13.11.2008 – Jimi-Hendrix-Schlagzeuger Mitch Mitchell gestorben

Der frühere Schlagzeuger der Band Jimi Hendrix Experience, Mitch Mitchell, ist im Alter von 61 Jahren gestorben. Der britische Musiker wurde am Mittwoch tot in einem Hotelzimmer in Portland im US-Staat Oregon gefunden, wie die Behörden mitteilten.

Mitchell starb offenbar eines natürlichen Todes. Er war der letzte noch lebende Musiker der legendären sechziger-Jahre-Band Jimi Hendrix Experience. Der Bassist Noel Redding starb 2003, Hendrix bereits 1970.

Der Schlagzeuger ist unter anderem auf den Alben «Are You Experienced?», «Electric Ladyland» und «Axis: Bold As Love» zu hören. Mitchells Bedeutung für den Sound der Band könne gar nicht überschätzt werden, sagte Janie Hendrix, Chefin der Experience Hendrix Tour und Stiefschwester von Jimi Hendrix.

Mitchell hatte mit der Experience Hendrix Tour am Freitag in Portland ein Konzert gegeben und wollte nach ein paar Ruhetagen am Mittwoch abreisen, wie Toursprecher Bob Merlis erklärte.

Mitchell war beim legendären Woodstock-Konzert im August 1969 dabei, als Hendrix seine Psychodelic-Version der US-Nationalhymne «The Star-Spangled Banner» spielte. Er trat auch mit Grössen wie Eric Clapton, John Lennon, den Rolling Stones, Jack Bruce, Jeff Beck und Muddy Waters auf.

10.11.2008 – Sängerin Miriam Makeba gestorben

Persona non grata und „Mamma Africa”

Miriam, wer? So dürfte die Antwort vieler amerikanischer Bürger auf die Nachricht vom Tod der Sängerin Miriam Makeba lauten. Das Land, in dem die geborene Südafrikanerin lange Zeit im Exil lebte, nahm nur gelegentlich dank Hitparaden Notiz von ihr. Und wenn sie politisch unliebsam auffiel: als Miriam Makeba, die zuvor als Tourneepartnerin Harry Belafontes die Studenten der Vereinigten Staaten und Kanadas begeistert hatte und zur schwarzen Königin des Folk aufgestiegen war, 1968 den Black-Power Aktivisten Stokely Carmichael heiratete, mußte sie das Land verlassen.

Da Südafrika, ihre Heimat, sie 1960 wegen ihres Auftritts in dem Film „Come back Africa” ausgebürgert hatte, konzentrierte Miriam Makeba sich auf Frankreich, das Land, wo ihre musikalische Weltkarriere 1967 begonnen hatte. Hier war ihr Welthit „Pata Pata”, heute wechselnd als Klassiker des Folkjazz oder Ethnopop gelobt, zuerst in die Hitparade aufgestiegen, hier feierte man die Sängerin im Pariser Olympia und goutierte ihre aus afrikanischer Folklore, Jazz, Blues und bald auch Chanson gemischte Musik.

Wie Josephine Baker

Viele Franzosen empfanden die Künstlerin als eine Art neue, zeitgemäße Josephine Baker. Denn auch die „Schwarze Venus” war erst in Paris zum Weltstar geworden, und blieb in ihrer Heimat Amerika, wo man von der Anfängerin keine Notiz genommen hatte, zeitlebens umstritten. Erst Recht, als sie sich während Tourneen durch die amerikanischen Großstädte in den fünfziger Jahren energisch gegen jede Art von Rassendiskriminierung wehrte.
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Was Josephine Baker 1957 ihre international verbreitete Rede „Gegen Nationalismus und Rassenwahn” in der Frankfurter Paulskirche war, wurde Miriam Makeba der Boykottaufruf gegen das südafrikanische Apartheitsregime, den sie 1963 bei einem Vortrag vor der Uno in New York formulierte. Auch ihr amerikanisches Comeback als Sängerin ist mit einem politischen Ereignis verbunden: Im Herbst 1974 trat Miriam Makeba gemeinsam mit B.B.King, James Brown und den Crusaders beim weltweit übertragenen Boxkampf zwischen George Foreman und Muhammad Ali in Kinshasa auf. Das Ereignis, als Sternstunde der Black Power gefeiert, brachte Neuaufnahmen ihrer Erfolge „Pata Pata”, „The Click Song” und „Malaisha” in die internationalen Hitparaden zurück.

