23.9.06 – Alle neun Viamala-Opfer identifiziert – Zwei Kinder starben

Eine Woche nach dem Viamala-Unglück im Kanton Graubünden sind alle neun Todesopfer identifiziert. In dem ausgebrannten Auto sass eine Familie aus Deutschland mit zwei Kindern.

Das Institut für Rechtsmedizin in St. Gallen konnte eine vierköpfige Familie aus Deutschland und den Chauffeur des in Deutschland immatrikulierten Sattelschleppers zweifelsfrei identifizieren, nachdem am vergangenen Dienstag bereits die Identität der ersten vier Todesopfer festgestanden hatte.

  • Bei der vierköpfigen Familie aus Deutschland, die in einem der beiden beim Unfall völlig ausgebrannten Fahrzeuge sass, handelt es sich um den 41-jährigen Vater, die 33-jährige Mutter sowie um deren Kinder im Alter von vier und eineinhalb Jahren.
  • Der 52-jährige Lastwagenchauffeur hatte sich beim Unfall im Viamala-Tunnel der A13 schwerste Verletzungen zugezogen und wurde von den Rettungskräften aus dem Tunnel geborgen und per Rega-Helikopter ins Universitätsspital Zürich transportiert, wo er am vergangenen Montag verstarb. Zur Klärung der Todesursache werden laut der Mitteilung noch detaillierte Untersuchungen beim Rechtsmedizinischen Institut in St. Gallen vorgenommen.
  • Bei den am vergangenen Dienstag identifizierten vier Opfer handelte es sich um einen 48-jährigen Bündner, eine 32-jährige Tessinerin, einen 46-jährigen Tessiner und einen 90-jährigen Bayern. Damit starben bei dem Tunnelunglück insgesamt sechs Personen aus Deutschland.
  • Nach wie vor ungeklärt ist der Unfallhergang. Diese überaus komplexen Ermittlungen würden noch geraume Zeit beanspruchen. Die Kosten der Reparaturen belaufen sich auf zwei Millionen Franken.

    Der Viamala-Tunnel wird voraussichtlich am kommenden Montagmorgen wieder geöffnet. Nach dem schweren Verkehrsunfall am vergangenen Wochenende hatten die Behörden zuerst gehofft, den Tunnel bereits am Freitag wieder dem Verkehr übergeben zu können.

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    20.9.06 – Schwester von John F. Kennedy ist tot

    Schon wieder muss der Kennedy-Clan ein Familienmitglied verabschieden. Patricia Kennedy Lawford starb am Sonntag an einer Lungenentzündung

    Die Schwester von US-Präsident John F. Kennedy und Exfrau des Schauspielers Peter Lawford erlag am Sonntag im Alter von 82 Jahren den Folgen einer Lungenentzündung, wie ihre Familie mitteilte. „Meine Schwester Pat ist unersetzlich“, sagte der demokratische Senator Edward Kennedy. „Jeder, der sie kannte, hat sie vergöttert.“

    Patricia war das sechste von neun Kindern von Rose und Joseph Kennedy. Sie wollte in die Fußstapfen ihres Vaters treten und in der Filmindustrie Karriere machen. Nach ihrem Universitätsabschluss ging sie zunächst nach New York und später nach Los Angeles, weil sie Produzentin und Regisseurin werden wollte. Über ihren Bruder John lernte sie 1949 den britischen Schauspieler Peter Lawford kennen. Das Paar heiratete 1954 und bekam vier Kinder. 1965 folgte die Scheidung. Kennedy Lawford unterstützte 1960 die Kandidatur ihres Bruders um das Präsidentenamt und war später auch an den Wahlkämpfen von Robert und Edward Kennedy beteiligt. Nach ihrer Scheidung zog sie nach New York, wo sie die Kunstszene unterstützte und sich für wohltätige Zwecke engagierte. „In ihrem Leben hat Pat ständig andere inspiriert und unterstützt“, hieß es in der Erklärung ihrer Familie. Kennedy Lawford hinterlässt vier Kinder und zehn Enkel.

