26.10.05 – US-Bürgerrechtlerin Parks gestorben

Die schwarze US-Bürgerrechtlerin Rosa Parks ist tot. Nach Angaben ihrer Anwältin starb sie im Alter von 92 Jahren am Montag in Detroit. Sie sei im Kreise von Freunden und Familienangehörigen sanft entschlafen, sagte Anwältin Shirley Kaigler. In den vergangenen Jahren war Parks nur noch selten in der Öffentlichkeit aufgetreten.

Berühmt wurde Parks im Dezember 1955 in Montgomery, als sie sich weigerte, einem Weißen in einem Bus Platz zu machen wie es die damaligen Gesetze verlangten. Die als Näherin in einem Warenhaus beschäftigte Parks wurde festgenommen und zu einer Geldstrafe verurteilt.

Der Vorfall führte zu einem 381 Tage dauernden Boykott des Bussystems durch Schwarze, der vom damals unbekannten Pfarrer Martin Luther King angeführt wurde.

Der Oberste Gerichtshof wies in einer Entscheidung die Stadt Montgomery an, die diskriminierenden Gesetze abzuschaffen und beendete damit zumindest formell die Rassentrennung in öffentlichen Einrichtungen.

Parks erhielt gegen Ende ihres Lebens mehrere hohe Auszeichnungen wie 1996 die Freiheitsmedaille des US-Präsidenten.

22.10.05 – Jazz-Legende Shirley Horn gestorben

Shirley Horn gab schon als Vierjährige Klavierkonzerte und wurde mit Jazz-Größen wie Ella Fitzgerald verglichen. Nun ist die Sängerin und Pianistin tot.

Die amerikanische Jazz-Sängerin und -Pianistin Shirley Horn ist im Alter von 71 Jahren in ihrer Heimatstadt Washington gestorben. Sie erlag den Folgen eines Schlaganfalls und einer Diabetis. Dies teilte ihre Plattenfirma mit. Horn, deren Markenzeichen eine rauchige Stimme war, galt als die letzte große Jazz-Sängerin ihrer Zeit und wurde oft mit Ella Fitzgerald, Sarah Vaughan und Carmen NcRae verglichen.

Horn spielte als Kind Klavier und trat schon als Vierjährige als Pianistin auf. Später gründete sie an der Universität ihr erstes Jazz-Trio. Vor allem in den 50er Jahren machte sie sich einen Namen, doch nach einer längeren Pause gelang ihr auch in den späten 80er Jahren der Wiedereinstieg ins Musikgeschäft. 1998 gewann Horn den Musikpreis Grammy für ihr Album, das an den Jazz-Trompeter und ihren früheren Mentor Miles Davis erinnerte.

Horn wurde am 1. Mai 1934 in Washington geboren. Mehrere ihrer Alben erreichten den Spitzenplatz in der amerikanischen Jazz-Hitparade. Zum letzten Mal war Shirley Horn im vergangenen Dezember aufgetreten.

22.10.05 – Nigerias First Lady bei Schönheits-OP gestorben

Die Ehefrau des nigerianischen Präsidenten Olusegun Obasanjo, Stella Obasanjo, ist bei einer Schönheitsoperation im südspanischen Badeort Marbella gestorben.

Wie heute aus spanischen Justizkreisen verlautete, hatte sich die 59-jährige First Lady des westafrikanischen Landes in dem Nobelferienort an der Costa del Sol einem kosmetischen Eingriff unterzogen.

Dabei seien Probleme aufgetreten, die Präsidentengattin sei von der Schönheitsklinik in das Allgemeine Krankenhaus von Marbella gebracht worden. Bei ihrem Eintreffen in dem Spital hätten die Ärzte nur noch den Tod der Frau feststellen können. Stella Obasanjo wäre im kommenden Monat 60 Jahre alt geworden.

Sie war zu einem privaten Besuch nach Spanien gereist. Anhand einer Autopsie soll die genaue Todesursache festgestellt werden. Einzelheiten über die Art der Schönheitsoperation wurden nicht genannt. Stella Obasanjo hatte im September zusammen mit ihrem Mann Spanien einen offiziellen Besuch abgestattet.

