Walter Cronkite, der legendäre amerikanische Journalist und frühere CBS-Nachrichtensprecher, ist im Alter von 92 Jahren gestorben. Zahllose Moderatoren wurden nach ihm benannt.
01.07.2009 – Ständerat «Aschi» Ernst Leuenberger ist tot
Der Solothurner SP-Ständerat Ernst Leuenberger ist am Dienstagabend im Alter von 64 Jahren seinem Krebsleiden erlegen. Dies teilte am Mittwoch die Solothurner Kantonsratspräsidentin Christine Bigolin mit. »Mit Ernst Leuenberger verlieren der Kanton Solothurn und die Schweiz einen der profiliertesten und herausragendsten Politiker», stellt Bigolin fest. Über Jahrzehnte habe Leuenberger die politische Debatte in seinem Kanton und in der Schweiz massgeblich mitgeprägt.
»Mit Engagement, Sachverstand und starker Stimme hat er von 1983 bis 1999 im Nationalrat und anschliessend im Ständerat die Interessen des Standes Solothurn im Bundeshaus vertreten.»
Leuenberger habe sich immer für die Benachteiligten und Schwachen der Gesellschaft eingesetzt. Mit seiner Kraft habe er ihnen Hoffnung, Zuversicht und Selbstvertrauen gegeben.
30.06.2009 – Choreografin Pina Bausch gestorben
Bausch galt weltweit als Erneuerin der Tanzkunst. Sie wurde mit höchsten internationalen Preisen ausgezeichnet. Unter anderem erhielt sie 2007 für ihr Lebenswerk den Goldenen Löwen der Tanzbiennale von Venedig. Im selben Jahr hatte sie als erste Frau den Kyoto-Preis erhalten, die nach dem Nobelpreis höchste Ehrung in Kultur und Wissenschaft.
Die legendäre wie medienscheue Choreografin sei «eine Künstlerin, die den Weg für eine neue Art des Körperausdrucks auf der Bühne geöffnet hat, einen Körper, der tanzt und spricht. Ihre Arbeit hat nicht nur das zeitgenössische Ballett, sondern die ganze Kunst beeinflusst», hiess es in der Begründung der Biennale.
Erst vor fünf Tagen sei bei Bausch eine Krebserkrankung festgestellt worden, sagte die Sprecherin des Wuppertaler Tanztheaters. Noch am Sonntag vor einer Woche habe sie mit ihrem Tanzensemble in Wuppertaler Opernhaus auf der Bühne gestanden.
Radikale tänzerische Umsetzungen
Die zierliche Frau revolutionierte die Tanzkunst: Über vier Jahrzehnte lang stand die 68-Jährige für anspruchsvolles, experimentelles Tanztheater. Charakteristisch für ihr Schaffen war dabei die Form der Präsentation, die inhaltliche Auseinandersetzung mit Grundfragen der menschlichen Existenz und die Orientierung an fremden Kulturkreisen. In ihren weit mehr als 40 Stücken, die sie weltweit präsentierte, verschmelzen Schauspiel, Modern Dance, Pantomime und Musical zu einem neuen Stil. «Körper und Bewegung sind die beste Möglichkeit, um auszudrücken, was mich und uns alle bewegt», sagte Bausch einmal. «Es ist keine Kunst und kein Können, sondern Leben.»
Geboren wurde Josephine (Pina) Bausch am 27. Juli 1940 in Solingen. Ihre tänzerische Ausbildung begann sie 1955 an der von Kurt Joos gegründeten Folkwangschule in Essen.
Unter ihrer Leitung wurde das Wuppertaler Tanztheater, wo sie seit 1973 als Chef-Choreografin wirkte, weltberühmt. Ihre radikalen tänzerischen Umsetzungen, etwa von Gluck-Opern, erregten Aufsehen und entsprachen selten dem gängigen Schönheitsideal.
30.06.2009 – Bauingenieur Heinz Isler im Alter von 82 Jahren gestorben
Zusammen mit Robert Maillard, Othmar Amman und Christian Menn zählt Heinz Isler zu den wichtigsten Schweizer Bauingenieuren des 20. Jahrhunderts. Weltweit bekannt wurde er vor allem als Schalenbauer. Sein Werkkatalog umfasst 1400 geplante und realisierte Schalentragwerke: dünnwandige, gekrümmte Schalen aus Stahlbeton, die als Dächer verwendet werden.
Seine Bauten stehen an vielen Orten im In- und Ausland. In der Schweiz entwarf Isler unter anderem die Freiformschale des Ausstellungsgebäudes der Wyss Samen und Pflanzen in Zuchwil (1962), den dreieckigen Schalenflügel der Autobahnraststätte Deitingen Süd an der A 1 (1968), die Membranschale des Hallenbades in Brugg (1981) und das Fliegermuseum Dübendorf (1987).
