Der ehemalige Präsident des Schweizer Verbandes der Zeitungs- und Zeitschriftenverleger (SZV), Max U. Rapold, ist am Freitag im Alter von 82 Jahren gestorben. Der Verleger der «Schaffhauser Nachrichten» war seit längerem krank, wie die Zeitung in ihrer Samstagsausgabe berichtete. Max U. Rapold war bis 1994 Chefredaktor der «Schaffhauser Nachrichten». Von 1971 bis 1999 hatte er den Vorsitz der Geschäftsleitung der Meier+Cie. Druckerei und Verlag inne; hier war er bis zu seinem Tod Ehrenpräsident des Verwaltungsrats. Von 1980 bis 1992 amtete Rapold als Präsident des Verlegerverbandes und war Mitglied dessen Ethikrats.
23.9.06 – Alle neun Viamala-Opfer identifiziert – Zwei Kinder starben
Eine Woche nach dem Viamala-Unglück im Kanton Graubünden sind alle neun Todesopfer identifiziert. In dem ausgebrannten Auto sass eine Familie aus Deutschland mit zwei Kindern.
Das Institut für Rechtsmedizin in St. Gallen konnte eine vierköpfige Familie aus Deutschland und den Chauffeur des in Deutschland immatrikulierten Sattelschleppers zweifelsfrei identifizieren, nachdem am vergangenen Dienstag bereits die Identität der ersten vier Todesopfer festgestanden hatte.
Nach wie vor ungeklärt ist der Unfallhergang. Diese überaus komplexen Ermittlungen würden noch geraume Zeit beanspruchen. Die Kosten der Reparaturen belaufen sich auf zwei Millionen Franken.
Der Viamala-Tunnel wird voraussichtlich am kommenden Montagmorgen wieder geöffnet. Nach dem schweren Verkehrsunfall am vergangenen Wochenende hatten die Behörden zuerst gehofft, den Tunnel bereits am Freitag wieder dem Verkehr übergeben zu können.
“23.9.06 – Alle neun Viamala-Opfer identifiziert – Zwei Kinder starben” weiterlesen
23.9.06 – Spekulationen ueber Bin-Ladin-Tod
Wirbel um einen nicht bestätigten französischen Geheimdienstbericht
Die von einer französischen Zeitung am Samstag veröffentlichten Geheimdienstinformationen über den mutmasslichen Tod Usama bin Ladins sind nach Angaben von Staatspräsident Jacques Chirac «in keiner Weise bestätigt». Gemäss diesem Bericht soll der Chef der al-Kaida an Typhus gestorben sein.
Die Zeitung «L’Est Républicain» zitierte in ihrer Samstagsausgabe aus einem Bericht des französischen Geheimdienstes GDSE. Demnach gehen saudiarabische Informationsdienste vom Tod bin Ladins Tod aus. Gewöhnlich zuverlässige Quellen hätten gemeldet, der al-Kaida-Chef sei am 23. August in Pakistan an einer Typhus-Erkrankung gestorben.
Da die Informationen nicht bestätigt seien, werde er den Bericht nicht weiter kommentieren, sagte Chirac an einem deutsch-französisch-russischem Dreiergipfel in Compiègne nördlich von Paris. Er sei überrascht, dass das vertrauliche Geheimdienstdossier von einer Dienststelle an die Öffentlichkeit geraten sei. Ein Verfahren zur Ermittlung der undichten Stelle sei eingeleitet worden.
Der russische Staatspräsident Wladimir Putin beklagte den «Informationsverlust», der durch den Zeitungsbericht entstanden sei. «Da fragt man sich, ob das mit Absicht geschehen ist», sagte Putin auf einer gemeinsamen Pressekonferenz. Er habe keine Informationen über den mutmasslichen Tod bin Ladins. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel erklärte, die Bundesregierung habe keine Erkenntnisse darüber.
Keine Bestätigung durch USA und Pakistan
In Pakistan erklärte ein Vertreter des Innenministeriums: «Wir haben keine Informationen über den Tod von Usama.» Pakistanische wie westliche Geheimdienstbeamte hatten die Dokumente als wenig vertrauenswürdig eingeschätzt.
Ein Sprecher des Weissen Hauses erklärte ebenso wie der Sprecher des Aussenministerium, dass ihnen keine Informationen vorlägen, die den Bericht bestätigten.
Seit den Anschlägen vom 11. September 2001 in den USA fehlt vom al-Kaida-Chef jede Spur. In den vergangenen Jahren wurde wiederholt über einen möglichen Tod bin Ladins spekuliert.
