3.10.06 – Betty Bossi Erfinderun Emmi Creola ist 94-jaehrig gestorben

Die Werberin Emmi Creola-Maag ist im Alter von 94 Jahren gestorben. Dies teilte die Familie in einer am Dienstag veröffentlichten Todesanzeige mit. Creola-Maag hatte die Kunstfigur «Betty Bossi» geschaffen.

Sie hat unzählige Hausfrauen in die Geheimnisse des günstigen Kochens eingeführt: Emmi Creola, geborene Maag, war vor 50 Jahren die erste Betty Bossi. Sie hatte als Werbetexterin die Produkte des Fettherstellers Astra betreut, als sie ihren Auftraggebern in Anlehnung an die amerikanische Kunstfigur Betty Crocker die Schaffung einer vergleichbaren Beraterin vorschlug. 1956 erschien die erste «Betty-Bossi-Post». Als der Verfasser dieser Zeilen Emmi Creola vor drei Jahren in ihrer Wohnung in Winkel besuchte, erzählte sie noch in bewundernswerter Frische von ihren einstigen Abenteuern im Dienste der Hausfrauen (NZZ 5. 8. 03). Den Haushalt erledigte sie mit 91 Jahren noch ganz alleine. In ihren letzten Lebensjahren dann war sie auf die Spitex angewiesen, ehe sie vor wenigen Monaten in ein Krankenheim übersiedelte. Nun ist sie am Montag im Alter von 94 Jahren gestorben.

Auf ihrer alten Hermes-Baby-Schreibmaschine hatte die dreifache Mutter in den fünfziger Jahren nicht nur die ersten Artikel für die «Betty-Bossy-Post», sondern auch Antworten auf die Briefe mit all den Haushaltfragen getippt, die auf der Redaktion der Zeitschrift eintrafen. Sie verrichtete den Dienst 15 Jahre lang. Wie sie uns berichtete, stammt nicht nur der berühmte Schriftzug von ihr, sondern auch der dazugehörige Name. Und trat sie vor Publikum, schlüpfte sie einst in die Rolle der von ihr mit ersonnenen Figur. Dann war Emmi Creola die Betty Bossi.

3.10.06 – Jakob Oeri-Hoffmann gestorben

Jakob Oeri-Hoffmann ist tot. Der Gatte der 2003 verstorbenen Roche-Erbin Vera Oeri-Hoffmann wurde im Alter von 86 Jahren von einem langjährigen Demenzleiden erlöst, wie die Familie in einer Todesanzeige vom Dienstag schreibt.

Der Arzt gehörte von 1966 bis 1996 dem Verwaltungsrat von Roche an. Am Aktionärs-Pool der Familien Hoffmann und Oeri, der mit 50,01 Prozent der Stimmen die Mehrheit am Basler Pharmakonzern Roche hält, ändere der Todesfall nichts, sagte ein Unternehmenssprecher auf Anfrage.

Jakob Oeri wurde 1920 in Riehen BS geboren. Sein Vater Albert Oeri war Chefredaktor der «Basler Nachrichten» und liberaler Nationalrat. In die Politik zog es auch den Verstorbenen: Zwölf Jahre sass er im Basler Grossen Rat, den er 1969 präsidierte.

Der ehemalige Basler Regierungsrat Ueli Vischer würdigt den Vater von fünf Kindern in einem Nachruf in der «Basler Zeitung» nicht nur als Arzt und Politiker, sondern auch als Mäzen: Oeri habe in beispielhafter Bescheidenheit und mit viel Engagement in Basel viel geleistet und Gutes getan.

Jakob Oeri hinterlässt einen Sohn und vier Töchter. Seine Schwiegertochter Gigi Oeri hat sich einen Namen als Unternehmerin und Hauptaktionärin des Fussballclubs Basel (FCB) gemacht.

2.10.06 – Der Erfinder des Sandmaennchens ist tot

Der Erfinder des Sandmännchens ist tot. Gerhard Behrendt starb am Dienstag (26.09.) in Berlin. Der Regisseur und Puppengestalter wurde 77 Jahre alt. Er litt seit Jahren an Krebs. Weitere Einzelheiten, wie beispielsweise, wann die Beerdigung Behrendts stattfindet, sind nicht bekannt.

