12.1.03 – Poplegende Gibb tot

Der Sänger der Pop-Gruppe «Bee Gees», Maurice Gibb, ist tot. Der 53-Jährige sei an den Folgen einer Herzattacke gestorben, erklärte am Sonntag seine Familie in London.

Gibb habe den Herzanfall während einer Notoperation in einem Spital in Miami im US-Bundesstaat Florida erlitten, wo er am Freitag eingewiesen worden war.
Die «Bee Gees» gehören mit den «Beatles», Paul McCartney, Elvis Presley und Michael Jackson zu den fünf meistverkauften Pop-Acts aller Zeiten.

Gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Robin und dem älteren Bruder Barry gründete Maurice Gibb die Band 1958. In den 70er Jahren wurden die Brüder mit den Kopfstimmen besonders durch ihren Soundtrack für den Film «Saturday Night Fever» weltberühmt. Maurice Gibb war seit 25 Jahren mit seiner Frau Yvonne verheiratet. Er hinterlässt zwei Kinder. (sda) [12.01.2003]

7.11.02 – Spiegel-Herausgeber Rudolf Augstein ist gestorben

Rudolf Augstein ist gestorben
Der «Spiegel»-Herausgeber prägend für das politische Deutschland
Rudolf Augstein, Gründer und Herausgeber des Hamburger Nachrichtenmagazins «Der Spiegel» ist am Donnerstag zwei Tage nach seinem 79. Geburtstag an den Folgen einer Lungenentzündung gestorben. Das teilte der Spiegel-Verlag mit.
 
(sda) Augstein war einer der einflussreichsten Journalisten im Nachkriegs-Deutschland. Er hatte das Nachrichtenmagazin erstmals am 4. Januar 1947 herausgegeben. Er verstand das Blatt in den 50er und 60er Jahren als «Sturmgeschütz der Demokratie», indem es innenpolitische Skandale aufdeckte. Bis ins hohe Alter bezog der streitbare Publizist selbst Stellung zu politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen.

Anerkennung durch alle politischen Lager
Augsteins Tod hat über die politischen Grenzen hinweg Trauer ausgelöst. Der deutsche Bundespräsident Johannes Rau würdigte Augstein als «einen der ganz grossen, vielleicht den grössten unter den Publizisten der Bundesrepublik». Augstein habe die deutsche Politik mitgestaltet, erklärte Rau am Donnerstag. Bundeskanzler Schröder würdigte den Verleger als einen der bedeutendsten publizistischen Wegbereiter unseres Landes. «Deutschland verliert mit ihm einen der ganz Grossen seines Geisteslebens», sagte Schröder am Donnerstag in Berlin.

Die CDU-Vorsitzende Angela Merkel sagte: «Rudolf Augstein hat durch seine Arbeit als streitbarer Publizist immer wieder kritisch Stellung genommen zu den Entwicklungen in Deutschland – für viele, auch für die Union, war dies nicht immer einfach und schmerzlos, aber ohne ihn und den ‘Spiegel’ wäre vieles in Deutschland nie gesagt oder geschrieben geworden.»

Unverwechselbarer Stil
Der deutsche Aussenminister Fischer erklärte, die Bundesrepublik habe «die grosse Gründerfigur des deutschen Nachkriegsjournalismus» verloren. Augstein habe Generationen von Journalisten geprägt. «Sein Stil war unverwechselbar, seine politische Beobachtungsgabe brillant, sein Urteil scharf und unnachsichtig.»

Der FDP-Vorsitzende Guido Westerwelle erinnerte daran, dass Augstein bis zum Tod den Liberalen angehört habe. Mit dem «Spiegel»-Herausgeber gehe ein «grosser Publizist und ein Liberaler im Herzen und im Geiste von uns», schrieb Westerwelle in Berlin.
 

26.10.02 – Suhrkamp-Verleger Siegfried Unseld ist tot

Suhrkamp-Verleger Siegfried Unseld ist tot. Das berichtete die "Welt am Sonntag". Der Verleger starb am Morgen nach langer schwerer Krankheit.