22.10.05 – Captain Jack ist tot

Captain Jack ist tot
 
Der international erfolgreiche Popsänger Captain Jack ist am 22. Oktober im Alter von 43 Jahren an den Folgen einer Hirnblutung gestorben. Das teilte seine Plattenfirma Thomann Records in Burgebrach bei Bamberg mit.

Der Musiker hatte bereits im Jahr 2002 einen schweren Schlaganfall erlitten und war daraufhin ins Koma gefallen. Er erholte sich jedoch wieder.

Captain Jack feierte in diesem Jahr sein zehnjähriges Bühnenjubiläum und verkaufte mit Hits wie "Drill Instructor", "Soldier, Soldier" und "Captain Jack" fast 20 Millionen Tonträger. Erst vor kurzem hatte er mit "Capitano" eine neue Single veröffentlicht. Der Sänger starb in einer Klinik im spanischen Palma.
 

19.10.05 – Konzernchef der Marc-Rich-Gruppe unerwartet gestorben

Thomas Paul Frutig, Konzernchef der Zuger Marc-Rich-Gruppe, ist unerwartet gestorben. Frutig sei am vergangenen Donnerstag in seinem 59. Lebensjahr friedlich entschlafen, teilten die Familie und die Marc-Rich-Gruppe mit.

Die Trauerfeier findet am nächsten Freitag in Wollerau SZ, dem Wohnort des Verstorbenen, statt. Frutig war auch Mitglied der Stiftungsräte der Marc-Rich-Stiftung für Erziehung, Kultur und Wohlfahrt, der Gabrielle-Rich-Stiftung für Leukämieforschung und der Schweizerischen Stiftung für den Doron-Preis sowie Verwaltungsratsmitglied der Immobiliengruppe PSP Swiss Property.

Frutig trat nach einer internationalen Karriere als Wirtschaftprüfer und Berater 1989 in die Marc-Rich-Gruppe ein. In der Folge übernahm er Führungsfunktionen in verschiedenen Bereichen der Gruppe. Kurz darauf wurde Frutig Finanzdirektor der Marc Rich + Co Holding GmbH. Seit 1994 führte er die Gruppe als Chief Executive Officer (CEO).

6.10.05 – Ötzi-Entdecker Simon ist tot

"Ötzi"-Entdecker Simon ist tot

Der seit acht Tagen vermisste Entdecker der Gletscherleiche "Ötzi", Helmut Simon, wurde tot geborgen.

Ein Jäger entdeckte die Leiche des 67-Jährigen am Samstagmorgen in einem Bach im Gasteinertal nordöstlich des Gamskarkogels, teilte eine Sprecherin der Salzburger Bergrettung mit. Simon war vermutlich von einem ungesicherten Jägersteig etwa 100 Meter in die Schlucht gestürzt und offenbar auf der Stelle tot. Er starb nur rund 150 Kinometer von der Stelle entfernt, wo einst der Steinzeitmensch "Ötzi" sein Leben ließ.

Bereits am frühen Morgen war die Bergrettung von Bad Hofgastein bei strahlendem Sonnenschein ein weiteres Mal mit fast 40 Helfern und zahlreichen Suchhunden aufgebrochen. Sie wollten "einen letzten Versuch" zur Bergung des verschollenen Deutschen unternehmen. "Wenn wir bis zum Abend nichts gefunden haben, stellen wir die Suche ein", meinte der Leiter des Suchtrupps, Gerald Krainz. 

Bis zu 120 Männer auf der Suche
Niemand bezweifelte zu diesem Zeitpunkt, dass der Mann, der durch die Entdeckung der Gletschermumie "Ötzi" 1991 selbst ein wenig berühmt wurde, nicht mehr am Leben sein konnte. Insgesamt sechs Tage waren die Helfer – oft viele Stunden und bei klirrendem Frost – im Gebiet um den Gamskarkogel unterwegs gewesen. Bis zu 120 Männer, darunter Dutzende Soldaten des österreichischen Bundesheeres, setzte die Bergrettung Hofgastein ein.