Gerhardt Behrendt war ein deutscher Regisseur, Puppengestalter und Erfinder des Sandmännchens des Deutschen Fernsehfunks Berlin. Am 4. April 2005 erhielt er vom regierenden Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, das Bundesverdienstkreuz.

2.10.06 – Regisseur Frank Beyer gestorben

Der Filmregisseur Frank Beyer ist tot. Er starb gestern in Berlin im Alter von 74 Jahren nach längerer Krankheit. Beyer gehörte zu den bedeutendsten Regisseuren der DDR-Filmgesellschaft Defa. Berühmt wurde er über die Grenzen des Landes hinaus vor allem mit dem 1965 verbotenen Film „Spur der Steine“ und dem Film „Jakob der Lügner“ (1974), der für einen Oscar nominiert wurde. Nach dem Ende der DDR verfilmte er Erich Loests Roman „Nikolaikirche“. Weitere Filme waren unter anderem „Mütter“ (1957), „Fünf Patronenhülsen“ (1960), „Nackt unter Wölfen“ (1962), „Karbid und Sauerampfer“ (1964), „Der Aufenthalt“ (1982) und „Abgehauen“ (1998).

In seiner Generation von DDR-Filmemachern sei er möglicherweise der mit den „größten Erfolgen und den schlimmsten Niederlagen“, schrieb er in seiner Autobiografie „Wenn der Wind sich dreht“. Dass auch im wiedervereinigten Deutschland schmerzliche Erfahrungen nicht ausblieben, zeigte der Abbruch der Fernsehverfilmung des Uwe-Johnson-Romans „Jahrestage“ kurz vor Drehbeginn 1998. Sie scheiterte am Zerwürfnis mit der Produktionsfirma.

Beyer wurde am 26. Mai 1932 in Nobitz in Thüringen geboren. Seine Ausbildung erhielt er an der Prager Filmhochschule.

27.9.06 – Golf-Legende Byron Nelson gestorben

Der frühere Golfstar Byron Nelson ist am Dienstag im Alter von 94 Jahren gestorben. Nelson siegte zwischen 1935 und 1946 bei insgesamt 52 Turnieren auf der PGA-Tour.

Sein erstes Major-Turnier gewann er mit dem Masters im Jahre 1937. Dort war er auch 1942 erfolgreich. Außerdem setzte sich Nelson 1939 bei den US Open sowie 1940 und 1945 bei der PGA Championship durch.

"Lord Byron", wie der Ausnahmegolfer wegen seiner sanften Art und eleganten Spielweise genannt wurde, hat 1945 als bisher einziger Golfer der Geschichte elf Turniere in Folge für sich entschieden. Die Golfwelt habe einen echten Gentleman verloren, erklärte PGA-Tour-Boss Tim Finchem.

Karriereende schon mit 34
Nelson hatte bereits 1946 im Alter von 34 Jahren seine Karriere beendet, weil ihm der Stress des Wettkampf-Golfs zu viel war. Trotzdem spielte er danach weitere Turniere.

"Alle Golfer haben ihn bewundert und respektiert." "Sein Beitrag für den Golfsport und die Gesellschaft war einzigartig", meinte Arnold Palmer. Nelson ist der einzige Spieler, nach dem ein Turnier der PGA-Tour, die Byron Nelson Championships, benannt wurde.

27.9.06 – Wagner-Barriton Thomas Stewart 80-jaehrig gestorben

Der US-amerikanische Wagner-Barriton Thomas Stewart ist im Alter von 80 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben. Dies berichtete die «New York Times» am Dienstag. Er wurde als Interpret von Wotan bekannt.

Der gebürtige Texaner war in seiner Karriere in den 70er Jahren oft auf Bayreuths Grünem Hügel in Hauptrollen von Richard-Wagner- Opern zu hören gewesen. Später feierte er an der Metropolitan Opera in New York Erfolge. Dirigent Herbert von Karajan nannte Stewart einst seinen Lieblings-Wotan in Wagners «Ring»-Zyklus.

