11.12.06 – Chiles Ex-Diktator Pinochet gestorben

Unter der Gewaltherrschaft von Diktator Augusto Pinochet verschwanden rund 3000 Menschen spurlos.

Mehr als 15 Jahre nach dem Ende seiner Gewaltherrschaft ist der frühere chilenische Diktator Augusto Pinochet gestorben. Der 91-Jährige sei am Sonntag im Kreise seiner Familie entschlafen, teilte ein Arzt des Militärkrankenhauses in Santiago mit. Nach einem Herzinfarkt vor einer Woche war Pinochet ins Krankenhaus gebracht worden. Der Ex-General, der durch einen Putsch an die Macht kam, regierte Chile von 1973 bis 1990. Ihm werden zahlreiche Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen.

Zum Zeitpunkt seines Herzinfarkts befand sich der Ex-Diktator in Hausarrest. Die chilenische Justiz hatte ein weiteres Verfahren gegen ihn eingeleitet. Im Zentrum der Anklage stand der Tod von zwei Leibwächtern des von ihm gestürzten Präsidenten Salvador Allende.

Die Zahl der Toten und Verschwundenen unter der Herrschaft Pinochets beläuft sich auf rund 3000. Rund 200 000 Chilenen flohen vor Verfolgung und Folter ins Exil, darunter auch die heutige Präsidentin Michelle Bachelet, die in der damaligen DDR Unterschlupf fand. Dennoch musste sich der Ex-General nie wegen der Vorwürfe der Menschenrechtsverletzungen vor Gericht verantworten. Seine Anwälte argumentierten immer, der ehemalige Diktator sei zu krank für ein Verfahren.

8.12.06 – Amerikanische Politikerin Jeane Kirkpatrick gestorben

Die amerikanische Politikerin Jeane Kirkpatrick ist im Alter von 80 Jahren in Washington gestorben. Ihr Tod wurde am Freitag vom amerikanischen Uno-Botschafter John Bolton mitgeteilt. Die Mitarbeiter der diplomatischen Vertretung versammelten sich zu einer Schweigeminute.

Kirkpatrick wurde im Dezember 1980 vom damaligen Präsidenten Ronald Reagan als Uno-Botschafterin der USA berufen. Im April 1985 kehrte sie auf ihren Lehrstuhl für Politikwissenschaft an der Georgetown University in Washington zurück.

Ihre politische Karriere begann Kirkpatrick nicht bei Reagans Republikanern, sondern in der Demokratischen Partei. Schon 1972 wandte sie sich aber von dem Präsidentschaftskandidaten George McGovern ab und unterstützte den Republikaner Richard Nixon. In zahlreichen Büchern und Artikeln vertrat sie ihre Auffassungen zur Politik im späten 20. Jahrhundert.

3.12.06 – Kurt Wasserfallen gestorben

Der freisinnige Stadtberner Finanzdirektor und Nationalrat Kurt Wasserfallen ist tot. Er starb in der Nacht auf Samstag im Alter von 59 Jahren an den Folgen eines Krebsleidens.

Mit Erschütterung habe der Gemeinderat vom Tod seines amtsältesten Kollegen Kenntnis nehmen müssen, teilte das Gremium mit. Trotz seiner Erkrankung habe Wasserfallen mit dem ihm eigenen Optimismus bis zuletzt an seine Genesung geglaubt. Stadtpräsident Alexander Tschäppät würdigte Wasserfallen als «animal politique». Er habe mit offenem Visier für seine Überzeugungen gekämpft. Dabei habe er nach harten Auseinandersetzungen den Dialog immer wieder aufgenommen.
Ein Hardliner

Wasserfallen wurde 1992 in den Berner Gemeinderat und 1999 in den Nationalrat gewählt. In der Stadtregierung war er zunächst Polizeidirektor. In dieser Rolle machte er sich landesweit einen Namen als Hardliner. Wegen seines harten Kurses in der Drogen- und Sicherheitspolitik und umstrittenen Polizeieinsätzen bei Demonstrationen geriet Wasserfallen immer wieder in die Kritik. Vorgeworfen wurden ihm auch Verletzungen des Kollegialitätsprinzips. Zum Eklat kam es im Frühjahr 2003: Wasserfallen wurde vom Gemeinderat gegen seinen Willen in die Finanzdirektion versetzt.
Stachel gegen Rot-Grün

Der rechtsfreisinnige Wasserfallen pflegte sich selbst als «Stachel im Fleisch» der rot-grünen Exekutive zu bezeichnen. Zu Wasserfallens Erfolgen gehört die Einführung des Wegweisungsartikels in der Stadt Bern und des autofreien Bundesplatzes.