Auf Bitten Mandelas zurückgekehrt

1990, längst eine feste Größe im internationalen Musikgeschäft, kehrte Miriam Makeba, nun als „Mamma Africa” und „Stimme Afrikas” verehrt, auf Bitten Nelson Mandelas nach Johannesburg zurück. Ihre Verbindungen nach Europa hielt sie aufrecht. So kam es auch, trotz offiziellem Abschied von der Bühne im Jahr 2005, zu dem Auftritt der Sechsundsiebzigjährigen im süditalienischen Castel Volturno, wo sie am gestrigen Sonntag bei einem Wohltätigskeitsabend zugunsten des von der Mafia bedrohten Schriftstellers Roberto Saviano sang. Während der Vorstellung erlitt sie einen Herzinfarkt und starb wenige Stunden später.

Man fröstelt angesichts dieser letzten Parallele zum Leben der Josephine Baker. Denn auch sie, die sich eigentlich von der Bühne verabschiedet hatte, starb 1975 während eines triumphalen Konzerts (in Paris). Ein Unterschied aber besteht: die Baker machten Lobeshymnen von Schriftstellern und Künstlern wie Cocteau, Klaus Mann, Le Corbusier und Adolf Loos unsterblich. Miriam Makebas zeitloser Ruhm wurzelt im politischen Kampf. Josephine Baker, so kann man sagen, war eine politische Sängerin, Miriam Makeba eine singende Politikerin – doch beider Kunst war gleichrangig.

06.11.2008 – Jurassic-Park-Autor Crichton gestorben

Der Science-Fiction-Autor, Regisseur, Produzent und Arzt Michael Crichton starb im Alter von 66 Jahren in Los Angeles an Krebs.

Star-Regisseur Steven Spielberg würdigte Crichton, der wie seine Familie erst am Mittwoch Ortszeit (04.11.2008) bekanntgab, einen Tag zuvor verstarb, als Freund und langjährigen Wegbegleiter. "Sein Talent war größer als seine Dinosaurier in Jurassic Park." Crichton habe die einmalige Gabe gehabt, Wissenschaft mit großen szenischen Konzepten zu verbinden und damit der Welt der Dinosaurier Glaubwürdigkeit verliehen. Die beiden hatten bei der Verfilmung der Crichton-Romane "Jurassic Park" und "Twister" sowie der Fernsehserie "ER" zusammengearbeitet.

Crichton wurde am 23. Oktober 1942 in Chicago geboren. Die Liebe zum Schreiben entdeckte der Sohn eines Journalisten während seines Medizinstudiums an der Harvard Universität. 1969, dem Jahr seines Abschlusses, veröffentlichte er seinen ersten Bestseller, "Andromeda", in dem ein US-Wissenschaftler in New Mexiko gegen einen außerirdischen Virus kämpft. Der Roman schlug auch in Hollywood ein – nur zwei Jahre nach seinem Erscheinen wurde er von Robert Wise verfilmt.

Zu weiteren bekannten Romanen gehörten "Endstation" ("The Terminal Man"), "Der große Eisenbahnraub" ("The Great Train Robbery") und "Expedition Kongo" ("Congo).