20.9.06 – Schwester von John F. Kennedy ist tot
Schon wieder muss der Kennedy-Clan ein Familienmitglied verabschieden. Patricia Kennedy Lawford starb am Sonntag an einer Lungenentzündung
Die Schwester von US-Präsident John F. Kennedy und Exfrau des Schauspielers Peter Lawford erlag am Sonntag im Alter von 82 Jahren den Folgen einer Lungenentzündung, wie ihre Familie mitteilte. „Meine Schwester Pat ist unersetzlich“, sagte der demokratische Senator Edward Kennedy. „Jeder, der sie kannte, hat sie vergöttert.“
Patricia war das sechste von neun Kindern von Rose und Joseph Kennedy. Sie wollte in die Fußstapfen ihres Vaters treten und in der Filmindustrie Karriere machen. Nach ihrem Universitätsabschluss ging sie zunächst nach New York und später nach Los Angeles, weil sie Produzentin und Regisseurin werden wollte. Über ihren Bruder John lernte sie 1949 den britischen Schauspieler Peter Lawford kennen. Das Paar heiratete 1954 und bekam vier Kinder. 1965 folgte die Scheidung. Kennedy Lawford unterstützte 1960 die Kandidatur ihres Bruders um das Präsidentenamt und war später auch an den Wahlkämpfen von Robert und Edward Kennedy beteiligt. Nach ihrer Scheidung zog sie nach New York, wo sie die Kunstszene unterstützte und sich für wohltätige Zwecke engagierte. „In ihrem Leben hat Pat ständig andere inspiriert und unterstützt“, hieß es in der Erklärung ihrer Familie. Kennedy Lawford hinterlässt vier Kinder und zehn Enkel.
20.9.06 – Kameramann Sven Nykvist gestorben
Der schwedische Kameramann Sven Nykvist ist im Alter von 83 Jahren in Stockholm gestorben. Nykvist hatte sich durch die Filme des Regisseurs Ingmar Bergman international einen Namen gemacht, in denen er ab 1961 über dreissig Jahre hinter der Kamera stand. Er erhielt für den letzten Bergman-Spielfilm «Fanny und Alexander» 1983 seinen zweiten Oscar nach «Schreien und Flüstern» zehn Jahre zuvor und ebenfalls unter Bergmans Regie.
16.9.06 – Radio- und Fernsehlegende Maeni Weber gestorben
Radio- und Fernsehlegende Mäni Weber ist am Freitagabend nach kurzer schwerer Krankheit im 72. Altersjahr verstorben.
Wie sein Freundes- und Familienkreis heute mitteilte, war Mäni Weber am vergangenen 4. September notfallmässig ins Kantonsspital Luzern eingeliefert worden. Eine unverzügliche Bauchoperation wurde nötig. Grund war eine ausgedehnte Bauchfellentzündung, verursacht durch ein durchgebrochenes Zwölffingerdarmgeschwür.
Nach anfänglich guter Erholung habe sich sein Allgemeinzustand wegen einer Herz-, Kreislauf und Lungenüberlastung verschlechtert. Am vergangenen Freitag sei Mäni nach dieser kurzen schweren Krankheit friedlich eingeschlafen. Bereits 1992 war Mäni Weber wegen eines akuten Blinddarmdurchbruchs fast gestorben, wie in der Mitteilung erinnert wird.
Mit «Dopplet oder nüt» und «Wer gwünnt» zur Legende geworden
Hermann Weber wurde am 26. Februar 1935 in Basel geboren und ging mit den Ratesendungen «Dopplet oder nüt» von 1963 bis 1970 sowie mit der Nachfolgesendung «Wer gwünnt» von 1973 bis 1977 in die Schweizer Fernsehgeschichte ein.
Seine Medienkarriere hatte aber bereits 1960 mit einer Anstellung bei Radio DRS begonnen. Sportlichen Ruhm erlangte der studierte Nationalökonom als Torhüter der Schweizer Handball-Nationalmannschaft.
Seit seiner Pensionierung lebte Weber in Weggis am Vierwaldstättersee. Dort habe er sich sehr wohl und zu Hause gefühlt, halten seine Angehörigen fest.
15.9.06 – Oriana Fallaci 76-jaehrig in Florenz gestorben
Die italienische Journalistin und Schriftstellerin Oriana Fallaci ist tot. Die 76-Jährige starb in der Nacht zum Freitag in ihrer Geburtsstadt Florenz, berichtete das staatliche italienische Fernsehen RAI.
Oriana Fallaci, die zuletzt zumeist in New York lebte, war in den vergangenen Jahren vor allem durch massive Kritik am radikalen Islamismus hervorgetreten. Sie litt seit längerer Zeit an Krebs.
Fallaci wurde zunächst durch spektakuläre Kriegsreportagen und Interviews bekannt, etwa durch ihre Berichte vom Vietnamkrieg, aus dem Libanon und vom Golfkrieg (1991).
1972 führte sie ein Gespräch mit dem äthiopischen Kaiser Haile Selassie. Ihre Reportagen erschienen in den grossen Blättern der Welt wie der Londoner «Times», in «Life» und «New York Times».