Seit 1959 war Unseld Verleger des Suhrkamp-Verlages und prägte mit einem intellektuell und künstlerisch anspruchsvollen Programm das geistige Leben der Bundesrepublik. Unter den von ihm geförderten und verlegten Autoren sind Max Frisch, Martin Walser, Peter Handke, Peter Weiss und Thomas Bernhard. (sda)

30.9.02 – Alt Bundesrat Hanspeter Tschudi ist tot

Alt Bundesrat Hanspeter Tschudi ist tot

Alt Bundesrat Hanspeter Tschudi ist tot. Der "Vater der AHV" ist in der Nacht auf Montag nach kurzer Krankheit gestorben, wie die baselstädtische Staatskanzlei mitteilte. Tschudi war ab 1959 14 Jahre Vorsteher des Eidg. Departments des Innern (EDI).

Tschudi war am 22. Oktober 1913 in Basel geboren worden. Er war von 1953 bis 1959 in der baselstädtischen Kantonsregierung und zudem 1956 bis 1959 im Ständerat.

Am 17. Dezember 1959 wurde Tschudi zusammen mit dem Zürcher Sozialdemokraten Willy Spühler in die Landesregierung gewählt. Mit der Wahl zweier SP-Vertreter wurde die bis heute gültige "Zauberformel" bei der Sitzverteilung im Bundesrat geschaffen (je zwei FDP, CVP und SP sowie ein Mitglied der SVP).

Während der Amtstätigkeit als Vorsteher des EDI förderte Tschudi vor allem den Ausbau der Sozialwerke. Dazu gehören die 5. bis 8. AHV-Revision und die Einführung der Ergänzungsleistungen. Weiter führte er das Drei-Säulen-Prinzip in der Altersvorsorge ein. 1965 und 1970 bekleidete Tschudi zudem das Amt des Bundespräsidenten.

1973 trat Tschudi als erst 60-Jähriger aus der Landesregierung zurück. Er setzte sich aber nicht zur Ruhe, sondern war weiterhin auf sozialem Gebiet tätig. So gehörte er dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) an und war während 25 Jahren Präsident der Stiftung Pro Senectute/Für das Alter.

Gleichzeitig nahm er seine universitäre Lehrtätigkeit an den Universitäten Basel und Bern wieder auf. Er war bereits von 1952 bis 1959 Professor für Arbeits- und Sozialversicherungsrecht an der Uni Basel gewesen. 1993 veröffentlichte Tschudi seine Autobiografie "Im Dienste des Sozialstaates".

30.8.02 – Jazz-Legende Lionel Hampton gestorben

Die Jazz-Legende Lionel Hampton ist am Samstag im Alter von 94 Jahren gestorben. Er sei in einem New Yorker Spital im Schlaf einem Herversagen erlegen, erklärte sein Manager.

19.8.02 – Alt-Bischof Otto Wüst ist gestorben

Alt-Bischof Otto Wüst ist gestorben

SURSEE – Der ehemalige Diözesanbischof des Bistums Basel, Otto Wüst, ist am Montag nach längerer Krankheit im Alter von 76 Jahren im Spital Sursee LU verstorben. Er war der erste Weihbischof des neuen Bistums Basel.

Otto Wüst wurde am 26. Mai 1926 in Sursee geboren. Er besuchte die Schulen in Sursee und Luzern. Durch Studien an der päpstlichen Universität "Gregoriana" in Rom bereitete er sich im deutsch-ungarischen Kolleg auf sein priesterliches Berufsziel vor.

1956 erhielt er den Doktortitel in Theologie, wie es in einer Mitteilung des Bistums Basel heisst. Anschliessend war er vier Jahre lang Vikar an der Marienkirche in Bern. Ab 1960 war er Generalsekretär des Schweizerischen Katholischen Volksvereins und gleichzeitig Seelsorger an der Senti-Kirche in Luzern.

