Der Mensch
Empfangen und genähret Gelüstet und begehret Matthias Claudius |
sepulchre
De l’élection de son sepulchre
Antres, & vous fontaines Et vous forests & ondes Quand le ciel & mon heure Je defens qu’on ne rompe Mais bien ie veux qu’vn arbre Pierre de Ronsard Wie ich mir mein Grab wünsche Ihr Grotten, Quellen ihr, Ihr Wälder, Bachgerinn Will es die Schicksalsstund, Soll nimmermehr es sein, Ein Baum soll mich allein I~ Übertragung: Max Rieple |
sonnetXI
Sonnet XI
As fast as thou shalt wane, so fast thou grow’st William Shakespeare XI. SONETT So schnell du abblühst, sprossest du heran Nachdichtung |
26.8.06 – Rainer Barzel gestorben
Im Alter von 82 Jahren ist der frühere CDU-Vorsitzende und Bundestagspräsident Rainer Barzel nach langer schwerer Krankheit gestorben.
Der deutsche Politiker starb in der Nacht in München nach langer Krankheit, wie eine CDU-Sprecherin in Berlin erklärte. Barzel war bereits zwischen Januar und Mai in einem Spital intensiv behandelt worden. Sein politisches Wirken bleibt vor allem mit dem Misstrauensvotum von 1972 verknüpft, bei dem Barzel knapp mit dem Versuch scheiterte, den damaligen Bundeskanzler Willy Brandt (SPD) zu stürzen und abzulösen. Der gebürtige Ostpreusse Barzel war von 1964 bis 1973 Unions- Fraktionschef und von 1971 an auch für zwei Jahre CDU-Vorsitzender. Am 27. April 1972 verlor er mit 247 gegen 249 Stimmen die von ihm angezettelte Kampfabstimmung gegen Brandt.
Stasi besticht CDU-Abgeordnete
Die Umstände dieses Scheiterns sind erst seit kurzem geklärt. Wie die erst kürzlich veröffentlichte Auswertung von Stasi-Informationen aus den so genannten Rosenholz-Akten ergab, hatte die DDR-Staatssicherheit zwei Abgeordnete der Union bestochen, die dann gegen Barzel stimmten. 1982 übernahm Barzel unter Kanzler Helmut Kohl (CDU) das Ministerium für innerdeutsche Beziehungen, 1983 wurde er zum Bundestagspräsident gewählt.
Wegen des Vorwurfs von Verwicklungen in die Flick-Affäre trat er am 25. Oktober 1984 von diesem Amt zurück. Später konnte er aber zu beweisen, dass er mit der Flick-Affäre nichts zu tun hatte.
Tragischer Verlust
Im Privatleben musste Barzel den tragischen Verlust von zwei Ehefrauen und seiner einzigen Tochter verwinden. Seine erste Frau Kriemhild starb 1980 an Krebs. Seine 1949 geborene Tochter Claudia nahm sich 1977 das Leben. 1983 heiratete Barzel die spätere Vorsitzende der Welthungerhilfe, Helga Henselder-Barzel. Sie kam 1995 bei einem Autounfall ums Leben. Zwei Jahre danach heiratete Barzel die 23 Jahre jüngere Regisseurin und Schauspielerin Ute Cremer, mit der er bis zuletzt in München lebte.
25.8.06 – Jazz-Trompeter Maynard Ferguson mit 78 Jahren gestorben
Er galt als Virtuose der hohen Töne. Der Jazz-Trompter Maynard Ferguson nahm 60 Alben auf und trat unter anderem mit Duke Ellington, Dizzy Gillespie und Count Basie auf. Mit dem Song "Gonna Fly Now" für den Boxer-Film "Rocky" machte er sich auch als Filmmusiker einen Namen. Bis zuletzt stand Maynard Ferguson auf der Bühne. Wie jetzt bekannt wurde, starb der gebürtige Kanadier am Mittwoch im Alter von 78 Jahren im kalifornischen Ventura an den Folgen einer Infektion.
25.8.06 – Flamenco-Legende Fernanda de Utrera gestorben
Die spanische Flamenco-Legende Fernanda de Utrera ist tot. Die Sängerin starb nach Presseberichten vom Freitag nach einer langen Krankheit im Alter von 83 Jahren in ihrer Heimatstadt Utrera in Südspanien. «Sie galt als die beste Interpretin der Soleares aller Zeiten», schrieb die Zeitung «El País». Die Soleares sind eine der Basisformen des Flamencos.
Die Sängerin, die mit bürgerlichem Namen Fernanda Jiménez Peña hieß, zeichnete sich durch eine tiefe gebrochene Stimme und eine besondere Ausdrucksstärke aus. «Man muss sein Herz in den Gesang legen», sagte sie einmal. Die Musikerin stammte aus einer Zigeunerfamilie mit zahlreichen Flamenco-Künstlern. Sie erlernte den Gesang bereits als Kind von Verwandten. Gemeinsam mit ihrer Schwester Bernarda trat sie schon als junges Mädchen auf.
Die mehrfach ausgezeichnete Sängerin wirkte in zwei Kinofilmen mit und unternahm mehrere Europatourneen. Dennoch zog es sie immer wieder in ihre Heimatstadt zurück. Sie litt seit Jahren an Alzheimer.