Abschiedsbrief des russischen Ex-Spions Litwinenko

Abschiedsbrief des russischen Ex-Spions Litwinenko

Eine Textpassage lautet: "Protest aus aller Welt, Herr Putin, wird für den Rest des Lebens in Ihren Ohren nachhallen".

Zwei Tage vor seinem Tod setzte der ehemalige Geheimagent Alexander Litvinenko einen Abschiedsbrief auf, in dem er den russischen Präsidenten Wladimir Putin für seinen Tod verantwortlich machte. Die Nachrichtenagentur AFP dokumentiert die wichtigsten Passagen des Schreibens:

Genauer Wortlaut des Abschiedsbriefes:

"Während ich hier liege, höre ich in aller Deutlichkeit die Flügel des Todes. Möglicherweise kann ich ihm noch einmal entkommen, aber ich muss sagen, meine Beine sind nicht so schnell, wie ich es gerne hätte. Ich denke deshalb, dass es an der Zeit ist, ein oder zwei Dinge dem Menschen zu sagen, der für meinen jetzigen Zustand verantwortlich ist.

Sie (Putin) werden es vielleicht schaffen, mich zum Schweigen zu bringen, aber dieses Schweigen hat einen Preis. Sie haben sich als so barbarisch und rücksichtslos erwiesen, wie Ihre ärgsten Feinde es behauptet haben.

Sie haben gezeigt, dass Sie keine Achtung vor dem Leben, vor der Freiheit oder irgendeinem Wert der Zivilisation haben. Sie haben sich als Ihres Amtes unwürdig erwiesen, als unwürdig des Vertrauens der zivilisierten Männer und Frauen.

Sie werden es vielleicht schaffen, einen Mann zum Schweigen zu bringen. Aber der Protest aus aller Welt, Herr Putin, wird für den Rest des Lebens in Ihren Ohren nachhallen. Möge Gott Ihnen vergeben, was Sie getan haben, nicht nur mir angetan haben, sondern dem geliebten Russland und seinem Volk".

Der russische Präsident Wladimir Putin bezweifelt übrigens die Echtheit des Briefs.

Dickste Frau der Welt ist tot

Die einst schwerste Frau der Welt, die Amerikanerin Rosalie Bradford, ist im Alter von 63 Jahren in Florida gestorben, wie die Zeitung «Lakeland Ledger» berichtete.

Bradford wog nach Angaben des Guinness-Buchs der Rekorde Anfang 1987 473 Kilogramm, auf ihrer Website wurde ihr höchstes Gewicht mit mehr als 540 Kilogramm angegeben.

Bradford nahm dann mit Hilfe des Fitness-Gurus Richard Simmons bis 1992 gut 330 Kilo ab – was ihr wiederum einen Eintrag im Guinness-Buch einbrachte.

Einem Sprecher zufolge war sie zum Zeitpunkt ihres Todes am Mittwoch etwa 180 Kilogramm schwer. Sie sei in ihrem letzten Jahr bettlägerig gewesen, hiess es.

2.12.06 – Kurt Wasserfallen ist tot

Der Stadtberner Finanzdirektor und FDP-Nationalrat starb an den Folgen einer Krebserkrankung.

Der 59-Jährige starb in der Nacht im Kreise seiner Familie, wie der Gemeinderat der Stadt Bern mitteilte. Trotz seiner ernsthaften Erkrankung habe Wasserfallen mit dem ihm eigenen Optimismus bis zuletzt an seine Genesung geglaubt, heisst es in der Mitteilung.

Die Stadtregierung nahm mit Erschütterung vom Tode seines Doyens Kenntnis. Sein Leitmotiv sei die Liebe zur Stadt Bern gewesen. Wasserfallen war seit 1993 Mitglied der Berner Stadtregierung. Zehn Jahre lang stand er der Polizeidirektion vor, bevor er im Zuge eines Konflikts mit dem Polizeikorps und einer Krise innerhalb der Regierung im Jahre 2003 an die Spitze der Finanzdirektion wechselte.

Bei den Gesamterneuerungswahlen vor zwei Jahren schaffte der bekannte freisinnige Politiker die Wiederwahl, unterlag aber im Kampf um das Stadtpräsidium gegen den SP-Mann Alexander Tschäppät.
Bereits 2001 erstmals Tumore entfernt
Seit 1999 politisierte Wasserfallen auch auf eidgenössischer Ebene im Nationalrat. Er war zuletzt Präsident der Geschäftsprüfungskommission des Nationalrats. Der promovierte Chemiker hatte sich bereits im Herbst 2001 Tumore operativ entfernen lassen müssen. Im Sommer 2004 folgte eine weitere Krebsoperation, die nach dem damaligen Befund erfolgreich verlaufen war. Wasserfallen hinterlässt eine Frau und zwei Söhne.

