Im Todesfall – Meine Trauer

1. Phasen des Trauer

Es ist hilfreich zu wissen, dass es Gefühle und Symptome gibt, die praktisch alle Trauernden erfahren. Aber jeder, der einmal getrauert hat, wird Ihnen auch sagen, dass die Trauer kein geordnet ablaufender und vorhersehbarer Prozess ist. Emotionen, die man während der Trauer empfinden kann, sind unendlich vielfältig. Jeder einzelne Trauerprozess ist letztendlich anders.

Gemäss Elisabeth Kübler-Ross (siehe Über den Tod und das Leben danach) können fünf Phasen für den Prozess des Sterbens und der Trauer unterschieden werden: Leugnen, Wut, Feilschen und Verhandeln, Depression und Annahme. Andere Autoren beziehen noch die Phasen der Desorganisation, Schuldgefühle und der Angst mit ein.

a) Leugnen

Bezeichnend für die Phase des Leugnens sind Schockgefühle, Unglaube, Starre und Betäubung. Das Leugnen schützt den Trauernden vorübergehend, bis er soweit ist, dass er sich dem Verlust stellen kann. Auf der einen Ebene weiss er, das eine ihm nahestehende Person verstorben ist, aber auf der anderen Ebene ist er noch nicht bereit, dieses zu akzeptieren.

Man sollte nicht versuchen, diese Phase allzu schnell hinter sich zu bringen. Leugnen ist ein natürliches Phänomen. Trauernde lassen das Leugnen ganz von selbst sein, wenn sie soweit sind. Falls dies selbst nach einigen Wochen nicht der Fall ist, sollte ein Berater zu Hilfe gezogen werden.

 

b) Wut

"Warum ich?" oder "Warum mein Mann / meine Frau / mein Kind?" sind Fragen die sich Trauernde, meist mit grosser Wut, stellen. Vorwürfe an Ärzte sind ebenfalls sehr häufig (Wieso konnte meine geliebte Person nicht "gerettet" werden?). Je nach Todesart (Flugzeugabsturz, Attentat, Krankheit, Krieg) richtet sich diese Wut auch auf "Gott" oder Dritte.

Wutgefühle können den Hinterbliebenen helfen, sich von den Schmerzen zu erholen. Die Wut zu unterdrücken kann zu Depressionen und Feindseligkeiten führen. Trauernde sollten sich bemühen, ihre Wut auf gesunde Weise zu äussern – darüber reden, schreiben eines Tagebuchs, einschlagen auf ein Kissen oder die Wut in Bewegungsenergie durch Spaziergänge oder andere sportliche Aktivitäten umzusetzen.

c) Schuldgefühle

"Warum habe ich nicht…?" oder "Hätte ich doch nur…" sind quälende Fragen und Vorwürfe, die man sich nach dem Verlust einer Person oft stellt. Hinter dem "nicht-annehmen-können" des Todes steckt unter anderem meist auch der Wunsch, noch einmal eine Chance mit dem geliebten Menschen zu bekommen. Manchmal ist es jedoch leichter, sich selbst Vorwürfe zu machen, als zu akzeptieren, dass der Tod ein Teil des Lebens ist.

In speziellen Fällen, z.B. bei einem Autounfall, ist es natürlich wirklich so, dass ein Hinterbliebener Schuld am Tod eines geliebten Menschen hat. Es kann unter solchen Umständen sehr lange dauern, bis man mit sich selber Frieden schliessen kann. Versuchen Sie, ihre Schuld zu überprüfen und wirkliche Schuld von falscher Schuld zu unterscheiden. Gespräche mit Angehörigen, Freunden und Bekannten und allenfalls mit Beratern helfen Ihnen, diese Gefühle zu verstehen und zu verarbeiten.

d) Desorganisation

Nachdem eine erste Verarbeitung des Verlustes möglich war, bricht meist eine grosse Flut von Gefühlen auf die Betroffenen herein: Angst, Widerwille, Zweifel, Erleichterung, Wut und Traurigkeit.

