15.5.06 – ZDF-Urgestein Trampe gestorben

Der ehemalige ZDF-Chefkorrespondent und langjährige Berliner Studioleiter Gustav Trampe ist tot.
 
Wie der Mainzer Sender am Montag berichtete, starb der 74-Jährige bereits am vergangenen Freitag in Berlin nach schwerer Krankheit. Einem Millionenpublikum wurde Trampe seit den 70er-Jahren vor allem als Moderator der Sendung „Kennzeichen D“ sowie des „heute-journals“ zum Begriff.

Das „heute-journal“ hatte Trampe konzeptionell mitentwickelt, wie das ZDF berichtete. „Ob als Korrespondent aus Brüssel oder New York, als Mann der ersten Stunde beim ´heute-journal´ oder als Studioleiter in Berlin: Gustav Trampe stand für Glaubwürdigkeit und Integrität", erklärte ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender: „Er hat mit seiner Arbeit das Bild des ZDF entscheidend mitgeprägt.“

Der 1932 im westfälischen Warendorf geborene Journalist hatte zunächst Geschichte studiert, arbeitete dann für die „Süddeutsche Zeitung“ und die Tageszeitung „Die Welt“. 1970 kam er zum Mainzer Sender und wurde zunächst Korrespondent in Bonn, später Chefreporter sowie ZDF-Korrespondent in New York und Brüssel. Von 1988 bis zu seiner Pensionierung 1997 war Trampe Leiter des ZDF-Landesstudios Berlin.

12.5.06 – Latina-Sängerin Soraya

Die kolumbianische Sängerin Soraya, die mit Songs in spanisch und englisch Erfolg hatte, ist tot. Die in den USA lebende Künstlerin starb am Mittwoch im US-Staat Florida nach einer langjährigen Brustkrebserkrankung, berichtete die amerikanische Musikzeitschrift "Billboard". Sie war 37 Jahre alt.
11.05.2006

Mitte der neunziger Jahre kam ihr Debütalbum "On Nights Like This" auf den Markt. Sie ging mit prominenten Kollegen wie Sting und Alanis Morissette auf Tour. Mit ihrem selbst produzierten Album "Soraya" gewann sie 2003 eine Latin-Grammy-Trophäe.

Im Jahr 2000 wurde bei der Sängerin und Songschreiberin Brustkrebs diagnostiziert. Ihre Mutter, Großmutter und Tante waren bereits an der Krankheit gestorben. Soraya engagierte sich als Sprecherin für eine Stiftung im Kampf gegen Krebs, vor allem in der betroffenen hispanischen Bevölkerung. In einem früheren "Billboard"-Interview sprach sie von einer "Vollzeitaufgabe", ihrer Karriere, ihrem Leben und ihrem Einsatz zur Krebsbekämpfung gleichermaßen gerecht zu werden. Ihr letztes Album brachte sie 2005 heraus.

12.5.06 – Ex-Box-Weltmeister Floyd Patterson ist tot

Die Boxsport-Welt trauert um einen ihrer grössten Fighter: Der frühere Schwergewichts-Champion Floyd Patterson starb in New York. Der schon zu Lebzeiten legendäre Faustkämpfer wurde 71 Jahre alt.

Patterson war der jüngste Schwergewichts-Boxweltmeister aller Zeiten, der erste Olympiasieger, der es zu einem WM-Gürtel bei den Profis brachte, und er durchbrach als erster Kämpfer das alte Gesetz: They never come back. 40 seiner 55 Siegkämpfe beendete er vorzeitig, achtmal wurde er bezwungen.

Patterson wuchs im New Yorker Problemviertel Yonkers auf und geriet als Jugendlicher mit dem Gesetz in Konflikt. In einer Besserungsanstalt begann er mit dem Boxen und gewann als 17- Jähriger 1952 in Helsinki Olympiagold im Mittelgewicht. Entdeckt und gefördert hatte ihn der legendäre Trainer Cus D’Amato, der 30 Jahre später auch Mike Tyson aus dem Ghetto an die Weltspitze führte.

Patterson war 1953 Profi und durch einen K.o.-Sieg am 30. November 1956 über Archie Moore erstmals Weltmeister geworden. Mit 21 Jahren und zehn Monaten war er der jüngste Schwergewichtschamp aller Zeiten; bis 1986 der 20 Jahre alte Tyson folgte. Im Juni 1959 verlor Patterson den Titel nach sieben Niederschlägen in der dritten Runde an den Schweden Ingemar Johansson, holte sich den Gürtel aber als erster Boxer genau ein Jahr später durch einen K.o. in der fünften Runde gegen den Skandinavier zurück.