Tutanchamun – Pharao bei Sturz vom Pferd gestorben

Ein internationales Team von Archäologen unter der Leitung des ägyptischen Radiologen Ashraf Selim mutmaßt, dass der ägyptische Herrscher Tutanchamun wahrscheinlich an den Folgen eines Oberschenkelbruches nach einem Sturz vom Pferd gestorben ist. Dies wurde auf einem Kongress der Radiology Society of North America in Chicago bekannt gegeben.

Bei dem Sturz vom Pferd musste sich der Pharao den linken Oberschenkel gebrochen haben. Diesen Bruch hatte man schon vor zwei Jahren bei der Auswertung von 1700 dreidimensionalen Einzeluntersuchungen per Computertomographie der weltbekannten Mumie entdeckt. Der Chef der ägyptischen Altertümerverwaltung Zahi Hawass hielt den festgestellten Oberschenkelbruch allerdings nicht für die Todesursache. Die Wissenschaftler folgern jetzt, dass die offene Wunde wohl zu einer Blutvergiftung geführt haben musste, an der er schließlich starb. 

"Die Verletzung hat vermutlich ein wichtiges Blutgefäß zerrissen und war offen. Das ist unter Reitern eine verbreitete Verletzung. Ohne Antibiotika oder eine Operation kann er innerhalb weniger Tage an einer Blutvergiftung gestorben sein." sagte Frank Rühli, ein Schweizer Forscher vom Anatomischen Institut der Universität Zürich, der am Untersuchungsteam beteiligt ist.

Die Todesursache des mit 19 Jahren verstorbenen Pharaos war bisher ungeklärt. Man wusste nicht, ob er vergiftet wurde, erschlagen wurde oder einer Krankheit erlag. Gegenüber der dpa in Kairo räumte ein Mitarbeiter der ägyptischen Altertümerverwaltung ein, dass sich die Todesursache kaum mit Gewissheit konstatieren lasse.

Der Pharao hatte im 14. Jahrhundert, wohl etwa von 1333 bis 1323 vor Christus zur Zeit der 18. Dynastie regiert. 1922 wurde seine Mumie von einem Ausgrabungsteam unter der Leitung von Howard Carter im Tal der Könige bei Luxor in Ägypten entdeckt. Im Mai 2005 hatten Wissenschaftler unter der Leitung des Ägypters Zahi Hawass durch die Schädelscans der Computertomographie ein Porträt des Pharaos erstellt.

29.11.06 – Max Merkel ist gestorben

Mit Max Merkel ist eine schillernde Figur im europäischen Fussball im Alter von 87 Jahren gestorben. Von April bis Mai 1983 war der FC Zürich die letzte Trainerstation des gebürtigen Wieners.

Als Fussballer spielte Verteidiger Merkel durchwegs in seiner Heimat. Er absolvierte je ein Länderspiel für Deutschland (1939) und Österreich (1952). Seine Trainerkarriere begann er 1954 bei der holländischen Nationalmannschaft. Die grössten Erfolge feierte er mit 1860 München; mit den Münchnern gewann er 1964 den Cup und 1966 den Meistertitel. Zudem führte er sie 1965 in den Final des Cupsieger-Cups. Auch mit Rapid Wien (1957), Nürnberg (1968) und Atletico Madrid (1973) wurde er Meister.

Zuletzt machte Merkel als scharfzüngiger Kolumnist der "Bild-Zeitung" von sich reden. Seine markigen Sprüche wie "Basler ist die teuerste Parkuhr der Welt. Er steht rum – und die Bayern stopfen das Geld rein", "Die Tore bei Real Madrid schiesst der liebe Gott, und wenn der gerade Halbzeit hat, dann vielleicht das Mittelfeld" oder "Wenn ich die Wahl hätte zwischen einem Manager Dieter Hoeness und einem Manager Uli Hoeness, würde ich den Reiner Calmund nehmen" sind legendär.

24.11.06 Russischer Ex-Spion Litvinenko ist tot

Der unter mysteriösen Umständen gestorbene frühere russische Agent Litvinenko hat Präsident Wladimir Putin persönlich für seinen Tod verantwortlich gemacht.