Wer jeder einzelnen Gefühlsregung nachspürt, wird sich schnell überfordert fühlen. Versuchen Sie, in Gesprächen mit Angehörigen, Freunden und Bekannten und allenfalls mit Beratern diese Gefühle zu verstehen und zu verarbeiten.

e) Feilschen und Verhandeln

Es kommt vor, dass Trauernde darum beten, dass der Verstorbene nicht wirklich gestorben ist. Sie sehnen sich so sehr nach dem geliebten Menschen, dass sie bitten, er möge zu ihnen zurückkommen. Auch wenn es irrational erscheint, über das Zurückkehren eines Verstorbenen verhandeln zu wollen, kann dies ein normaler Bestandteil des Heilungsprozesses sein.

f) Depression

Trauernde können durch die anscheinend hoffnungslose Situation des Verlustes in ein tiefes "psychisches Loch", eine Depression, fallen. Sie äussert sich meist in Form von Hoffnungslosigkeit, Trägheit, Apathie, Isolation und Traurigkeit. Vielfach fehlt den Trauernden selbst für Aktivitäten, die ihnen zuvor Freude gemacht haben, jegliches Interesse.

Eine Trauerdepression ist, auch wenn es vielleicht nicht so aussieht, vorübergehender Natur. Die Dauer solcher Depressionen ist von Person zu Person verschieden. Es ist durchaus normal, dass die Betroffenen sich monatelang depressiv und niedergeschlagen fühlen.

Versuchen Sie Licht am anderen Ende des Tunnels zu sehen. Es gibt hierfür sehr viele verschiedene Mittel und Methoden die in vielen Büchern zum Thema Depressionen vorgestellt werden. Lassen Sie sich ruhig Zeit, diese Phase zu verarbeiten.

g) Angst

Angst ist ein normaler Bestandteil des Trauerprozesses. Der Tod ist so allüberragend im Bewusstsein, dass alle Gefahren der Welt über einen hereinzubrechen scheinen. Es kann zur Besessenheit werden, dass der Trauernde nur noch sieht und hört, auf welche Weise man sterben kann.

Trauernde Menschen können vorübergehend ausserstande sein, zwischen realistischen und unrealistischen Ängsten zu unterscheiden. Sie können Angst haben, sich die Krankheit zuzuziehen, an der ihre Lieben gestorben sind. Oder sie haben Angst, in ein Auto oder eine Fähre zu steigen, weil ihre Lieben damit bei einem Unfall ums Leben kamen. Es gibt natürlich auch realistische Ängste, die Angst vor einer Erbkrankeit, vor AIDS.

Für Personen, die sich von ihrer Angst überwältigt fühlen, kann es hilfreich und ratsam sein, mit anderen Trauernden, Trauerberatern oder religiösen Beratern zu sprechen. Beachten Sie auch unsere ausführliche Bibliographie.

h) Annahme

Nach grosser Verzweiflung und vielen Kämpfen akzeptieren Trauernde schliesslich die Realität des Todes eines geliebten Menschen, so dass der Heilungsprozess beginnen kann. Es eröffnen sich endlich neue Möglichkeiten – man sieht Licht am Ende des Tunnels. Das Leben sieht nicht mehr düster aus. Es gibt neue Hoffnung.

Die Hinterbliebenen finden wieder Interesse am Leben. Sie können wieder lachen und ihre Freunde und Familie wieder mehr geniessen. Sie können an den geliebten Verstorbenen denken, ohne von Traurigkeit überwältigt zu werden und sie haben sogar das Gefühl, durch den Verlust etwas gelernt zu haben. Viele wenden sich neuen Interessengebieten zu (wohltätige Arbeiten, neue Hobbies) und werden dankbarer für ihr Leben und das Leben ihrer Lieben.

2. Medikamente nehmen?

Bei Trauernden stellen sich Veränderungen im Appetit und Schlafverhalten ein. Sie können möglicherweise überhaupt nicht mehr schlafen oder stellen umgekehrt fest, dass sie nur noch schlafen möchten. Ebenso kann es sein, dass sie jeden Appetit verloren haben oder auch mehr als gewöhnlich essen.