"Crichtonsaurus bohlini"

Seine größten Erfolge feierte Crichton aber mit der Verfilmung seiner Romane "Jurassic Park" und "Die Vergessene Welt" ("Lost World"), die in den 1990er Jahren Millionen an den Kinokassen einspielten. Aber nicht nur das: Sein Thriller "Jurassic Park", in dem Dinosaurier mittels genetischer Experimente wieder auferstehen, machten Crichton so berühmt, dass später eine neu entdeckte Dinosaurier-Art nach ihm benannt wurde: "Crichtonsaurus bohlini".

Bildunterschrift: Großansicht des Bildes mit der Bildunterschrift:  "Jurassic Park": Ein riesiger Dinosaurier bricht durch einen elektrisch geladenen Zaun.

Crichton lebte seine Visionen nicht nur fiktiv aus, sondern auch praktisch als Regisseur und Produzent. Filmerisch setzte er eigene Maßstäbe. 1973 benutzte er als erster Filmemacher in "Westworld" zweidimensionale, am Computer generierte Aufnahmen – so genannte CGI. 1976 wurde das Gleiche dreidimensional in "Futureworld" umgesetzt. Für seine technischen Errungenschaften wurde Crichton 1995 mit dem Oscar ausgezeichnet.

Auch seine medizinischen Kenntnisse verwendete er. Seine Erfahrungen als Assistenzarzt verarbeitete Crichton in dem Roman "Fünf Patienten/Notaufnahme" ("Five Patients") und in der Fernsehserie "ER" ("Emergency Room – Die Notaufnahme"). Für den 1970 erschienenen Roman wurde er vom amerikanischen Ärzteverband AMA mit dem Schriftstellerpreis ausgezeichnet. Für die 1994 kreierte Fernsehserie, für die er in Teilen auch das Drehbuch schrieb, wurde er 1996 und 1997 mit dem höchsten US-Fernsehpreis, dem Emmy ausgezeichnet. Die Serie läuft noch heute in vielen Ländern weltweit.

Crichton, der Mahner

Trotz seines Engagements in Hollywood schreckte Crichton auch vor harter Kritik an den Herrschenden nicht zurück. Er wetterte gegen den Missbrauch von Patenten im US-Gesundheitswesen. In Kommentaren und Artikeln für große amerikanische Tageszeitungen wies er immer wieder darauf hin, dass in den USA bereits jedes menschliche Gen unter Patentschutz stehe.

Damit würden Tests und Behandlungen unnötig teuer und Wissenschaftler aus Kosten- und juristischen Gründen davon abgehalten, an einem bereits patentierten Gen weiter nach Krankheiten zu forschen.

Auch die Umweltschutzpolitik nahm er aufs Korn. Auf die katastrophalen Folgen eines Wirbelsturms wie "Katrina" hatte Crichton bereits knapp zehn Jahre, bevor dieser die USA heimsuchte, hingewiesen: In dem Film "Twister", für den er 1996 das Drehbuch schrieb und ihn auch produzierte.

Crichton signiert im Dezember 2004 sein Buch Bildunterschrift: Großansicht des Bildes mit der Bildunterschrift:  Crichton signiert im Dezember 2004 sein Buch "Welt in Angst"

Zuletzt sorgte er mit seinem 2004 veröffentlichten Roman "Welt in Angst" ("State of Fear") für Wirbel. Während alle Welt vor den Gefahren der globalen Erdwärmung warnte, stellte er diese in Frage. In dem Roman wird beschrieben, wie Umweltschützer planen, Naturkatastrophen wie ein Seebeben auszulösen, um die Welt aus eigennützigen wirtschaftlichen Motiven in Angst vor dem Klimawandel zu halten.

Crichtons Bücher werden rund um den Globus verschlungen. 17 schrieb er unter seinem Namen, neun unter seinen Pseudonymen John Lange (eine Anspielung auf seine Körpergröße von 2,06 Meter) und Jeffrey Hudson. In sieben Verfilmungen führte er Regie, zu elf Romanen oder Serien verfasste er das Drehbuch, einige produzierte er.

