Vergeblich (ca. 500 v. Chr.) Gering ist der Menschen Macht, erfolglos ihr Streben, in Simonides von Keos |
Sure
27. Sure (ca. 600 n.Chr.) Darum wird Allah sie vor dem Übel dieses Tages bewahren und Heiterkeit und Freude auf ihrem Angesicht glänzen lassen und sie belohnen für ihre ausharrende Geduld mit einem Garten und mit seidenen Gewändern, und sie werden dort auf Lagerkissen ruhen und weder Sonne noch Kälte mehr fühlen. Dichte Schatten werden sich behütend über ihnen ausbreiten, und Früchte werden tief herabhängen, damit sie leicht gepflückt werden können. Koran |
Korinther – Paulus
Erster Brief an die Korinther (ca. 50 n.Chr.) Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden; und dasselbige plötzlich, in einem Augenblick, zu der Zeit der letzten Posaune. Denn es wird die Posaune schallen, und die Toten werden auferstehen unverweslich, und wir werden verwandelt werden. … Dann wird erfüllet werden das Wort, das geschrieben steht: Der Tod ist verschlungen in den Sieg. Tod, wo ist dein Stachel? Hölle, wo ist dein Sieg? Paulus |
TodesBoten
Des Todes Boten (ca. 750 n.. Chr.) All die Gedankenlosen, die nicht sorgen, Tibetanisches Totenbuch |
Die Pest
Die Pest (1947) Ohne aus dem Schatten herauszutreten sagte der Arzt, er habe schon geantwortet: Wenn er an einen allmächtigen Gott glaubte, würde er aufhören, die Menschen zu heilen und würde diese Sorge ihm überlassen. Aber niemand auf der Welt – nein, nicht einmal Paneloux, der glaube, daran zu glauben – glaube an einen solchen Gott, da niemand sich völlig hingebe, und zumindest darin glaube er, Rieux, auf dem Weg der Wahrheit zu sein, indem er gegen die Schöpfung, so wie sie war, ankämpfe. Albert Camus |
Grabspruch
Was weinst du, mitleidvolles Herz Schau von dem Grabe himmelwärts Dort glänzet schon nach Schmerz und Noth des bessren Lebens Morgenroth
(Quelle unbekannt) |
Dorf
Ein jeder selbst (1522) Wir sind alle zum Tode gefordert, und es wird keiner für den andern sterben, sondern jeder muß in eigner Person geharnischt und gerüstet sein, mit dem Tode zu kämpfen. – Wir können wohl einer den andern trösten und zu Geduld, Streit und Kampf ermahnen, aber kämpfen und streiten können wir nicht für ihn, sondern es muß jeder selbst auf seiner Schanze stehn und sich mit den Feinden, dem Teufel und Tode messen, allein mit ihm im Kampf liegen. Martin Luther |
Heine XXXVII
XXXVII. (Buch der Lieder) Ich kann es nicht vergessen, Den Leib möcht ich noch haben, Ich will meine Seele zerschneiden, Heinrich Heine |
Letzte Wache – Georg Heym
Letzte Wache
Wie dunkel sind deine Schläfen Unter dem flackernden Lichte Morgen schon ist hier das Schweigen, Aber die Nächte werden Georg Heym |
Schliesse mir die Augen beide
Schließe mir die Augen beide
Schließe mir die Augen beide Theodor Storm |