Patterson verlor den WM-Titel wieder im September 1962 gegen Sonny Liston. Weitere Titelkämpfe gegen Liston, Muhammad Ali und Jimmy Ellis blieben erfolglos. Er beendete seine Karriere mit 37 Jahren nach einer K.o.-Niederlage gegen Ali am 20. September 1972.

12.5.06 – Früherer Chefredaktor der «New York Times» gestorben

Der frühere Chefredaktor der «New York Times», A. M. Rosenthal, ist nach Angaben der Zeitung im Alter von 84 Jahren gestorben. Er sei in einem Spital in Manhattan verschieden, nachdem er vor zwei Wochen einen Schlaganfall erlitten habe, sagte Rosenthals Sohn Andrew der Zeitung. Der Pulitzer-Preisträger verbrachte beinahe seine gesamte 60 Jahre dauernde Karriere bei der «New York Times». Bekannt wurde er unter anderem mit seiner Kolumne «On My Mind», in der er verschiedene Themen der nationalen und internationalen Politik unter die Lupe nahm. Im Jahr 2000 wechselte er zur «New York Daily News», wo er bis 2004 ebenfalls als Kolumnen-Schreiber tätig war.

9.5.06 – Die letzte Überlebende der Titanic-Katastrophe gestorben

Lillian Asplund ist gestorben – die wohl letzte Zeugin der Titanic-Katastrophe
Wenn man so will, ist der Untergang der Titanic am vergangenen Wochenende endgültig zur Geschichte geworden. In den USA starb die letzte bekannte Überlebende der Tragödie von 1912 – Lillian Asplund. In Großbritannien soll es angeblich noch wenige Teilnehmer der ersten und letzten Titanic-Reise geben, die jedoch zum Zeitpunkt des Untergangs Säuglinge waren und sich nicht an die Ereignisse erinnern können.

Asplund, die nach übereinstimmenden Angaben der Pfarrei und eines Beerdigungsinstituts in Worcester, Massachusetts, am Sonnabend starb, wurde 99 Jahre alt. Wie sehr sie von dem Ereignis beeinflußt wurde, läßt sich nur vermuten. Die Öffentlichkeit mied die nie verheiratete Frau, über die Schiffskatastrophe soll sie nie gesprochen haben. Vermutlich gibt es Äußerungen, das Beerdigungsinstitut machte eine Bemerkung in diese Richtung, wird sich aber im übrigen, auf Wunsch der Verstorbenen, aller Erwähnungen zur Titanic enthalten.

Man weiß, daß die Familie Asplund auf dem Rückweg von Schweden in die USA war. In Skandinavien hatte sie Verwandte besucht und, so schreibt des "USA Today", wohl einige Jahr verbracht. Lillians Vater und drei ihrer Brüder starben bei dem Untergang, ein weiterer Bruder und die Mutter überlebten auf Rettungsboot Nummer 4.

Nach der Rückkehr in New York erwähnte Lillians Mutter Selma, sie habe den Eisberg, den das Passagierschiff rammte, selbst gesehen. Die Stadt Worcester veranstaltete ein Benefizkonzert für die nun mittellosen Überlebenden, bei dem 2000 Dollar gesammelt wurden. Es ist, soweit man weiß, die einzige Entschädigung, die die Asplund für die vermeidbare Katastrophe erhielten.

Selma Asplunds Mutter starb am Jahrestag der Katastrophe im im Jahre 1964 – sie wurde 91 Jahre alt. Der überlebende Bruder, Felix, starb 1983 im Alter von 73 Jahren. Es ist nicht bekannt, ob er Kinder hatte.

11.5.06 – Ex-Chefredakteur der New York Times gestorben

Ex-Chefredakteur der "New York Times" gestorben
Rosenthal wurde durch Kolumne "On My Mind" bekannt.

Der frühere Chefredakteur der "New York Times", A.M. Rosenthal, ist nach Angaben der Zeitung am Mittwoch im Alter von 84 Jahren gestorben. Er sei in einem Krankenhaus in Manhattan verschieden, nachdem er vor zwei Wochen einen Schlaganfall erlitten habe, sagte Rosenthals Sohn Andrew der Zeitung.

Karriere. Der Pulitzer-Preisträger verbrachte beinahe seine gesamte 60 Jahre dauernde Karriere bei der "New York Times". Bekannt wurde er unter anderem mit seiner Kolumne "On My Mind", in der er verschiedene Themen der nationalen und internationalen Politik unter die Lupe nahm. Im Jahr 2000 wechselte er zur "New York Daily News", wo er bis 2004 ebenfalls als Kolumnen-Schreiber tätig war. 