Mit seiner muskulösen Statur und Vollbart schien Stewart wie geschaffen für die gebieterischen Rollen, die er sang. Unter anderem verkörperte er auch den Jochaanan in «Salome» und die Titelrolle in «Don Giovanni».

Er studierte an der renommierten Juilliard School in New York, wo er auch seine spätere Frau, die Sopranistin Evelyn Lear, kennen lernte. Nach ihrer Hochzeit 1955 stand das Paar auch immer wieder gemeinsam auf der Bühne. Nach ihrem Rückzug von Opern-Auftritten gaben sie Meisterklassen.

Studium in Deutschand

Erst ein Fulbright-Studium, das es ihm 1956 ermöglichte, in Deutschland zu studieren, hatte Stewarts Karriere den richtigen Schub gegeben. Die Städtische Oper Berlin engagierte ihn im Jahr darauf für Beethovens «Fidelio».

Es folgten Auftritte in Londons Covent Garden und später in Bayreuth. Durch seine Erfolge in Europa wurde auch die Metropolitan Opera in New York auf ihn aufmerksam. Jahrelang sang er dort in verschiedene Produktionen und hatte seinen letzten Auftritt 1993 in Mozarts «Zauberflöte».

25.9.06 – Transrapid Unfall 23 Tote und viele offene Fragen

Hunderte Menschen gedachten gestern der 23 Menschen, die beim Transrapid-Unglück ums Leben kamen. Wer für den Unfall verantwortlich ist, muss noch geklärt werden.

Ins Visier der Ermittler sind die Mitarbeiter der Leitstelle geraten, die unter Schock stehen und nicht vernehmungsfähig sind. Die Staatsanwaltschaft Osnabrück prüft, warum die zwei Diensthabenden die Fahrt des Transrapids um 9.53 Uhr freigaben, obwohl ein Servicewagen auf der Strecke war, gegen den der Unglückszug prallte.

Die Katastrophe entfachte eine neue Debatte über die Zukunft der Magnetschwebebahn, die seit Jahren mit Millionen aus der Staatskasse gefördert wird. Der deutsche Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee betonte nach einem Besuch der Unfallstelle bei Lathen in Niedersachsen: "Wir müssen prüfen, ob das Sicherheitskonzept ausgereicht hat und ob es in allen Bereichen befolgt wurde."

Der Transrapid wird von einem Konsortium aus ThyssenKrupp und Siemens gebaut. ThyssenKrupp-Chef Ekkehard Schulz bekennt sich weiter zur Technologie der Magnetschwebebahn. "Ich bin nach wie vor überzeugt, dass dies eine sichere Verkehrstechnologie ist. Es gibt keinerlei Anhaltspunkte, auch nach diesem schrecklichen Unfall, daran zu zweifeln", sagte Schulz im ZDF.

Auch eine chinesische Wirtschaftsdelegation besichtigte die Unglücksstelle unter Führung des Chef-Managers der Transrapid-Bahn in Shanghai, Commander Wu. Die Verbindung zwischen dem Flughafen Shanghai und dem Finanzzentrum in der Stadt ist bisher die weltweit einzige öffentlich betriebene Strecke. ThyssenKrupp und Siemens erhofften sich Folgeaufträge.

"Wu hat sich offensichtlich seit vielen Monaten überlegt, seine Strecke in Shanghai zu verlängern", sagte der Geschäftsführer der Emsland-Teststrecke, Rudolf Schwarz. Vor diesem Hintergrund "erschien es den verantwortlichen Industrien sinnvoll, Transparenz zu demonstrieren und es Wu zu ermöglichen, aus eigener Sicht zu beurteilen, was hier passiert ist."

25.9.06 – Jazzbassist Aladar Pege gestorben

Der weltberühmte ungarische Kontrabassist Aladar Pege ist tot. Laut seiner Familie ist der 67-jährige Budapester gestern im Spital gestorben, nachdem er ein "kurzes Leiden geduldig ertragen" habe.