Seine Buckelschalen überdachen Hunderte von Garagen und Industriehallen. Isler entwickelte zudem die randträgerlosen Betonschalen in freier Form, etwa den «Vierfüssler» der Fabrikationshalle Kilcher bei Solothurn oder bei Paris das erste Gartencenter mit aufgekantetem Rand. 1967/68 beteiligte er sich am Wettbewerb für die Olympiabauten in München.
«Frei von den Fesseln der reinen Mathematik»
Geboren wurde Isler am 26. Juli 1926 in Zollikon. Er studierte Bauingenieur an der ETH Zürich, bevor er 1954 in Burgdorf sein Ingenieurbüro eröffnete und mit der Entwicklung von Schalenentwürfen begann.
Heinz Isler habe sich «früh frei gemacht von den Fesseln der reinen Mathematik», schrieb die ETH Zürich 2001 zu ihrer Ausstellung «Heinz Isler Schalen». Auf der Suche nach Lösungen für neue Formen habe er «unkonventionelle Experimente» durchgeführt. So wurde im Winter sein Garten in Zuzwil bei Bern zum Experimentierfeld für Eisversuche an allerlei Objekten.
1983 erhielt der Ingenieur die Ehrendoktorwürde der ETH Zürich. Im gleichen Jahr wurde er Honorarprofessor an der Universität Karlsruhe. Er war zudem Ehrenmitglied der International Association for Shell and Spatial Structures (IASS).
26.06.2009 – Michael Jackson gestorben
Michael Jackson ist tot. Der US-Popstar starb im Alter von 50 Jahren in Los Angeles. Der Gerichtsmediziner Fred Corral bestätigte dem US-Nachrichtensender CNN den Tod des "King of Pop". Eine Autopsie sei für heute angesetzt.
Übereinstimmenden Medienberichten zufolge erlitt Jackson nach 12:00 Uhr Ortszeit in seinem Haus einen Herzstillstand, Wiederbelebungsversuche blieben vergeblich. Trotzdem sei er ins Krankenhaus gebracht worden, wo er am Nachmittag (Ortszeit) für tot erklärt wurde. Unmittelbar nach Bekanntwerden des Todes versammelten sich Hunderte Fans bestürzt und schockiert vor dem Krankenhaus. Auch vor dem Haus des Sängers trafen trauernde Fans ein.
Medikamentenkonsum als Todesursache?
Die Familie von Jackson hält einen Zusammenhang zwischen dem Tod des Popstars und seinem Medikamentenkonsum für möglich. Jacksons Tod sei "nicht unerwartet" gekommen, sagte der Anwalt der Familie, Brian Oxman, dem Sender CNN. Jackson habe in letzter Zeit verschreibungspflichtige Medikamente genommen, um sich für seine bevorstehenden Comeback-Konzerte vorzubereiten.
"Ich weiß nicht genau, in welchem Umfang er die Medikamente genommen hat, aber nach dem, was der Familie berichtet wurde, war der Umfang erheblich" sagte Oxman. Auch der frühere Agent des Sängers, Michael Levine, zeigte sich "nicht überrascht" von dem Tod Jacksons. "Michael hatte seit Jahren einen unmöglichen und oftmals selbstzerstörischen Weg eingeschlagen", sagte er der Nachrichtenagentur AFP.
23.06.2009 – Ehemaliger EU-Kommissar Karel Van Miert gestorben
Das Wettbewerbsressort machte Van Miert bis 1999 zu einem der mächtigsten Posten in der Kommission. In heiklen Fällen wie der Fusion der US-Flugzeugbauer Boeing und McDonnell Douglas verteidigte er die europäischen Vorschriften. Zuvor hatte sich Van Miert einen Namen in der belgischen Politik gemacht, vor allem in seiner Heimat Flandern. Von 1978 bis 1989 stand er an der Spitze der flämischen Sozialisten.
EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso bedauerte den Tod des "überzeugten und engagierten Europäers". Flanderns Ministerpräsident Kris Peeters erklärte, mit Van Miert verschwinde "ein Monument in Flandern". Laut dem Fernsehsender RTBF war Van Miert begeisterter Hobbygärtner und hatte 200 Sorten von Obstbäumen, darunter viele schon fast vergessene Früchte.
23.06.2009 – Ehemaliger EU-Kommissar Karel Van Miert gestorben
Das Wettbewerbsressort machte Van Miert bis 1999 zu einem der mächtigsten Posten in der Kommission. In heiklen Fällen wie der Fusion der US-Flugzeugbauer Boeing und McDonnell Douglas verteidigte er die europäischen Vorschriften. Zuvor hatte sich Van Miert einen Namen in der belgischen Politik gemacht, vor allem in seiner Heimat Flandern. Von 1978 bis 1989 stand er an der Spitze der flämischen Sozialisten.
EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso bedauerte den Tod des "überzeugten und engagierten Europäers". Flanderns Ministerpräsident Kris Peeters erklärte, mit Van Miert verschwinde "ein Monument in Flandern". Laut dem Fernsehsender RTBF war Van Miert begeisterter Hobbygärtner und hatte 200 Sorten von Obstbäumen, darunter viele schon fast vergessene Früchte.
08.06.2009 – Gabuns «Langzeit»-Präsident gestorben
Der Präsident des zentralafrikanischen Staates Gabun, Omar Bongo, ist in einer Klinik in Barcelona gestorben. Der 73-Jährige erlitt nach Angaben der Ärzte einen Herzstillstand.
Laut Gabuns Ministerpräsident Jean Eyeghe Ndong, wurde Bongo bereits im vergangenen Monat in die spanische Klinik eingeliefert. In der früheren französischen Kolonie wurde eine 30-tägige Staatstrauer angeordnet.
Seit 42 Jahren an der Macht
Bongo war das am längsten amtierende Staatsoberhaupt der Welt – abgesehen von den Monarchen Grossbritanniens und Thailands. Er regierte das zentralafrikanische Land 42 Jahre lang mit harter Hand, jedoch nicht mit der Grausamkeit anderer Diktatoren.
1967 wurde Bongo im Alter von nur 31 Jahren Staatsoberhaupt, nachdem er fünf Jahre lang das Büro des ersten gabunischen Präsidenten Leon Mba geleitet hatte. Nach Mbas Tod trat Bongo die Nachfolge an.
Korruptionsvorwürfe
Bis 1993 regierte er an der Spitze eines Einparteienstaates und gewann danach zwei Wahlen. Beide Male wurden massive Vorwürfe über Wahlfälschungen laut. Durch eine Verfassungsänderung konnte Bongo auch 2005 erneut antreten – eigentlich waren nur zwei Amtszeiten von je sieben Jahren vorgesehen.
Während sich Bongo am liebsten in der Rolle des Friedensstifters in den Konflikten der Nachbarstaaten und Förderer der Jugend sah, war er seit Jahren Korruptionsvorwürfen ausgesetzt.
Seinen Wohlstand – er galt als eines der reichsten Staatsoberhäupter der Welt – soll Bongo unter anderem Bestechungsgeldern in Millionenhöhe für Lizenzen zur Ölförderung verdanken.
Im Visier der französischen Justiz
In Frankreich wurde in diesem Zusammenhang schon 2007 ein Ermittlungsverfahren wegen Veruntreuung von Staatsgeldern und der Anhäufung illegaler Reichtümer gegen Bongo aufgenommen. Er und seine Familie besitzen in Frankreich 39 Luxusimmobilien.
04.06.2009 – David Carradine ist tot
Als
kämpfender Mönch in der TV-Serie "Kung Fu" kam er in den Siebzigern zu
Ruhm, mit Quentin Tarantinos "Kill Bill" feierte er ein spätes
Comeback. Jetzt ist der Schauspieler David Carradine in Bangkok tot
aufgefunden worden.
Bangkok – Sein Name wird nicht nur mit der Kunst der Schauspielerei,
sondern immer auch mit der Kunst des meisterhaften Schlags verknüpft
sein: Berühmt wurde David Carradine mit der Fernsehserie "Kung Fu",
sein großes Comeback erlebte er in Quentin Tarantinos "Kill Bill" – in
beiden spielte er fernöstlich geschulte Kämpfer.
Jetzt ist der amerikanische Schauspieler in Bangkok tot aufgefunden
worden. Der 72-Jährige sei entweder am Mittwochabend oder am
Donnerstagmorgen gestorben, sagte ein Sprecher der US-Botschaft in der
thailändischen Hauptstadt.
Mit Rücksicht auf Carradines Familie würden zunächst keine weiteren
Einzelheiten bekanntgegeben. Die BBC meldet unter Berufung auf
thailändische Polizeiquellen, der Schauspieler sei in seinem
Hotelzimmer mit einem Strick um den Hals aufgefunden worden.
Ob es sich um einen Selbstmord oder einen Unfall handelt, ist
offenbar noch unklar. Laut einem Bericht der in Bangkok erscheinenden
Zeitung "The Nation" geht die örtliche Polizei allerdings derzeit von
einem Selbstmord aus.