Für seinen Freund Steven Spielberg war er "eine sanfte Seele, die ihre extravagante Seite für die Romane aufhob", für seine Familie ein "großer Geschichtenerzähler, der "unsere vorgefassten Ansichten über die Welt in Frage gestellt und uns dabei unterhalten hat".

03.11.2008 – Früherer Meistercoach Jim Koleff gestorben

Jim Koleff ist seinem Krebsleiden erlegen. Wie das Tessiner Radio berichtete, ist der ehemalige Trainer des SC Bern, des EV Zug, Luganos und Langnaus in der Nacht auf Sonntag in einem Spital in Lausanne an den Folgen der Krankheit gestorben. Koleff, der zuletzt im Management des HC Lausanne tätig war, wurde 54 Jahre alt. Der gebürtige Kanadier war eine der schillerndsten Figuren im Schweizer Eishockey.

gel. Das Schweizer Eishockey trauert um eine der schillerndsten Figuren in und neben den nationalen Rinks in den letzten 30 Jahren. Die Karriere des Kanadiers begann 1978 in der Schweiz, zuerst als Spieler, u. a. in den Dressen von Lugano, Olten, Basel, Genf-Servette und Bülach. 1988 erhielt Koleff das Schweizer Bürgerrecht. Als Stürmer zählte er zu der Spezies der Goalgetter.

Multifunktionaler Mr. Hockey

1992 begann er seine zweite Laufbahn als Coach und Coach-Assistent. Koleff wirkte dabei als multifunktionaler Mr. Hockey. Er zeichnete auch als Sportchef und als einflussreicher Spieleragent im Zusammenspiel mit seinem engen Freund und Walliser Geschäftspartner Gérald Métroz verantwortlich.

Zu den Höhepunkten in Koleffs Laufbahn zählte der Meistertitel 1999 mit Lugano. Er verlor aber auch vier Play-off-Finals, u. a. gegen Coachs wie Brian Lefley, Kent Ruhnke oder Lary Huras. In wichtigen Momenten fehlte Koleff oft eine Prise Glück. Er war den Spielern ein Chef mit menschlichen Zügen, wie er überhaupt die offene Kommunikation schätzte und pflegte, genau wie sein kanadisches Old-Friend-Netzwerk. Seine technischen Dienste waren gefragt in Zug, Bern, Lugano, Langnau und als Berater bei den ZSC Lions.
32 Chemotherapie-Behandlungen

Mit der Diagnose Hodenkrebs wurde Koleff erstmals Anfang 1992 konfrontiert. Zwei Jahre später, als er Headcoach im EV Zug war, brach die Krankheit erneut aus. Der Betroffene, dessen jüngerer Bruder mit 30 Jahren an Leukämie gestorben war, unterzog sich in den USA einer Intensivtherapie. Später folgten insgesamt 32 Chemotherapie-Behandlungen, viele davon im Berner Inselspital, wo der frühere SCB-Präsident Fred Bommes Koleff eng begleitete.

In der langen Zeit emotionaler Wechselbäder verlor Koleff nie seinen Optimismus und seine fröhliche Wesensart. 2007 betrat er als Assistent des Team Canada am Spengler-Cup Davos gar eine neue Bühne. In der Regel mit sonnengebräuntem Teint, trat Jim Koleff selbstbewusst und bis zuletzt optimistisch auf, bis die Krankheit das letzte Bully gewann.

02.11.2008 – Tiefseepionier Jacques Piccard gestorben

Der Schweizer Tiefseeforscher Jacques Piccard ist am Samstag 86-jährig in seinem Haus am Genfersee gestorben. Dies teilte der Sprecher des Projekts Solar Impulse mit. Jacques war Sohn von Auguste Piccard und Vater von Bertrand Piccard; beide sind bekannte Ballonfahrer.