Schließlich war es der Jäger Bartholomäus Kranabetter, der die Leiche Simons entdeckte. Er hatte am Samstagmorgen von seinem Hochsitz aus mit dem Feldstecher einen orange-farbenen Fleck in dem Gebirgsbach entdeckt. Über sein Handy verständigte er die Bergwacht, die sofort zur Unglücksstelle eilte. Mit ihnen kam auch der Sohn von Helmut Simon, der am Freitag nach Bad Hofgastein geeilt war, um sich an der Suche nach seinem Vater zu beteiligen. Die Leiche Simons wurde sofort ins Tal gebracht.

Eigentlich wollte Helmut Simon, ein erfahrener Bergwanderer, nur eine kurze Tour unternehmen, als er am Morgen des 15. Oktober ins Gebiet des rund 2400 Meter hohen Gamskarkogels aufbrach. Als er am Nachmittag nicht zurückkehrte, verständigte seine Frau Erika die Polizei und Bergrettung, die sofort die Suche aufnahmen. Zu diesem Zeitpunkt wollte noch niemand glauben, dass der 67-Jährige ein ähnliches Schicksal finden würde, wie der steinzeitliche Gletschermann "Ötzi". Doch mit jedem Tag und mit jeder erfolglosen Suche schwand die Hoffnung.

Entdeckung der Mumie veränderte sein Leben
Simon und seine Frau hatten die 5300 Jahre alte Mumie am 19. September 1991 auf dem Simiaun-Gletscher im Ötztal gefunden. Seither, so meinte er wenige Tage vor seinem Tod, habe sich sein Leben entscheidend verändert.

"Die Umstände, wie wir auf den Ötzi gestoßen sind, das war eine so unglaubliche Kette von Zufällen. Da wurde mir klar, dass mein Leben durch eine Art göttliche Vorsehung geführt wird", sagte Simon Anfang Oktober in einem Gespräch mit den "Nürnberger Nachrichten". Der Ort, an dem der Steinzeitmann den Tod fand, liegt nur rund 150 Kilometer von der Stelle entfernt, wo Simon in den Tod stürzte.

Die österreichischen Bergretter, die Simons Leiche nach tagelanger Suche am Samstag fanden, waren dennoch erleichtert. "Die Rettungskräfte sind erschöpft und traurig, obwohl wir gewusst haben, dass wir ihn wahrscheinlich nicht mehr lebend finden", sagte Sprecherin Andrea Hinterseer in Salzburg. "Wir sind trotz allem erleichtert, dass wir Herrn Simon gefunden haben. So kann seine Familie von ihm Abschied nehmen. Wenn die Opfer vermisst bleiben, ist das für Angehörige oft viel schwieriger zu ertragen."

1.10.05 – Der Entdecker des Valiums gestorben

Der Entdecker des Valiums gestorben
Leo Sternbach – ein Grosser der pharmazeutischen Chemie

  
 
Der Chemiker und Entdecker des Valiums, Leo Sternbach, ist, wie erst am Freitag bekannt geworden, am Mittwoch im Alter von 97 Jahren in den USA gestorben. Sternbach kam 1908 als Sohn eines polnischen Apothekers und einer Ungarin im heute zu Kroatien gehörenden Abbazia zur Welt. Seine Eltern waren Juden. In Krakau studierte Sternbach Pharmazie und Chemie, bevor er nach einem Abstecher nach Wien 1937 als Assistent von Leopold Ruzicka, dem späteren Chemie-Nobelpreisträger, an die ETH Zürich kam. 1940 wechselte Sternbach zum Basler Pharmaunternehmen Hoffmann-La Roche, dem er bis zum Tod verbunden blieb.

Nach seiner Übersiedlung nach Amerika 1941 half Sternbach beim Aufbau einer Roche-Niederlassung in Nutley, New Jersey. Auch nach seiner Pensionierung 1973 war er fast täglich in seinem Labor anzutreffen – noch bis vor zwei Jahren. Nach dem Grund für seinen Arbeitseifer gefragt, soll er jeweils geantwortet haben: «Ich möchte auf dem Laufenden bleiben – nicht nur in der Chemie, sondern auch, was die Welt anbelangt.»