Carradine entstammte einer Schauspieler-Familie. Sein Vater war der
bekannte Western-Darsteller John Carradine. Auch seine Brüder Bruce,
Keith und Robert sind Schauspieler.
David fand allerdings nicht sofort zum Beruf – er habe, so bekannte
er einmal, zunächst einige Jugendstrafen gesammelt. Er studierte
Musikwissenschaften in San Francisco, ging zur Armee und trat
schließlich am Broadway auf. Mit Mitte zwanzig schaffte er den Sprung
ins Fernsehgeschäft. 1964 spielte er in seinem ersten Kinofilm mit, dem
Western "Taggart".
Berühmt wurde David Carradine in den siebziger Jahren durch die
Rolle des Kwai Chang Caine in der Fernsehserie "Kung Fu". Darin geht es
um die Abenteuer eines Shaolin-Mönches im Wilden Westen. Später war er
unter anderem in Ingmar Bergmanns Film "Das Schlangenei" zu sehen und
in "Dies Land ist mein Land", Hal Ashbys Verfilmung des Lebens von
Woody Guthrie. In den Achtzigern trat Carradine in der Fernsehserie
"Fackeln im Sturm" auf. Dort spielte er den skrupellosen
Plantagenbesitzer Justin LaMotte.
Danach geriet der Schauspieler in die Untiefen des Filmgeschäfts und
wirkte zunehmend in Produktionen mit, denen kein Ehrenplatz in der
Filmgeschichte beschieden sein sollte: So "Die Galgenvögel", "Auf der
Jagd nach dem Schatz von Dos Santos" oder "Angst um Mitternacht".
Sein großes Comeback feierte er zuletzt vor einigen Jahren mit einem
grandiosen Auftritt in Quentin Tarantinos Zweiteiler "Kill Bill". Darin
geht es um die Aussteigerin aus einer Killerbande (Uma Thurman), die
kurz vor ihrer Hochzeit von ihren früheren Kampfgefährten aufgespürt
und in einer brutalen Strafaktion schwer verletzt wird. Nach
vierjährigem Koma erwacht sie und beginnt einen Rachefeldzug. In der
Titelrolle gab Carradine den Boss der Bande und brillierte vor allem im
Finale des zweiten Teils.
Carradine war bis zuletzt gut im Geschäft: Am 25. Juni 2009 kommt
die Gefängniskomödie "Big Stan" in die deutschen Kinos. Darin spielt
Carradine einen Kampfkunst-Experten. Im Februar liefen auf der
Berlinale die Teenie-Komödie "My Suicide" und der Kriminalfilm
"Absolute Evil", beide mit Carradine in einer tragenden Rolle.
Nach Angaben seines Managers hielt sich Carradine zu Dreharbeiten für den Film "Stretch" in Bangkok auf.
12.05.2009 Chirurg und Mäzen Maurice E. Müller stirbt 91-jährig
Maurice E. Müller, der Initiant und Mäzen des Zentrums Paul Klee (ZPK) in Bern, ist am Sonntagmorgen im Alter von 91 Jahren verstorben. Müller war auch ein weltbekannter Chirurg.
«Er hat als Chirurg und Mäzen Einzigartiges geleistet», würdigte der Berner Stadtpräsident Alexander Tschäppät auf Anfrage das Wirken von Maurice E. Müller. Das ZPK nannte ihn eine «visionäre Jahrhundertpersönlichkeit».
Müller und seine 2007 verstorbene Ehefrau Martha Müller-Lüthi spendeten 70 Millionen Franken an das 120 Millionen teure ZPK. Mit seinen Wellenlinien setzt der Bau des italienischen Architekten Renzo Piano einen unvergleichlichen Akzent am Stadtrand von Bern. Das ZPK beherbergt mit 4000 Werken die weltweit bedeutendste Sammlung mit Werken Paul Klees. Grosse Ehrungen
Die Stadt Bern hat dem Ehepaar Müller für seine Verdienste 2006 das Ehrenbürgerrecht verliehen. Dieses galt nicht allein dem Mäzen, sondern auch dem Chirurgen, der in seiner Tätigkeit als Arzt 20 000 Operationen ausführte und 4000 Hüftgelenke implantierte.
Die Société Internationale de Chirurgie d'Orthopédie et de Traumatologie verlieh ihm im Sommer 2002 den Ehrentitel «Chirurg des 20. Jahrhunderts». Er hat ein Dutzend Ehrendoktorate erhalten und viele weitere hochrangige Auszeichnungen.
Zusammen mit seiner Frau entschloss er sich im Alter, einen Grossteil des Familienvermögens für das ZPK einzusetzen. Dieses wurde 2005 eröffnet und verzeichnete in den beiden letzten Jahren um die 160 000 Besucherinnen und Besucher.