Jacques Piccard kam am 28. Juli 1922 in Brüssel zur Welt. In Genf studierte er Wirtschaftswissenschaften und internationale Beziehungen. Von 1950 an widmete er sich der Erforschung der Meerestiefen. Während sein Vater Auguste Piccard 1931 mit seinem Ballonflug in die Stratosphäre bis in eine Höhe von 16’000 Metern für Aufsehen gesorgt hatte, brach Jacques Piccard alle Tiefenrekorde.

Mit dem U-Boot «Trieste», das er mit seinem Vater Auguste konstruiert hatte, tauchte er am 23. Januar 1960 zusammen mit dem US-Marineleutnant Don Walsh bis auf den Grund des Marianen-Grabens im Pazifischen Ozean vor Japan auf 10’916 Meter Tiefe. Dies ist der tiefste Punkt der Weltmeere. Mit dem Vorstoss in seinem «Bathyscaphe» wurde Jacques Piccard weltbekannt.
U-Boot für alle – an der Expo 1964

1969 leitete er eine Expedition von sechs Wissenschaftern, die in 30 Tagen den Golfstrom von Florida bis nach Neu-Schottland erforschte: eine 3000 Kilometer lange Unterwasserreise.

Piccard war auch der Erbauer des «Mésoscaphe» der Expo'64 in Lausanne. Mit dem 166 Tonnen schweren U-Boot begaben sich an der Landesausstellung 1964 rund 33’000 Besucherinnen und Besucher auf Tauchfahrten in 60 Metern Tiefe.

Aus nächster Nähe hat Jacques Piccard immer auch die Abenteuer seines Sohns Bertrand mitverfolgt. Dieser hat 1999 zusammen mit dem Briten Brian Jones erstmals in einem Heissluftballon die Erde in einem Non-Stop-Flug umrundet. 2011 will der Abenteurer und Arzt wieder um den Erdball, dieses Mal im Solarflugzeug «Solar Impulse».
Professor Bienlein?

Jacques Piccard soll als Vorlage für Professor Bienlein in den «Tim und Struppi»-Büchern des Comiczeichners Hergé gedient haben. Er hat bis ins hohe Alter sein Herzblut in die Erforschung der Meerestiefen und in seine von ihm gegründete Stiftung zum Studium und Schutz der Meere und Seen mit Sitz in Cully (VD) am Genfersee gesteckt. «Es bleibt noch so viel zu tun, bevor ich sterbe», hatte er an seinem 80. Geburtstag erklärt.

20.10.2008 – Belgische Ordensfrau Schwester Emmanuelle gestorben

Die Ordensfrau Schwester Emmanuelle ist in der Nacht auf Montag 99-jährig in Südfrankreich gestorben. Sie hat ihr Leben dem Kampf gegen Armut gewidmet.

Schwester Emmanuelle sei in der Nacht zum Montag in einem Altersheim in Südfrankreich entschlafen, teilte ihr Orden mit.

Die Beisetzung werde im kleinsten Kreis stattfinden, wie die Nonne es gewünscht habe; in Paris werde es «demnächst» eine Trauerfeier für sie geben.

Die in Brüssel als Marie-Madeleine Cinquin geborene Klosterfrau hatte ähnlich wie Mutter Teresa über zwanzig Jahre lang in den Slums der ägyptischen Hauptstadt Kairo gelebt und ihr Leben mit den Armen geteilt.

Zeit ihres Lebens kämpfte sie gegen Armut und Benachteiligung; in Frankreich war sie eine der beliebtesten Persönlichkeiten. Der französische Präsident Nicolas Sarkozy hatte sie im Januar zum Grand officier der Ehrenlegion ernannt. Am 16. November wäre sie 100 Jahre alt geworden.

11.10.2008 – Jörg Haider bei Autounfall getötet

Der österreichische Rechtspopulist Jörg Haider ist bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Der Dienstwagen des Kärntner Landeshauptmanns und Chefs der rechten Partei Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ) kam nach Polizeiangaben am frühen Samstagmorgen in Klagenfurt von der Straße ab und überschlug sich.