    20.9.06 – Kameramann Sven Nykvist gestorben

    Der schwedische Kameramann Sven Nykvist ist im Alter von 83 Jahren in Stockholm gestorben. Nykvist hatte sich durch die Filme des Regisseurs Ingmar Bergman international einen Namen gemacht, in denen er ab 1961 über dreissig Jahre hinter der Kamera stand. Er erhielt für den letzten Bergman-Spielfilm «Fanny und Alexander» 1983 seinen zweiten Oscar nach «Schreien und Flüstern» zehn Jahre zuvor und ebenfalls unter Bergmans Regie.

    16.9.06 – Radio- und Fernsehlegende Maeni Weber gestorben

    Radio- und Fernsehlegende Mäni Weber ist am Freitagabend nach kurzer schwerer Krankheit im 72. Altersjahr verstorben.

     Wie sein Freundes- und Familienkreis heute mitteilte, war Mäni Weber am vergangenen 4. September notfallmässig ins Kantonsspital Luzern eingeliefert worden. Eine unverzügliche Bauchoperation wurde nötig. Grund war eine ausgedehnte Bauchfellentzündung, verursacht durch ein durchgebrochenes Zwölffingerdarmgeschwür.

    Nach anfänglich guter Erholung habe sich sein Allgemeinzustand wegen einer Herz-, Kreislauf und Lungenüberlastung verschlechtert. Am vergangenen Freitag sei Mäni nach dieser kurzen schweren Krankheit friedlich eingeschlafen. Bereits 1992 war Mäni Weber wegen eines akuten Blinddarmdurchbruchs fast gestorben, wie in der Mitteilung erinnert wird.
    Mit «Dopplet oder nüt» und «Wer gwünnt» zur Legende geworden
    Hermann Weber wurde am 26. Februar 1935 in Basel geboren und ging mit den Ratesendungen «Dopplet oder nüt» von 1963 bis 1970 sowie mit der Nachfolgesendung «Wer gwünnt» von 1973 bis 1977 in die Schweizer Fernsehgeschichte ein.

    Seine Medienkarriere hatte aber bereits 1960 mit einer Anstellung bei Radio DRS begonnen. Sportlichen Ruhm erlangte der studierte Nationalökonom als Torhüter der Schweizer Handball-Nationalmannschaft.

    Seit seiner Pensionierung lebte Weber in Weggis am Vierwaldstättersee. Dort habe er sich sehr wohl und zu Hause gefühlt, halten seine Angehörigen fest.

    15.9.06 – Oriana Fallaci 76-jaehrig in Florenz gestorben

    Die italienische Journalistin und Schriftstellerin Oriana Fallaci ist tot. Die 76-Jährige starb in der Nacht zum Freitag in ihrer Geburtsstadt Florenz, berichtete das staatliche italienische Fernsehen RAI.

    Oriana Fallaci, die zuletzt zumeist in New York lebte, war in den vergangenen Jahren vor allem durch massive Kritik am radikalen Islamismus hervorgetreten. Sie litt seit längerer Zeit an Krebs.

    Fallaci wurde zunächst durch spektakuläre Kriegsreportagen und Interviews bekannt, etwa durch ihre Berichte vom Vietnamkrieg, aus dem Libanon und vom Golfkrieg (1991).

    1972 führte sie ein Gespräch mit dem äthiopischen Kaiser Haile Selassie. Ihre Reportagen erschienen in den grossen Blättern der Welt wie der Londoner «Times», in «Life» und «New York Times».

    Zu einem weltweiten Bestseller wurde ihr Buch «Ein Mann» (1979), das von Gewalt, Diktatur und Folter handelte. 1975, auf der Höhe der Abtreibungsdebatte, veröffentlichte sie ihr Buch «Brief an ein nie geborenes Kind».

    In den vergangenen Jahren schrieb Fallaci fast ausschliesslich über den radikalen Islam, den Terrorismus und die ihrer Meinung nach zu weiche Reaktion des Westens. «Die Wut und der Stolz» (2001) und «Die Kraft der Vernunft» (2004) hiessen die Titel, die von vielen Kritikern als «Verbalattacken» empfunden wurden.