Trauer schmerzt, nicht nur psychisch, sondern auch physisch, so dass Trauernde unter Kopfschmerzen, Brustschmerzen, Magenschmerzen oder Brechreiz leiden können. Man ist häufig "krank vor Trauer und Schmerz". Viele Trauernde fragen sich deshalb, ob es sinnvoll sei Medikamente zu nehmen. Die Einnahme von Medikamenten ist sicherlich mit Vorsicht zu empfehlen. Leichtere Medikamente (z.B. Aspirin, Baldriantropfen) können ohne Bedenken eingenommen werden. Vielfach helfen auch Entspannungsübungen, körperliche Bewegung und eine angenehme Ernährung, einige der physischen Belastungen zu lindern. Gespräche mit anderen Personen (siehe unten) helfen, die psychischen Schmerzen zu verarbeiten. Weitere Anregungen finden Sie auch in unserer ausführlichen Bibliographie.

Sofern die physischen und psychischen Symptome über längere Zeit anhalten oder sich verschlimmern, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

3. Mit wem reden?

Sich von einem geliebten Menschen zu verabschieden und den Verlust zu verarbeiten, ist eine der schmerzlichsten Situationen, mit denen wir im Leben konfrontiert werden. Sie sollten keine Scheu haben, Ihre Gefühle zuzulassen und zu zeigen.

Versuchen Sie offen mit anderen Angehörigen, Bekannten und Freunden zu reden. Oft ist es auch sinnvoll, mit Trauerberatern, Ärzten oder religiösen Beratern zu sprechen. Denken Sie allenfalls auch daran Begleitgruppen von Freiwilligen oder Diskussionsgruppen zu kontaktieren (weitere Informationen finden Sie in unseren schwarzen Seiten).

Vielen Betroffenen fällt es einfacher, Rat und Hilfe in anonymen Gruppen zu finden. Das Internet kann für solche Personen ein ideales Medium sein, um Gleichgesinnte oder Drittpersonen zu finden, die bei der Trauerbewältigung helfen können. Besuchen Sie unsere interaktiven Chaträume und Foren oder richten Sie Ihre Anliegen via Email an externe Seelsorger.

4. Wieder arbeiten?

In der ersten Phase nach dem Verlust einer geliebten Person ist es meist sehr schwer, sich im "normalen Arbeitsalltag" wieder zurechtzufinden. Viele Personen können und wollen zuerst eine Ruhepause einschalten. Andere stürzen sich noch mit mehr Energie in die Arbeit, um nicht an den "Verlust denken zu müssen". Seien Sie sich bewusst, dass es für ihre Arbeitskollegen auch nicht eine einfache Zeit ist, da sie eventuell nicht wissen, wie sie Ihnen gegenüber reagieren sollen. Überlegen Sie sich sehr gut, wann und mit welcher Arbeitsleistung Sie wieder arbeiten. Scheuen Sie auch nicht das Gespräch mit Ihren Vorgesetzten.

5. Andere trösten

Neben der eigenen Trauer müssen Sie oft auch nahe Verwandte und Bekannte trösten. Dies ist meist sehr schwierig. Versuchen Sie in Gesprächen Trost und Anteilnahme zu spenden. Oft hilft auch das Zuhören – Trauernde wollen vielfach auch eine Ansprechperson haben um Ihre innersten Gefühle auszusprechen.

Bedenken Sie auch die oben erwähnten Phasen der Trauer, die Ihnen beim Trösten anderer helfen können.


weiterführende Literatur –

Was tun, wenn jemand stirbt? – Ratgeber der Stiftung für Konsumentenschutz
Über den Tod und das Leben danach von Elisabeth Kübler-Ross
Der Tod. Alles über Leben und Sterben. von Constance Jones 

 

Im Todesfall – Bestattung

Die Abdankung gibt Ihnen Gelegenheit, vom Verstorbenen Abschied zu nehmen. Die Abdankung ist aber auch eine Verbindung mit dem Leben, eine Verbindung unter den "Überlebenden", weshalb eine "Abdankung im engsten Familienkreis" nur zurückhaltend durchgeführt werden sollte. Im Normalfall sollten Freundinnen, Freunde, Nachbarn, Arbeits- und Schulkollegen, Vereinsmitglieder und Bekannte Gelegenheit haben, durch persönliche Anwesenheit an der Trauerfeier Abschiede zu nehmen, und den Angehörigen ihre Anteilnahme auszudrücken. Dies ist auch im Hinblick auf die spätere Trauerbewältigung der Hinterbliebenen sehr wichtig.