1966 wurde er Regens des Priesterseminars Solothurn. Bischof Anton Hänggi ernannte ihn 1968 zum Bischofsvikar.

In Anwendung des Konkordats zwischen dem Hl. Stuhl und den Diözesanständen von 1928 wurde Bischofsvikar Otto Wüst zum ersten Weihbischof des neu umschriebenen Bistums Basel ernannt. Papst Paul VI. berief ihn 1975 zum Titularbischof. Am 1. Februar 1976 erhielt er in der St. Ursen-Kathedrale in Solothurn die Bischofsweihe.

Als Weihbischof teilte sich Otto Wüst mit dem Diözesanbischof Anton Hänggi in eine Reihe von Aufgaben der Bistumsleitung und in die bischöflichen Funktionen.

Anfang September 1982 wählte das Domkapitel Weihbischof Otto Wüst zum Diözesanbischof von Basel; wenige Wochen später wurde er von Rom bestätigt. Am 1. November 1982 wurde er in sein Amt eingesetzt, welches er bis Herbst 1993 ausübte. 1994 trat Wüst als Bischof des Bistums Basel aus gesundheitlichen Gründen zurück. (sda)

18.8.02 – Frank Inn, der den Filmhund Lassie trainierte, ist 86-jährig gestorben

Frank Inn, der den Filmhund Lassie trainierte, ist 86-jährig gestorben
Wie Franz von Assisi den Vögeln predigte, sprach Frank Inn zu seinen Tieren. Das Licht, das er ihnen brachte, stammte allerdings von den Scheinwerfern auf dem Filmset.

«Er hatte eine fast telepathische Kommunikationsgabe im Umgang mit Tieren», erzählt seine Tochter, «und konnte sie allein mit Worten veranlassen, Dinge zu tun; unheimlich.»

Ein Prediger war sein Vater gewesen, Quäkerpastor und Florist. Sohn Frank, geboren 1916 in Camby, Indiana, zog allerdings aus, weil er es müde war, dem Vater ewig bei den Kirchendiensten zu helfen, nahm Gelegenheitsarbeiten an, fuhr Lastwagen und war auch einmal Zirkusclown. Auf einer Farm wurde er gefeuert, weil er den Ackergäulen half, sich niederzulegen und auszuruhen.

In den dreissiger Jahren erlebte er seine Auferstehung. Ein Auto krachte in ihn. Mit Totenschein wurde sein Körper in ein Beerdigungsinstitut überführt. Angehende Totengräber, die eben einen Kurs in Einbalsamierung antraten, nahmen an der Leiche auf dem Schragen ein Zucken wahr. So erhielt Inn ein zweites Leben.

Im Rollstuhl entdeckte er sein Talent. Während der langen Heilungszeit erhielt er einen Hund, den er Jeep nannte. Eines Tage kippte der Rollstuhl und begrub Jeep unter sich, der Hund bellte jämmerlich. Beide lernten voneinander. Inn brachte Jeep dazu, das nächste Mal zu bellen, bevor ihn das Unglück traf, wenn der Stuhl in Schräglage geriet. Später genügte eine Handbewegung, und der Hund gab an. Da war es schon ein Spiel.

Immer noch rekonvaleszent, erhielt Frank Inn einen Job bei der Filmgesellschaft MGM, wo er Zigarettenkippen aufwischte. Eines Tages sah er einen Tiertrainer sich mit einem Hund abmühen. Der Vierbeiner sollte eine Treppe hochgehen, ins Schlafzimmer treten, aufs Bett springen, unter die Decke kriechen und bellend den Kopf hervorstrecken, wozu der Trainer ein Wurststück unter der Bettdecke versteckte. Doch der Hund zerfetzte bloss die Decke, wo er die Delikatesse roch. Frank anerbot sich, die Szene mit einem anderen Hund zu vollbringen. Mit einem Spielball lockte er Jeep die Treppe hoch und gab ihm zu verstehen, dass der Ball unter der Decke sei. Als der Hund auf der andern Seite den Kopf herausstreckte, genügte die alte Handbewegung, Jeep bellte. Die Szene war im Kasten.