Wien – Der österreichische Rechtspopulist Jörg Haider ist im Alter von 58 Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Das berichtet die österreichische Nachrichtenagentur APA unter Berufung auf die Polizei. Bei dem Unfall sei Haider allein im Auto gewesen. Er habe schwerste Verletzungen im Kopf- und Brustbereich erlitten, an denen er wenig später gestorben sei.

Haider sei noch bei einer Veranstaltung gewesen und habe nach Hause ins Bärental in der Gemeinde Feistritz im Rosental fahren wollen, heißt es auf der Internetseite des ORF. Demnach war dort am Wochenende eine große Familienfeier anlässlich des 90. Geburtstages seiner Mutter geplant gewesen, die bereits aus Oberösterreich angereist war.

29.09.2008 – Trauer um Paul Newman

Schauspieler Paul Newman erlag am vergangenen Freitag im Kreise seiner Familie seinem Krebsleiden

Der Schauspieler Paul Newman starb am vergangenen Freitag auf seiner Farm in der Nähe von Westport im Bundesstaat Conneticut. Schon seit Jahren litt die Filmlegende an Lungenkrebs.

Pauls Sprecher gab bekannt, dass sich der 83-Jährige von seinem engsten Familienkreis verabschieden konnte: Seine Ehefrau Joanne Woodward, mit der Newman 50 Jahre lang verheiratet gewesen war, und seine fünf Töchter saßen am Bett des Schauspielers.

Berichte über sein Krebsleiden ließ er bis zum Schluss dementieren. Im vergangenen Herbst musste Paul aufgrund der Erkrankung schon eines seiner letzten Filmprojekte absagen. Damals sagte er aber, er müsse sich nach fünf Jahrzehnten im Filmgeschäft endlich zur Ruhe setzen. Im Mai diesen Jahres sagte er dann auch noch eine weitere geplante Theaterproduktion in seinem Heimatort Westport ab und wurde eine Zeitlang im Krankenhaus behandelt.

Im August verließ er die Klinik, um die letzten Wochen seines Lebens mit seiner Familie zu verbringen. Paul war mit Filmen wie "Die Katze auf dem heißen Blechdach" und "Die Farbe des Geldes" bekannt geworden. Für letzteren Film erhielt er auch einen Oscar.

Der Schauspieler war bis ins hohe Alter sehr aktiv, unter anderem als Autorennfahrer, leidenschaftlicher Koch und Geschäftsmensch: Der Erlös seiner Lebensmittelkette "Newman's Own" kam karitativen Zwecken zugute. Politisch engagierte er sich für die Demokraten, was ihm auf Präsident Nixons berüchtigter Feindesliste einen Platz brachte. Diese Tatsache bezeichnete Paul einmal scherzhaft als eine seiner besten Auszeichnungen.

23.09.2008 – Der Ziehvater des kleinen Eisbären Knut ist tot

Wer kannte ihn nicht, den bärtigen Mann mit dem markanten Zopf: Zoowärter Thomas Dörflein. Monatelang wich der 44-Jährige nicht von Knuts Seite. Nun ehren ihn deutsche Zeitungen.

Berliner Zeitung: «Vor der Geburt des kleinen Eisbären war Thomas Dörflein ein Zoo-Mitarbeiter wie jeder andere auch. Mit der Geburt des ersten Einsbären im Zoo änderte sich Dörfleins Leben abrupt: Als der Winzling und sein Bruder auf die Welt kamen und Mutter Tosca die Kleinen nicht annahmen, sprang Dörflein ein. Ein Bär verstarb am nächsten Tag, der andere überlebte – dank Thomas Dörflein. Am der Zoo die ersten Bilder von Knut öffentlich machte, wurde auch Dörflein berühmt: Mensch und Bär nebeneinander im Gehege, miteinander raufend, gemeinsam im Wasser. Doch Dörflein empfand die Aufzucht des Bären auch als anstrengend. ‹Ich wünschte, ich könnte den ganzen Rummel so wegstecken wie der Bär.›»