1. Bestattungsart

Die Form der Bestattung können Sie zusammen mit den Angehörigen frei wählen – beachten Sie jedoch allfällige Wünsche des Verstorbenen (siehe Sterbeverfügung) und regionale sowie konfessionelle Gepflogenheiten.

Folgende Bestattungsarten werden in der Schweiz hauptsächlich gewünscht:

a) Erdbestattung
Bei der Erdbestattung wird der Leichnam in einem Sarg in die Erde gelegt – und dies gemäss der Gesetzgebung nur auf Friedhöfen. Jeder Einwohner hat ungeachtet seiner religiösen Bekenntnisse einen Rechtsanspruch, auf einem öffentlichen Friedhof beerdigt zu werden. Die Kosten für das Grab sind je nach Art des Grabes und je nach Gemeinde unterschiedlich hoch.

b) Feuerbestattung
Bei der Feuerbestattung wird der Leichnam in einem Kremationsofen im Sarg verbrannt und die Asche später in einer Urne beigesetzt. Die Urnenbeisetzung erfolgt meist in einem Friedhof.

c) Bestattung ausserhalb eines Friedhofes
Wer die Asche eines/einer Verstorbenen ausserhalb eines Friedhofes begraben möchte, kann dies zum Beispiel in einem Wald ausstreuen. Zulässig ist auch, eine Urne, respektive die Asche, auf einem Privatgrundstück zu bestatten. Sie können die Urne auch im Haus aufbewahren.

d) Bestattung im Gemeinschaftsgrab (anonyme Bestattung)
Die Bestattung im Gemeinschaftsgrab (anonyme Bestattung) ist in der Regel nur nach einer Kremation möglich. Sie ist dann sinnvoll, wenn die verstorbene Person keine nahen Angehörigen mehr hatte, oder wenn sie diese Bestattungsform ausdrücklich gewünscht hat.

2. Ort, Zeit

Legen Sie zusammen mit Ihren Angehörigen und dem Seelsorger den Bestattungsort und die Bestattungszeit fest.

3. Wer spricht?

Vielfach wird die Abdankungsfeier noch durch das Vortragen von besinnliche Gedanken oder Lebenslauf der verstorbenen Person gestaltet. Eine frühe Auswahl der vortragenden Person ist sinnvoll.

4. Wen einladen?

– Verwandte
– Freunde des Verstorbenen und der Trauerfamilie
– (frühere) Geschäfts-, Schul- und Vereinskollegen
– Nachbarn

5. Wie einladen?

– Leidzirkulare
– Brieflich
– Todesanzeige
– Telefonisch
– Email

6. Essen organisieren

7. Überführung

Notwendige Unterlagen für die Überführung ins Ausland

– 3 internationale Todesscheine – ausgestellt vom Zivilstandsamt des Todesortes
– Leichenpass (ausser bei Überführung der Urne) – ausgestellt vom Untersuchungsamt.
– Bestattungsbewilligung – ausgestellt vom Zivilstandsamt des Wohnortes
– ärztlicher Attest (Todesursache) (ausser Urne) – wird vom die Leichenschau vorgenommenen Arzt ausgestellt
– Bestätigung Einäscherung – Krematorium

Diese Papiere müssen ev. noch von der ausländischen Vertretung in der Schweiz beglaubigt werden.