5.5.06 – Niederländischer Maler Karel Appel in Zürich gestorben

Der holländische Maler Karel Appel, ein Expressionist der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, ist tot. Der Künstler starb im Alter von 85 Jahren an seinem letzten Wohnort Zürich.
 
Appel hat sich international vor allem mit Gemälden in kräftigen, meist dick aufgetragenen Farben sowie fantasievollen Kunstwerken aus verschiedenen Materialien einen Namen gemacht.

Der Künstler wurde 1921 als Sohn eines Coiffeurs in Amsterdam geboren. Dort besuchte er die Akademie für Bildende Künste. 1950 übersiedelte er nach Paris, sieben Jahre später nach New York. Rudi Fuchs, der frühere Direktor des Stedelijk Museums in Amsterdam, hat den Maler und Bildhauer als «markantesten niederländischen Künstler der Nachkriegszeit gewürdigt. «Er hat den Niederländern deutlich gemacht, was moderne Kunst ist», schrieb die Zeitung «de Volkskrant» am Freitag über Appel, der im eigenen Land zunächst auf wenig positive Resonanz gestossen war. Vitalität und Ausdruckskraft

Appel war Mitbegründer der dänisch-belgisch-niederländischen Künstlergruppe Cobra, die nach dem Krieg zur Erneuerung der Malerei beigetragen hatte. Er hat zuerst in Paris und den USA Anerkennung für seine Arbeit gefunden. Erst danach setzte er sich mit seiner als «orgiastisch» charakterisierten Arbeitsweise und seinen expressionistisch geprägten Werken auch beim Publikum in seiner Heimat durch. Kritiker zählen heute seine zwischen 1946 und 1951 entstandenen so genannten naiven Gemälde wegen ihrer Vitalität und Ausdruckskraft zu seinen besten Werken.
Skulpturen aller Art

Der Künstler hatte immer wieder betont, dass er sich ständig erneuern wolle. «Schöne Bilder und süsse Farbdarstellungen» seien nicht seine Sache. Die letzten Jahre lebte und arbeitete Appel vor allem in New York, in Monaco und in Italien. «Mit grosser Freude und viel geistiger Freiheit» schuf er Kunst vornehmlich aus Fundstücken von Flohmärkten Skulpturen aller Art, berichtete «De Telegraaf». Trotz Herzproblemen hat Appel bis zuletzt gearbeitet. Das Stedelijk Museum hatte ihm zu seinem 80. Geburtstag eine Ausstellung gewidmet. Eine der auffallend wenigen Ausstellungen in seinem Heimatland, hiess es in den Zeitungen.
Rekorde auf Kunstauktionen

Seine letzte grosse Ausstellung mit jüngeren Werken war 2004 in Brüssel. Auf Kunstauktionen brachten seine Gemälden und Skulpturen schon seit langem Rekordbeträge. Appel hat zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten. Dazu zählten 1954 der Unesco-Preis bei der Biennale in Venedig und 1960 der Internationale Guggenheim-Preis. Die niederländische Königin Beatrix hat ihm einen hohen Orden verliehen, und zu seinem 80. Geburtstag wurde er Mitglied der französischen Ehrenlegion.

4.5.06 – Vater von Golfprofi Tiger Woods gestorben

Der US-Golfprofi Tiger Woods trauert um seinen Vater. Wie der 30-jährige Amerikaner am Mittwoch mitteilte, erlag Earl Woods im Alter von 74 Jahren zu Hause einem schweren Krebsleiden.

"Mein Vater war mein bester Freund und wichtigstes Vorbild", hieß es in der Erklärung von Tiger Woods. "Er war ein fantastischer Vater, Trainer, Mentor, Soldat, Ehemann und Freund."

Längere Turnierpause wahrscheinlich

Tiger Woods, der in diesem Jahr bisher neun Turniere gespielt und davon zwei gewonnen hatte, wird nun wohl eine längere Turnierpause einlegen.

Mitte April kurz nach dem US-Masters in Augusta/Georgia, wo Woods den geteilten dritten Platz belegte, hatte er auf seiner Website wegen der Erkrankung seines Vaters eine Auszeit angekündigt.

1.5.06 – ehemalige Skirennfahrerin Corinne Rey-Bellet ermordet

Die ehemalige Skirennfahrerin Corinne Rey-Bellet und ihr Bruder Alain sind gestern Abend im Chalet der Familie in Les Crosets im Wallis erschossen worden. Die Polizei sucht nach dem Ehemann von Rey-Bellet.