So begann Frank Inns Karriere. Die Gebrüder Weatherwax, bekannte Tiertrainer, nahmen ihn unter Vertrag. Er sah sie mit dem Hund Toto arbeiten für den Film «The Wizard of Oz». Anfang der vierziger Jahre half er mit, Lassie zu trainieren.

Eigentlich hiess der Collie Pal. Im Film wurde er zur Hundedame Lassie. Und eigentlich war es ein Männchen. Für seinen Filmauftritt trug Pal einen künstlichen Pelz, der verdeckte, was nicht in Erscheinung treten sollte. Frank Inn muss ihm erklärt haben, um was es ging, und begleitete ihn auch hin und wieder auf dem Set. Der da in einem der Lassie-Filme mit dem Hund im Arm von der Brücke sprang, war in Wirklichkeit Trainer Inn, nicht der Star Peter Lawford. «Training braucht nur gesunden Menschenverstand», erklärte Inn und fügte hinzu: «Den haben nur wenige Leute.» Tieren traute er einen solchen zu.

Zu seinem grössten Star machte Inn, mittlerweile Inhaber einer eigenen Tieragentur, den Hund Benji. Er hatte ihn auf einer Station für obdachlose Tiere abgeholt. In einer TV-Serie wartete Benji jede Woche mit einem neuen Kunststück auf. Nie schaute er dabei zum Trainer am Rande des Sets, er war ganz im Spiel. Die kuschelige Strassenmischung wurde zum Publikumsliebling. Davon profitierten unzählige Findeltiere. Die Tierschutzorganisation AHA, die Frank Inns Stars etliche Male mit dem Tier-Oscar, dem «Patsy Award», auszeichnete, verkündete, dass dank Benji wohl mehr als eine Million Hunde in den USA adoptiert worden seien.

Auf dem Höhepunkt seiner Karriere besass Frank Inn eine Menagerie von gut 1000 Tieren: Hunde, Katzen, Farmtiere und Dschungelbewohner. Er lieferte alles, was ein Studio bestellen konnte, vom Singvogel bis zum Skunk. Und wenn er es nicht hatte, improvisierte er: Sein Stier schaute genau aus wie der benötigte Präriebüffel, nachdem ihm seine Trainer ein entsprechendes Make-up verpasst hatten.

Gemäss dem Naturgesetz, dass Mensch und Tier im Verkehr untereinander sich ähnlicher werden, mutierte Inn selber zum Kuscheltier, glich mit seinen zeitweise 180 Kilo dem Bär aus dem «Dschungelbuch», gutmütig wie Balu, der dem Lehrling Mogli verkündete: «Probier’s mal mit Gemütlichkeit.» Inn warf sein Geld auf, um kranken Leuten einen Begleithund zu verschaffen, oder finanzierte einen Van, damit alte Leute sich zum Gottesdienst in ihre Kirche fahren lassen konnten. Gelegentlich schrieb er Gedichte, unter anderem stellte er darin die Frage, ob wohl auch Jesus einen Hund gehabt habe.

Benji wurde von der Tierschutzorganisation AHA in die «Ehrenhalle der Schauspielertiere» aufgenommen. Seine Asche, so verfügte Inn, solle mit seinen eigenen Überresten begraben werden.

16.8.02 – Vor 25 Jahren verstarb Elvis

Elvis Presley, der «King of Rock ‘n’ Roll» und bekannt für seinen lasziven Hüftschwung, wurde am 16.8.1977 tot in seiner Villa Graceland in Memphis aufgefunden. Als Todesursache wurde Herzversagen angegeben. Im Anschluß an seinen Tod entwickelte sich ein Mythos um seine Person, der bis heute anhält. (SDA)