    14.9.06 – Russischer Zentralbank-Vize nach Attentat gestorben

    Der Vize-Vorsitzende der russischen Zentralbank ist einem Arzt zufolge nach einem Attentat seinen Verletzungen erlegen.

    Andrej Koslow starb demnach am Donnerstagmorgen an den Folgen der Schussverletzungen.

    Am Mittwochabend hatten zwei Bewaffnete auf Koslow geschossen, als dieser an einem Fußballstadion ankam. Sein Fahrer wurde getötet. Die Polizei ging nach ersten Erkenntnissen von einem Auftragsmord aus. Die Täter konnten fliehen. Koslow ist verantwortlich für die Bankenaufsicht der Zentralbank.

    13.9.06 – Fernsehjournalist Thilo Koch ist tot

    Der ARD-Fernseh-Journalist Thilo Koch ist im Alter von 85 Jahren gestorben. Koch gehörte nach Angaben des NDR zu den Männern der ersten Stunde beim früheren Nordwestdeutschen Rundfunk (NWDR) und dann beim NDR. Er war unter anderem Begründer des "Weltspiegels" und Anfang der 60er Jahre Washington-Korrespondent der ARD.

    Koch drehte mehr als 150 Dokumentarfilme, kommentierte Ereignisse wie die Berlin-Konferenzen der 50er Jahre oder die erste Moskau-Reise Adenauers 1955. Kochs Kommentar über die Beisetzung von John F. Kennedy war 1963 im deutschen Fernsehen die erste Live-Übertragung via Satellit. Koch war bis 1982 für den NDR tätig.

    NDR-Intendant Jobst Plog würdigte Koch als einen der großen Fernsehpioniere, der den Zuschauern mit seinem markanten Reportagestil neue Einblicke in für sie bis dahin weitgehend unbekannte Welten ermöglichte. "Thilo Koch wurde zum Vorbild für nachwachsende Journalisten-Generationen, die von ihm neben der Beherrschung des Handwerks eine gehörige Distanz zu sich selbst, feine Ironie und die nimmermüde Lust an der Beobachtung lernen konnten."

    12.9.06 – Publizist und Historiker Joachim Fest gestorben

     Der Publizist und Historiker Joachim Fest ist tot. Nach Angaben der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" starb ihr langjähriger Herausgeber gestern Abend im Alter von 79 Jahren in seinem Haus in Kronberg im Taunus. Über die Todesursache ist noch nichts bekannt.

    Dem breiten Publikum wurde Fest vor allem durch seine 1973 erschienene Hitler-Biografie bekannt, für die er zahlreiche Preise erhielt. In den sechziger Jahren war er Chefredakteur des Norddeutschen Rundfunks. Im Mai wurde er mit dem Henri-Nannen-Preis 2006 für sein journalistisches Lebenswerk ausgezeichnet.

    Sein jüngstes Buch mit dem Titel "Ich nicht"erschien in diesem Monat. Darin schildert Fest seine Erinnerungen an die Kinder- und Jugendtage im Dritten Reich.

    Am 8. Dezember wäre Fest 80 Jahre alt geworden. Er hinterlässt seine Frau Ingrid und die zwei erwachsenen Söhne Alexander und Nikolaus.

    Köhler: "Wir haben wenige seinesgleichen"

    Bundespräsident Horst Köhler nannte Fest "einen Menschen, der als Journalist, als Historiker und als Herausgeber jahrzehntelang die geistige Kontur unseres Landes mitbestimmt" habe. In einem Beileidsbrief an Fests Witwe schrieb Köhler weiter, in seinen Büchern und Aufsätzen hätten sich christliches Ethos und Bürgertugend, tiefe Bildung und intellektuelle Redlichkeit, konservative Skepsis und weltbürgerliche Liberalität zu einem wahrhaft lebendigen Geist verbunden. "Wir haben wenige seinesgleichen. Umso mehr wird Joachim Fest uns fehlen", schloss der Bundespräsident.