Gegen 21.30 Uhr hat sich ein Mann zum Chalet begeben und dort mehrere Schüsse abgegeben, wie die Walliser Kantonspolizei mitteilt. Die knapp 34-jährige ehemalige Skirennfahrerin und ihr um zwei Jahre jüngerer Bruder wurden dabei tödlich verletzt. Die Mutter der beiden wurde mit schweren Verletzungen ins Spital gebracht.

Zur Tatzeit waren auch der Vater der Ex-Skirennfahrerin und ihr 2-jähriger Sohn im Chalet anwesend. Beide werden psychologisch betreut.

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Der Täter ist flüchtig. Reto Kalbermatten von der Walliser Kantonspolizei sagte Radio 24, ein Beziehungsdrama könne nicht ausgeschlossen werden. Der Aufenthaltsort von Rey-Bellets Ehemann ist nicht bekannt. Die Polizei fahndet nach ihm.

Laut Polizei hat sich der Täter nicht mit Gewalt Zugang zum Chalet verschafft. Offenbar wurde auch nichts gestohlen.

30.4.06 – US-Ökonom John K. Galbraith ist tot

Der US-Wirtschaftswissenschaftler John Kenneth Galbraith ist tot. Er starb am Samstag im Alter von 97 Jahren in Cambridge, Massachusetts. Als einer der weltweit einflussreichsten Ökonomen beriet der Kapitalismuskritiker mehrere US-Präsidenten. Mit seiner Kritik an der Konsumgesellschaft wurde der Linksliberale auch einem größeren Publikum bekannt. Galbraith war einer der wenigen Wirtschaftstheoretiker, die der interessierten Öffentlichkeit komplexe Themen in einfacher Sprache klar darstellen konnte. In seinem Hauptwerk "Gesellschaft im Überfluss" ("The affluent society") thematisiert er den Überfluss an privaten Gütern. Bereits 1958 warnte er vor den Wachstumsfolgen für die Umwelt.
Gegen Reagonomics und Thatcherism

In den achtziger Jahren richtete sich Galbraiths Kritik gegen die neoliberale Politik der Reagan-Administration in den USA und den Thatcherismus in Großbritannien mit den Folgen einer ungezügelten freien Marktwirtschaft und dem gezielten Abbau von Sozialleistungen. Galbraith lehrte Jahrzehnte lang an der US-Prestige-Universität Harvard und propagierte in fast drei Dutzend Fachbüchern, Romanen und zahllosen Magazin- und anderen Publikationen den Wohlfahrtsstaat und staatliche Wirtschaftsinterventionen. Der Staat solle mehr für die Armen, für das Erziehungs- und Ausbildungswesen und für den Umweltschutz tun, war seine Forderung. Er kritisierte die mächtigen US-Großkonzerne an und hielt die Gewerkschaften für ein wichtiges Gegengewicht.

Galbraith war als Bauernsohn auf einer Farm in Iona Station in der kanadischen Provinz Ontario aufgewachsen und studierte in Toronto. Er wandte sich an der Universität von Kalifornien in Berkeley später gezielt den Wirtschaftswissenschaften zu. Während der dreißiger Jahre, in der schlimmsten Rezession der US-Geschichte, stand Galbraith ganz unter dem Eindruck der enormen Wirtschaftsprobleme, der extremen Arbeitslosigkeit und drückenden Armut zahlloser US-Amerikaner und Kanadier. Früh wurde er Anhänger des britischen Wirtschaftswissenschaftlers John Maynard Keynes und sprach sich für eine aktive staatliche Wirtschaftspolitik zur Bewältigung der Wirtschafts- und Sozialprobleme aus.
Berater, Theoretiker, Redakteur

Während des Zweiten Weltkriegs war Galbraith zeitweise stellvertretender Leiter der US-Preiskontrollbehörde und gehörte dem Beraterstab von US-Präsident Franklin D. Roosevelt an. Später arbeitete er für das Wirtschaftsmagazin "Fortune". In den fünfziger Jahren beriet er den erfolglosen US-Präsidentschaftskandidaten Adlai Stevenson. John F. Kennedy entsandte ihn als US-Botschafter nach Indien. Galbraith beeinflusste in starkem Maße auch die auf viel höhere staatliche Sozialausgaben ausgerichtete Politik der "Great Society" des US-Präsidenten Lyndon B. Johnson.

Weitere wichtige Werke waren "Die moderne Industriegesellschaft" ("The New Industrial State") und "Die Solidarische Gesellschaft" ("The Good Society"). In "American Capitalism" und "The Great Crash" beschrieb er den Börsenkrach des Jahres 1929. 1987 warnte er vor einem neuen Börsenkrach, indem er Vergleiche mit 1929 zog.