Pege galt als einer der versiertesten Jazzbassisten der Welt und wurde wegen seiner phänomenalen Spieltechnik auch als "Paganini des Kontrabasses" bekannt. Immer wieder feierte er auch in Österreich mit seinem durch Anleihen aus der Klassik geprägten Stil Triumphe.

Der mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete Bassist lehrte seit 1978 in Budapest Kontrabass als Professor an der Franz-Liszt-Hochschule, an der er auch selbst ausgebildet wurde. Schon in den 60er Jahren hatte er sich mit einem eigenem Trio neben der Klassik dem Jazz zugewandt.

25.9.06 – Max U. Rapold gestorben

Der ehemalige Präsident des Schweizer Verbandes der Zeitungs- und Zeitschriftenverleger (SZV), Max U. Rapold, ist am Freitag im Alter von 82 Jahren gestorben. Der Verleger der «Schaffhauser Nachrichten» war seit längerem krank, wie die Zeitung in ihrer Samstagsausgabe berichtete. Max U. Rapold war bis 1994 Chefredaktor der «Schaffhauser Nachrichten». Von 1971 bis 1999 hatte er den Vorsitz der Geschäftsleitung der Meier+Cie. Druckerei und Verlag inne; hier war er bis zu seinem Tod Ehrenpräsident des Verwaltungsrats. Von 1980 bis 1992 amtete Rapold als Präsident des Verlegerverbandes und war Mitglied dessen Ethikrats.

23.9.06 – Spekulationen ueber Bin-Ladin-Tod

Wirbel um einen nicht bestätigten französischen Geheimdienstbericht

Die von einer französischen Zeitung am Samstag veröffentlichten Geheimdienstinformationen über den mutmasslichen Tod Usama bin Ladins sind nach Angaben von Staatspräsident Jacques Chirac «in keiner Weise bestätigt». Gemäss diesem Bericht soll der Chef der al-Kaida an Typhus gestorben sein.

Die Zeitung «L’Est Républicain» zitierte in ihrer Samstagsausgabe aus einem Bericht des französischen Geheimdienstes GDSE. Demnach gehen saudiarabische Informationsdienste vom Tod bin Ladins Tod aus. Gewöhnlich zuverlässige Quellen hätten gemeldet, der al-Kaida-Chef sei am 23. August in Pakistan an einer Typhus-Erkrankung gestorben.

Da die Informationen nicht bestätigt seien, werde er den Bericht nicht weiter kommentieren, sagte Chirac an einem deutsch-französisch-russischem Dreiergipfel in Compiègne nördlich von Paris. Er sei überrascht, dass das vertrauliche Geheimdienstdossier von einer Dienststelle an die Öffentlichkeit geraten sei. Ein Verfahren zur Ermittlung der undichten Stelle sei eingeleitet worden.

Der russische Staatspräsident Wladimir Putin beklagte den «Informationsverlust», der durch den Zeitungsbericht entstanden sei. «Da fragt man sich, ob das mit Absicht geschehen ist», sagte Putin auf einer gemeinsamen Pressekonferenz. Er habe keine Informationen über den mutmasslichen Tod bin Ladins. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel erklärte, die Bundesregierung habe keine Erkenntnisse darüber.
Keine Bestätigung durch USA und Pakistan

In Pakistan erklärte ein Vertreter des Innenministeriums: «Wir haben keine Informationen über den Tod von Usama.» Pakistanische wie westliche Geheimdienstbeamte hatten die Dokumente als wenig vertrauenswürdig eingeschätzt.

Ein Sprecher des Weissen Hauses erklärte ebenso wie der Sprecher des Aussenministerium, dass ihnen keine Informationen vorlägen, die den Bericht bestätigten.

Seit den Anschlägen vom 11. September 2001 in den USA fehlt vom al-Kaida-Chef jede Spur. In den vergangenen Jahren wurde wiederholt über einen möglichen Tod bin Ladins spekuliert.