Süddeutsche Zeitung: «Der Tierpfleger und Knut: das war 2007 das Traumpaar des Jahres. Dörflein wurde wie Knut zum Star – was ihm allerdings gar nicht lag. «Das befremdet mich sehr», sagt er kurz angebunden über die wäschekörbeweise eingehenden Heiratsanträge und hielt sich auch sonst lieber im Hintergrund. Allerdings nahm er eine Ehrung des Landes Berlin entgegen und liess sich mit Partnerin bei einem Bürgerempfang von Bundespräsident Horst Köhler im Schloss Bellevue sehen. Aber für Dörflein gab es nicht nur Ehre sondern auch Rückschläge und schlechte Nachrichten. Über das aus seiner Sicht zu frühe Ende der ‹Knut-Show› durch eine Anordnung der Zoo-Direktion, die um die Sicherheit von Dörflein fürchtete, war der Tierpfleger lange Zeit verärgert und traurig.»

Spiegel: «Bundesumweltminister Sigmar Gabriel, der Pate des Eisbären Knut, äusserte sich bestürzt über der Tod des Pflegers. ‹Ich habe Thomas Dörflein im vergangenen Jahr kennen gelernt und bewundert, wie intensiv und ausdauernd er sich um Knut und die anderen ihm anvertrauten Tiere kümmerte.› ‹Der Berliner Zoo hat einen Sympathieträger verloren›, so Berlins Bürgermeister Klaus Wowereit. ‹Ich bin bestürzt über seinen plötzlichen Tod.›»

Frankfurter Allgemeine: «Der Zoologische Garten reagierte betroffen. Die Fördergemeinschaft teilte mit: ‹Mit Thomas Dörflein verliert der Zoo Berlin einen hoch engagierten Tierpfleger, der mit grosser Leidenschaft seinem Beruf – seiner Berufung – nachging.› Er habe ganz entscheidend dazu beigetragen, dass ‹Berlin mit dem Eisbär-Baby eine sensationelle Attraktion hat.› Zoo-Biologe Heiner Klös: ‹Ich bin schockiert vom Ableben eines meiner besten Pfleger, der alles für seine Tiere gegeben hat.›»

20.09.2008 – Schlagzeuger Earl Palmer gestorben

Der Schlagzeuger Earl Palmer ist im Alter von 83 Jahren gestorben. Der Drummer aus New Orleans spielte in seiner langen Karriere mit fast allen Grössen der Musikbranche. Er wurde zuerst berühmt durch seinen Beitrag zu Hits wie «I'm Walkin» oder «Tutti Frutti» mit.

Palmer sei am Freitag in seinem Heim in Los Angeles nach längerer Krankheit gestorben, teilte seine Familie mit.

Am Anfang von Palmers' Karriere stehen die Aufnahmen in seiner Heimatstadt New Orleans. Dort spielte Palmer in Hits wie «I'm Walkin» von Fats Domino oder «Tutti Frutti» von Little Richard mit.

Er verliess dann New Orleans Richtung Los Angeles, wo er jahrzehntelang ein begehrter Session-Drummer war. Weitere Hits, auf denen Palmer spielte sind «You've Lost That Lovin' Feelin'» von Righteous Brothers, «River Deep, Mountain High» von Ike und Tina Turner oder «Twistin' the Night Away» von Sam Cooke.

Palmers Schlagzeug ist auch zu hören auf Aufnahmen unterschiedlicher Künstler wie Frank Sinatra, Beach Boys, Tim Buckley, Ray Charles, Little Feat, Elvis Costello, Dizzy Gillespie, B. B. King, Randy Newman oder Tom Waits.

Seine Verdienste wurden 2000 mit der Aufnahme in die «Rock and Roll Hall of Fame» gewürdigt.