In einer Abschiedserklärung, die der 43-Jährige auf dem Sterbebett diktiert hatte, heißt es an die Adresse des russischen Präsidenten gerichtet: „Sie werden mich vielleicht erfolgreich zum Schweigen bringen, aber dieses Schweigen hat seinen Preis. Sie haben sich genau so barbarisch und unbarmherzig gezeigt wie es ihre schlimmsten Kritiker behaupten.“
 
Litvinenkos Vater Walter fügte der Erklärung seines Sohnes hinzu: „Dieses Regime ist eine tödliche Gefahr für die Welt.“ Es habe seinen Sohn „durch eine winzige Atombombe“ getötet. „Sie war so klein, dass man sie nicht sehen konnte.“ Alexander Litvinenko war am Donnerstagabend in einer Londoner Klinik gestorben.

Ex-KGB-Oberst spricht von Giftpille im Tee

Schon zuvor hatten sich die Anschuldigungen gegen den russichen Geheimdienst gemehrt. Der einstige Oberst des Sowjetgeheimdienstes KGB Oleg Gordiewski sagte der britschen BBC am Freitag, der russische Geheimdienst habe „einen Mann mit einer Giftpille nach Großbritannien geschickt“. Das Gift sei in Litvinenkos Tee gegeben worden und habe ihn schließlich getötet.

Filmemacher stützt Gilftmord-These

Auch der Filmemacher Andrej Nekrasow äußerte keinen Zweifel an der Girfmord-These: „Es war ein sadistischer langsamer Mord“, sagte er der Zeitung „The Times“. Nekrasow hatte sich gemeinsam mit dem Ex-Agenten um die Aufklärung des Mordes an der regierungskritischen Journalistin Anna Politkowskaja bemüht. Der Filmemacher sagte, Litvinenko habe ihn noch kurz vor seinem Tod davor gewarnt, nach Russland zurückzukehren. Auch Litvinenkos Freund Alexander Goldfarb wiederholte seine Anschuldigung, der Ex-Agent sei einem Giftanschlag zum Opfer gefallen, hinter dem Russland stecke.

Kreml nennt Aufklärung „Sache der Briten“

Russland bedauerte den Tod Litvinenkos in einer ersten Stellungnahme als eine „Tragödie“. Im übrigen bezeichnete ein Kremlsprecher die Aufklärung des Falls als britische Angelegenheit.

Berichte über Mordauftrag vom Kreml

Litvinenko hatte zuerst 1998 Schlagzeilen gemacht, als er behauptete, vom Geheimdienst FSB, der zu dieser Zeit von Wladimir Putin geleitet wurde, einen Auftrag zur Ermordung des russischen Milliardärs Boris Beresowski bekommen zu haben. Später behauptete er, es sei der FSB gewesen, der 1999 mehrere Bombenanschläge auf Wohnhäuser in Russland verübt habe, um einen Vorwand für den zweiten Tschetschenien-Krieg zu haben. Litvinenko war im Jahr 2000 mit Frau und Kind nach Großbritannien geflohen, wo er politisches Asyl erhielt.

Zustand stetig verschlechtert

In den vergangenen Tagen hatte sich der Zustand des früheren russischen Agenten dramatisch verschlechtert. Litvinenko fielen die Haare aus, er kam auf die Intensivstation und verlor vor wenigen Tagen das Bewusstsein. Die Ärzte konnten bis zu seinem Tod keine Krankheitsursache feststellen.

20.11.06 – Regisseur Francis Girod 62-jaehrig gestorben

Der französische Filmregisseur Francis Girod ist heute in Bordeaux im Alter von 62 Jahren einem Herzanfall erlegen. Das teilten die ihn behandelnden Notärzte mit. Im Jahr 1974 hatte sich Girod für sein Erstlingswerk "Trio infernal" unter anderem mit Michel Piccoli und Romy Schneider eine Starbesetzung gesucht. Auch für den Film "Die Bankiersfrau" (1980) besetzte Girod Schneider.

Mit französischen Stars gedreht
Weitere Filme des am 9. Februar 1944 geborenen, auch journalistisch tätigen Franzosen sind "Le grand frere" ("Der große Bruder") mit Gerard Depardieu und Jean Rochefort (1982), "Le bon plaisir – eine politische Liebesaffäre" (1984) mit Catherine Deneuve und Jean-Louis Trintignant sowie "Descente aux enfers" ("Abstieg zur Hölle", 1986) mit Sophie Marceau und Claude Brasseur.

Girod arbeitete auch als Produzent und Drehbuchautor. Die Musik zu seinen Filmen ließ er sich gern von Ennio Morricone komponieren. Das Filmhandwerk hatte Girod vor allem bei Roger Vadim gelernt.