßliche deutsche Kriegsverbrecher auch – über Jahrzehnte nicht voran getrieben worden.

16.8.06 – Paraguays Ex-Diktator Stroessner im Exil gestorben

Der frühere Diktator Paraguays, Alfredo Stroessner, ist im Exil im Alter von 93 Jahren gestorben. Seine 34-jährige Regierungszeit war von schweren Menschenrechtsverletzungen gekennzeichnet.

Der Sohn eines bayerischen Auswanderers und einer Indio-Frau aus Paraguay lebte seit seinem Sturz 1989 in der brasilianischen Hauptstadt Brasilia. Dort starb er heute in einer Klinik, in der er nach einer Operation wegen eines Leistenbruchs in den vergangenen Tagen auf der Intensivstation behandelt worden war. Stroessner hatte sich einer rasanten Karriere in der Armee als Oberbefehlshaber der Streitkräfte Paraguays 1954 an die Macht geputscht. Unter seiner Herrschaft galt fast ausschliesslich der Ausnahmezustand; hunderte Oppositionelle flohen ins Exil.

Menschenrechtsgruppen zufolge verschwanden mindestens 900 Menschen spurlos in den Fängen des Militärs, tausende Menschen wurden gefoltert. Zudem soll Stroessner in den siebziger Jahren gemeinsam mit anderen Militärdiktatoren Lateinamerikas linke Rebellen verfolgt haben. Als Chef der konservativen Colorado-Partei wurde er bei Wahlen, die als manipuliert und unfrei kritisiert wurden, acht Mal im Präsidentenamt bestätigt. 1989 wurde er vom Militär gestürzt. Nach seiner Flucht nach Brasilien, wo er in einer Luxusunterkunft lebte, wurde er in Paraguay wegen Mord und Folter angeklagt.

15.8.06 – Mehr gestorben als geboren

Die Zahl der Eheschließungen und Geburten in Deutschland ist 2005 gegenüber dem Vorjahr gesunken.

Wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden weiter mitteilte, gab es zugleich mehr Sterbefälle. Im vergangenen Jahr heirateten 388 000 Paare – 1,9 Prozent weniger als 2004. Der beliebteste Heiratsmonat war mit 57 000 Hochzeiten der Mai.