Zu einem weltweiten Bestseller wurde ihr Buch «Ein Mann» (1979), das von Gewalt, Diktatur und Folter handelte. 1975, auf der Höhe der Abtreibungsdebatte, veröffentlichte sie ihr Buch «Brief an ein nie geborenes Kind».
In den vergangenen Jahren schrieb Fallaci fast ausschliesslich über den radikalen Islam, den Terrorismus und die ihrer Meinung nach zu weiche Reaktion des Westens. «Die Wut und der Stolz» (2001) und «Die Kraft der Vernunft» (2004) hiessen die Titel, die von vielen Kritikern als «Verbalattacken» empfunden wurden.
14.9.06 – Russischer Zentralbank-Vize nach Attentat gestorben
Der Vize-Vorsitzende der russischen Zentralbank ist einem Arzt zufolge nach einem Attentat seinen Verletzungen erlegen.
Andrej Koslow starb demnach am Donnerstagmorgen an den Folgen der Schussverletzungen.
Am Mittwochabend hatten zwei Bewaffnete auf Koslow geschossen, als dieser an einem Fußballstadion ankam. Sein Fahrer wurde getötet. Die Polizei ging nach ersten Erkenntnissen von einem Auftragsmord aus. Die Täter konnten fliehen. Koslow ist verantwortlich für die Bankenaufsicht der Zentralbank.
13.9.06 – Fernsehjournalist Thilo Koch ist tot
Der ARD-Fernseh-Journalist Thilo Koch ist im Alter von 85 Jahren gestorben. Koch gehörte nach Angaben des NDR zu den Männern der ersten Stunde beim früheren Nordwestdeutschen Rundfunk (NWDR) und dann beim NDR. Er war unter anderem Begründer des "Weltspiegels" und Anfang der 60er Jahre Washington-Korrespondent der ARD.
Koch drehte mehr als 150 Dokumentarfilme, kommentierte Ereignisse wie die Berlin-Konferenzen der 50er Jahre oder die erste Moskau-Reise Adenauers 1955. Kochs Kommentar über die Beisetzung von John F. Kennedy war 1963 im deutschen Fernsehen die erste Live-Übertragung via Satellit. Koch war bis 1982 für den NDR tätig.
NDR-Intendant Jobst Plog würdigte Koch als einen der großen Fernsehpioniere, der den Zuschauern mit seinem markanten Reportagestil neue Einblicke in für sie bis dahin weitgehend unbekannte Welten ermöglichte. "Thilo Koch wurde zum Vorbild für nachwachsende Journalisten-Generationen, die von ihm neben der Beherrschung des Handwerks eine gehörige Distanz zu sich selbst, feine Ironie und die nimmermüde Lust an der Beobachtung lernen konnten."
12.9.06 – Publizist und Historiker Joachim Fest gestorben
Der Publizist und Historiker Joachim Fest ist tot. Nach Angaben der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" starb ihr langjähriger Herausgeber gestern Abend im Alter von 79 Jahren in seinem Haus in Kronberg im Taunus. Über die Todesursache ist noch nichts bekannt.
Dem breiten Publikum wurde Fest vor allem durch seine 1973 erschienene Hitler-Biografie bekannt, für die er zahlreiche Preise erhielt. In den sechziger Jahren war er Chefredakteur des Norddeutschen Rundfunks. Im Mai wurde er mit dem Henri-Nannen-Preis 2006 für sein journalistisches Lebenswerk ausgezeichnet.
Sein jüngstes Buch mit dem Titel "Ich nicht"erschien in diesem Monat. Darin schildert Fest seine Erinnerungen an die Kinder- und Jugendtage im Dritten Reich.
Am 8. Dezember wäre Fest 80 Jahre alt geworden. Er hinterlässt seine Frau Ingrid und die zwei erwachsenen Söhne Alexander und Nikolaus.
Köhler: "Wir haben wenige seinesgleichen"
Bundespräsident Horst Köhler nannte Fest "einen Menschen, der als Journalist, als Historiker und als Herausgeber jahrzehntelang die geistige Kontur unseres Landes mitbestimmt" habe. In einem Beileidsbrief an Fests Witwe schrieb Köhler weiter, in seinen Büchern und Aufsätzen hätten sich christliches Ethos und Bürgertugend, tiefe Bildung und intellektuelle Redlichkeit, konservative Skepsis und weltbürgerliche Liberalität zu einem wahrhaft lebendigen Geist verbunden. "Wir haben wenige seinesgleichen. Umso mehr wird Joachim Fest uns fehlen", schloss der Bundespräsident.
Der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki würdigte den Verstorbenen als großen Journalisten und vorzüglichen Stilisten. Reich-Ranicki sagte, Fest habe das kulturelle Leben in Deutschland viele Jahre lang auf wichtige Weise geprägt. Zudem hätten nur sehr wenige ein "so grandioses Deutsch wie er" geschrieben.