25.8.06 – Komponist Jacques Wildberger gestorben
Wildberger zählte zu den bedeutendsten Schweizer Komponisten des 20. Jahrhunderts. Der Basler Komponist Heinz Holliger, ein Freund Wildbergers, bestätigte am Donnerstag eine entsprechende Meldung von Radio DRS. Der am 3. Jänner 1922 in Basel geborene Wildberger erregte erstmals mit Zwölfton-Kompositionen in der Nachfolge Schönbergs Aufsehen.
Engagement. Seine allerersten Arbeiten waren indes von seinem politischen Engagement geprägt. Wildberger trat 1944 in die Partei der Arbeit (PdA) ein und komponierte Kampflieder für das Basler Arbeiterkabarett "Scheinwerfer" und die Neue Volksbühne Basel. 1947 trat Wildberger als Reaktion auf Stalins Politik aus der PdA aus. Ein Jahr später wurde er Schüler des nach Ascona exilierten Wladimir Vogel. Im Tessiner Onsernonetal widmete sich Wildberger bis 1952 dem Studium der Zwölftontechnik. Kritik. Mit seinen ersten eigenständigen dodekaphonen Arbeiten stieß Wildberger in der Schweiz auf heftige Ablehnung. Paul Sacher urteilte über die "Tre Mutazioni per Orchestra da Camera" (1953): "Diese Musik wirkt auf mich nicht als künstlerisches Bekenntnis, sondern eher als kunstgewerbliche Spielerei." Während Wildberger in der Schweiz als "Kommunist" und Zwölftonmusiker geächtet wurde, wurde er im Ausland bald bekannt. Ohne feste Anstellung schlug er sich mit seiner Familie durch, ehe er 1966 zum Hauptlehrer für Tonsatz und Komposition am Konservatorium der Musik-Akademie Basel gewählt wurde. Eine Stellung, die er bis Erreichen des Ruhestandes 1987 innehatte. Anerkennung. Mit dem Ablaufen des Kalten Krieges erfuhr er auch in der Schweiz vermehrt Anerkennung. Einige seiner Werke wurden nachgespielt oder gar uraufgeführt. 1967 kam es zur zweiten Zäsur in Wildbergers Leben. Als Stipendiat des Deutschen Akademischen Austauschdienstes weilte er in Berlin und wurde durch die Studentenbewegung erneut politisiert. Preise. Wildberger erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen. Dazu gehören der Preis des Lions Club Basel (1960), der Stereo-Preis der Deutschen Rundfunkindustrie (1965), der Komponisten-Preis des Schweizerischen Tonkünstlervereins (1981) und der Kulturpreis der Gemeinde Riehen (1987). |
22.8.06 – Bamberger Künstler Mike Rose gestorben
Der Bamberger Bühnenbildner, Kunsterzieher und Galerist des studio M ist im Alter von 73 Jahren gestorben.
Mike Rose wurde am 22. November 1932 in Niedersachsen geboren. Nach dem Abitur studierte er in Göttingen und Hamburg Medizin, Psychologie, Philosophie, Literatur und Kunstgeschichte. Schon früh beginnt Rose zu schreiben und zu malen. 1958 stellt er zum ersten Mal aus. Er kommt nach Bamberg, wird Bühnenbildner am ETA-Hoffmann-Theater. Die Malerei hat er dabei nie vernachlässigt. 1973 gründet er seine Galerie studio M, in der er mehr als 200 oftmals junge und unbekannte Künstler ausstellen lässt.
Mike Rose verstarb in seiner Heimatstadt Bamberg.
22.8.06 – Schauspieler Klaus Höhne gestorben
Als Kommissar Konrad ermittelte Klaus Höhne im ersten hr-Tatort "Frankfurter Gold" und in elf weiteren Folgen. Gestern starb der Schauspieler im Alter von 79 Jahren nach kurzer Krankheit in einer Klinik nahe München.
Höhne wurde vor allem als hr-Tatort-Kommissar Konrad bekannt, den er zwölf Folgen lang spielte. In der Rolle des Kommissars ermittelte der gebürtige Hamburger bis 1979. Außerdem spielte er auch in Krimiserien wie "Der Alte" und "Derrick" mit. Einen besonderen Erfolg hatte er 1979 als Freund Cornelli in dem dreiteiligen Fernsehfilm "Ein Kapitel für sich" von Eberhard Fechner. Zu seinen Engagements gehören auch Auftritte in "4 Stunden von Elbe 1" und "Gezeiten im Fahrwasser", beide ebenfalls unter der Regie von Fechner. Hinzu kommen Rollen in "Götterdämmerung", "Aus Liebe zum Sport", "Forstinspektor Buchholz" von Dieter Wedel oder "Blankenese". 2005 spielte Höhne die Rolle des Ludwig Lenz in "Unser Charly" und den Dr. Braunschweig in "Neues aus Büttenwarder".
22.8.06 – Kriegsfotograf und Pulitzer-Preisträger Joe Rosenthal gestorben
Der amerikanische Fotograf Joe Rosenthal, der eines der berühmtesten Bilder des Zweiten Weltkriegs machte, ist tot. Nach Angaben des "San Francisco Chronicle" starb er mit 94 Jahren in San Francisco.
Im Februar 1945 hatte Rosenthal auf der umkämpften Pazifikinsel Iwo Jima sechs US-Marinesoldaten beim Hissen der amerikanischen Flagge auf dem Berg Suribachi fotografiert. Der damals 33-jährige Kriegsfotograf wurde für das Bild mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet.
Das Foto entstand am fünften Tag einer mehrwöchigen erbitterten Schlacht um die strategisch wichtige Insel, bei der fast 7000 US-Soldaten und mehr als 20 000 Japaner ums Leben kamen.