 

Im Todesfall

Was ist zu tun?
1. Tod durch Arzt bestätigen lassen
2. Nächste Angehörige benachrichtigen
3. Bestattungsart & -ort festlegen und organisieren
4. Zivilstands- / Bestattungsamt kontaktieren
5. Arbeitgeber und Vereine informieren
6. Bestattung und Abdankung vorbereiten
7. Todesanzeige / Leidzirkulare erstellen
8. Leidmahl organisieren
9. Testamente suchen

Meine Trauer
1. Was ist normal?
2. Medikamente nehmen?
3. Mit wem reden?
4. Wieder arbeiten?
5. Andere trösten

Bestattung
1. Bestattungsart
2. Ort, Zeit
3. Wer spricht?
4. Wen einladen?
5. Wie einladen?
6. Essen organisieren
7. Überführung

Todesanzeige
1. Wo aufgeben?
2. Muster
3. Kosten
4. Bekannte informieren

27.4.05 – Schauspielerin Maria Schell gestorben

Die Schauspielerin Maria Schell ist tot. Die 79-Jährige starb am Dienstagabend in ihrem Bauernhaus im österreichischen Kärnten. Am Karfreitag war sie wegen einer Lungenentzündung ins Spital eingeliefert worden. Die am 15. Januar 1926 geborene Schell wurde in den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts zu einem der grössten Star des deutschen Nachkriegsfilms.

6.4.05 – Fürst Rainier von Monaco ist tot

Fürst Rainier von Monaco ist tot. Der 81-Jährige starb heute um 6.35 Uhr in der Herz-Lungen-Klinik Monacos. Rainier befand sich seit Tagen auf der Intensivstation, wo er künstlich beatmet worden war. Rainier litt an Atem-, Herz- und Nierenproblemen und lag seit zwei Wochen auf der Intensivstation. Am Donnerstag vergangener Woche hatte Erbprinz Albert die Regentschaft über das Fürstentum übernommen

2.4.05 – Papst Johannes Paul II. tot

Papst Johannes Paul II. ist heute um 21.37 Uhr gestorben. Mit Trauer und Betroffenheit hat die Welt auf den Tod des Papstes reagiert. Zahlreiche Staatsmänner würdigten Johannes Paul II. für sein Lebenswerk. Auch die Schweiz trauert um das Oberhaupt der katholischen Kirche. Bundespräsident Samuel Schmid und die Kirchen zeigten sich zutiefst betroffen.

1.4.05 – Schauspieler Harald Juhnke 75-jährig gestorben

Der Schauspieler Harald Juhnke starb am Freitag, teilte sein langjähriger Manager Peter Wolf gegenüber der deutschen Nachrichtenagentur dpa mit. Juhnke wurde 75 Jahre alt. Harald Juhnke, der deutsche Frank Sinatra, begeisterte fast 40 Jahre lang das Publikum mit einer einmaligen Mischung aus Witz, Schnoddrigkeit und Nonchalance. Heute ist Juhnke im Alter von 75 Jahren gestorben.

Nachruf von Thomas Gottschalk:
Die Rede von TV-Moderator Thomas Gottschalk war einer der Höhepunkte der Trauerfeier für Harald Juhnke in der Berliner Gedächtniskirche. Hier Auszüge aus der Ansprache vom Samstag, die die Nachrichtenagentur dpa zusammengestellt hat:
«Dies ist die Woche, in der ein toter Märchenfürst aufgebahrt in Monaco liegt, in der wir den Nachfolger Petri zu Grabe getragen haben und in der wir uns von Deutschlands größtem Entertainer Harald Juhnke verabschieden müssen. Fast scheint es, als sei der liebe Gott es leid gewesen, sich im Himmel unter seinem Niveau amüsieren zu müssen. Er wird an Harald seine Freude haben. Wer von uns aus der Zunft der Gaukler und Entertainer an die christliche Lehre der Auferstehung glaubt, der weiß auch, dass es vor Gott keine Zwei-Klassen- Gesellschaft gibt und wird mit einer gewissen Genugtuung zur Kenntnis nehmen, dass der fromme Mann aus Rom und der Spötter aus Berlin heute auf einer Augenhöhe vor ihrem Schöpfer stehen.