In seiner unermüdlichen und mit unzähligen Preisen und Ehrungen bedachten Forscherarbeit entdeckte Sternbach nicht nur das Valium (1963), sondern noch weitere Vertreter der damals neuen Substanzgruppe der Benzodiazepine, die als Beruhigungs- und Schlafmittel, aber auch als Medikamente gegen Epilepsien rasch Medizingeschichte schrieben. Mehr als 200 Patente und ein beträchtlicher Anteil am Roche-Firmenumsatz bleiben unzertrennlich mit dem Namen Sternbach verbunden.
 

30.9.05 – Ex-Stern-Chef Winter gestorben

Ex-Stern-Chef Winter gestorben

Rolf Winter leitete die Magazine «Stern» und «Geo». Er starb am Donnerstag.

Der frühere Chefredakteur der Magazine «Stern» und «Geo», Rolf Winter, ist tot. Er starb am Donnerstag im Alter von 78 Jahren, wie der Verlag Gruner+Jahr am Freitag in Hamburg mitteilte. Bernd Buchholz, Mitglied des Gruner+Jahr-Vorstandes, bezeichnete Winter als einen «großen Journalisten», der sich um das Verlagshaus verdient gemacht habe wie nur wenige Journalisten vor ihm.
Rolf Winter stieg 1967 als Amerika-Korrespondent des «Stern» bei Gruner+Jahr ein. 1975 war er maßgeblich am Aufbau des Reportage-Magazins «Geo» beteiligt, das er mit kurzer Unterbrechung seit 1976 als Chefredakteur und später als Herausgeber prägte, wie es in der Verlagsmitteilung heißt.

1984 wurde Winter zum «Stern»-Chefredakteur berufen. Dort habe er sich dafür engagiert, die Glaubwürdigkeit des Blattes nach der Affäre um die gefälschten Hitler-Tagebücher wiederherzustellen. 1988 übernahm der Vater zweier Söhne als Chefredakteur die Verantwortung für das Sportmagazin «Sports», bevor er journalistischer Berater des Verlags-Vorstandes wurde.

«Stern»-Chefredakteur Andreas Petzold sagte, Rolf Winter sei ein «kritischer, politisch denkender Kopf» gewesen, der den «Stern» aus seiner schwersten Krise geführt habe. Der Verlag verliere einen «geradlinigen, unangepassten Kollegen».

26.9.05 – Lebenserwartung weiter gestiegen

Die durchschnittliche Lebenserwartung von Schweizer Männern und Frauen ist in den letzten Jahren weiter gestiegen. Die Schweiz belegt damit weltweit einen Spitzenrang.

In der Schweiz ist die durchschnittliche Lebenserwartung weiter gestiegen. Gemäss den neusten Zahlen können die Frauen in der Schweiz bei Geburt eine durchschnittliche Lebensdauer von 82,8 Jahren erwarten, wie das Bundesamt für Statistik mitteilte. Dies sind 1,77 Jahre mehr als noch vor einem Jahrzehnt.

Bei den Männern betrug die Lebenserwartung in der Berichtsperiode von 1998 bis 2003 77,2 Jahre. Sie lag damit 3,03 Jahre höher als vor zehn Jahren. Der geschlechterspezifische Unterschied zwischen Mann und Frau betrug noch 5,6 Jahre und hat sich damit erstmals seit über 80 Jahren wieder verkleinert. Im Jahrzehnt zuvor betrug der Unterschied 6,9 Jahre.

International gehört die Schweiz mit diesen Werten zur Spitzengruppe. Bei den Frauen ist die Lebenserwartung nur in Japan mit 84,6 Jahren höher, die Französinnen folgten mit 82,7 Jahren knapp hinter den Schweizerinnen. Die Schweizer Männer belegten den vierten Platz, hinter den Isländern, den Japanern und den Schweden, welche im Durchschnitt zwischen 77,4 und 78 Jahre alt werden.