    Der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki würdigte den Verstorbenen als großen Journalisten und vorzüglichen Stilisten. Reich-Ranicki sagte, Fest habe das kulturelle Leben in Deutschland viele Jahre lang auf wichtige Weise geprägt. Zudem hätten nur sehr wenige ein "so grandioses Deutsch wie er" geschrieben.

    11.9.06 – Polanskis Drehbuchautor Brach gestorben

    Gérard Brach, Autor zahlreicher Filmdrehbücher wie «Der Name der Rose» (1986) und «Tanz der Vampire» (1968), ist tot. Der stark von seinem Freund Roman Polanski und von Regisseur Jean-Jacques Annaud geprägte 79-Jährige ist am Samstag in einem Pariser Krankenhaus gestorben, teilten seine Mitarbeiter mit.

    In vier Jahrzehnten Schaffenszeit hatte Brach an den Drehbüchern Dutzender Filme mitgewirkt und immer wieder mit den Regisseuren Polanski und Annaud gearbeitet. Zu den bekanntesten seiner Filme zählen auch «Der Bär» (1988), «Was?» (1973), «Tess» (1979), «Piraten» (1985), «Frantic» (1988) oder «Blueberry» (2003). Anfang der 70er Jahre hatte Brach zudem selbst in zwei Filmen Regie geführt: «La Maison» und «Le bâteau sur l’herbe».

    10.9.06 – Koenig von Tonga gestorben

    Seine Maße entsprachen dem Gewicht seines Amtes: Taufa’ahau Tupou IV., Regent über 170 Pazifikinseln, brachte bei einer Größe von 1,90 Meter noch zu seinem 85. Geburtstag 140 Kilogramm auf die Waage. Nun ist der Monarch mit einem Faible für Deutschland im Alter von 88 Jahren in Neuseeland gestorben

    Nuku’alofa/Singapur – Nach langer Krankheit sei Tupou IV. heute in einem Krankenhaus in Auckland gestorben, meldete Radio Neuseeland. Er litt seit längerem unter Herzproblemen sowie Diabetes und wurde schon seit Monaten in der Klinik behandelt.

    Als einer der dienstältesten Monarchen der Welt hatte Tupou das Inselreich Tonga 41 Jahre lang regiert. Das Reisen zählte dabei zu seinen bevorzugten Tätigkeiten. Der Kontakt zu Deutschland lag ihm besonders am Herzen. Der Träger des Bundesverdienstkreuzes hatte die Bundesrepublik zuletzt 1985 besucht. Seit 1876 verbindet ein Freundschaftsvertrag Tonga mit Deutschland. 1977 wurde die Übereinkunft, die das Land vor einem Kolonialschicksal bewahrte, beiderseits erneuert.

    Angeblich hatte der König von Tonga auch eine ganz persönliche Verbindung zu Deutschland. Tupous Ur-Urgroßvater, Georg Tupou I., soll Gerüchten zufolge der Seemann Hinrich Meyer aus Buxtehude gewesen sein, der auf Tonga gelandet war, dort eine Häuptlingstochter ehelichte und 1845 schließlich die Familiendynastie begründete.

    Seine rund 110.000 Untertanen regierte Tupou VI. autoritär. Mehrheitswahlrecht sei "etwas Fremdes" für Tonga, gab er einst zu Protokoll. Zu viel Demokratie sei schlicht schädlich. Das Parlament Tongas ist nur Fassade: Zwei Drittel der Sitze kontrollieren der König und seine Verbündeten. Letzten Endes entscheiden 33 Adelsfamilien über die Geschicke des Landes.

    Während der König und die Aristokratie der Insel dem Luxus frönen, leben viele Untertanen mühsam von dem, was Meer und Acker hergeben und müssen nicht selten einen Balanceakt auf der Armutsschwelle meistern.

    Nachfolger des gestorbenen Regenten wird sein 58-Jahre alter Sohn, Kronprinz Tupouto’a. "Im Herzen nicht eben ein echter
    Demokrat", wie ein neuseeländischer Diplomat einmal bemerkte.