Die zwei Seiten des Harald Juhnke

Es ist nach seinem Tod wieder viel von den zwei Seiten des Harald Juhnke die Rede gewesen. Zusammen mit Millionen anderen kannte ich nur die helle, und nur die wollte er uns eigentlich zeigen. Auch als Kollege, der öfter mit ihm zusammen gearbeitet hat, fällt es mir nicht leicht, die rechten Worte für ihn zu finden, denn er konnte so viel mehr als die meisten von uns…Wir haben einmal hier in Berlin bei einer Veranstaltung hinter der Bühne darüber philosophiert, warum es uns nie gelingen würde, Massenerfolg und seriöse Anerkennung auf einen Nenner zu bringen. Vieles von dem, was jetzt nach seinem Tode über ihn geschrieben wurde, hätte er zu Lebzeiten gerne gelesen. Aber schon damals tröstete er mich und sicherlich auch sich mit der Erkenntnis: «Det Wichtigste is det Publikum!»…

Es mögen ihn Dämonen heimgesucht haben…

Man ist als Kollege nie hundert Prozent ohne Neid. Aber wenn Juhnke auftrat, konnte keiner von uns auf die Idee kommen, es besser zu können, ja mehr noch, es kam nicht mal der Gedanke auf, es besser machen zu wollen, weil er alles richtig machte und man einfach nur Zuschauer sein wollte. Geschriebene Sketche klangen bei ihm nicht nach Papier. Keiner kam die Showtreppe herunter wie er…Es mögen ihn Dämonen heimgesucht haben, wenn die Showlichter ausgingen und wenn er mit sich und seinen Zweifeln alleine war, er hat sie nun endgültig besiegt. Lassen Sie uns den Menschen Harald Juhnke seiner Familie zurückgeben. Wir wollen keine Bilder von seinen Abstürzen mehr sehen, wir brauchen keine Histörchen mehr von seinen Eskapaden.

Harald, du wirst deinen Lohn erhalten

Wir wollen uns an einen großen Unterhalter erinnern, der den Menschen in den vielen Jahren seiner Karriere viele glückliche Stunden geschenkt hat. Dabei hat er mit seiner Kunst das Beste aus ihnen herausgeholt – echte Gefühle. Das Publikum hat über den Entertainer gelacht und geweint, es hat den Menschen bewundert und mit ihm gelitten. Und, man mag es mir im Angesicht des Todes von zwei Persönlichkeiten unserer Generation, die beide auf ihre Art Menschenfischer waren, zugestehen, noch einmal einen christlichen Grundgedanken aufzugreifen: «Was ihr dem Geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.» Harald Juhnke war ein Held der kleinen Leute gewesen, er hat ihnen viel gegeben, und ich bin überzeugt, Harald, Du wirst den Lohn dafür erhalten.»

31.3.05 – Koma-Patientin Schiavo ist tot

Nach 13 Tagen ohne Nahrung und Wasser ist die amerikanische Koma-Patientin Terri Schiavo heute gestorben. Die Magensonde der hirngeschädigten Frau war auf Antrag des Ehemanns entfernt worden. Die Eltern der Frau hatten vergeblich versucht, das Leben der 41-Jährigen zu retten.

22.3.05 – Star-Architekt Kenzo Tange gestorben

Der japanische Architekt Kenzo Tange, einer der bedeutendsten Baumeister der Gegenwart, ist tot. Er starb in Tokio mit 91 Jahren an Herzversagen, wie japanische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf die Familie berichteten. In seiner langen Karriere erhielt er zahllose Auszeichnungen, darunter den Pritzker Architektur-Preis (1987). Zu seinen weltberühmten Werken gehören das Friedenszentrum in Hiroshima und die Sportstätten für die Olympischen Spiele in Tokio 1964. "Architektur muss etwas haben, das das menschliche Herz anspricht", sagte Kenzo Tange einmal. Und doch müssten die Form, der Raum und die Erscheinung zugleich logischen Kriterien folgen.

21.3.05 – Autobauer DeLorean ist tot

Der amerikanische Sportwagenproduzent John DeLorean ist tot. Er starb am Wochenende im Alter von 80 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls, berichtete die "Los Angeles Times" unter Berufung auf ein Bestattungsunternehmen im US-Staat New Jersey.

DeLorean hatte in Hollywood besonders mit "DeLorean DMC-12" Geschichte gemacht. Der Sportwagen diente dem Star des Kino-Hits "Zurück in die Zukunft", Marty McFly, alias Michael J.Fox, als futuristische Zeitmaschine.