28.01.2008 – Marlon Brandos Sohn Christian an Lungenentzündung gestorben

Christian Brando, der älteste Sohn des Hollywood-Stars Marlon Brando, ist an Lungenentzündung gestorben. Das berichteten mehrere US-Medien unter Berufung auf seine Angehörigen und Anwälte. Christian Brando wurde 49 Jahre alt. Er war wegen Gewalttaten in die Schlagzeilen geraten. So wurde er schuldig befunden, 1990 den Freund seiner Schwester Cheyenne erschossen zu haben. Marlon Brando war 2004 mit 80 Jahren gestorben.

Christian Brando ging aus einer kurzen Beziehung des Hollywood-Stars zu der aus Indien stammenden Schauspielerin Anna Kashfi hervor. Marlon Brando und Kashfi lieferten sich einen erbitterten Sorgerechtsstreit um den Jungen. Zunächst bekam die Mutter das Sorgerecht zugesprochen, später wurde es ihr wegen Drogen- und Alkoholabhängigkeit wieder aberkannt. Kashfi fand sich damit nicht ab: Sie entführte den Sohn während der Dreharbeiten zu dem Film "Last Tango in Paris" aus Frankreich nach Mexiko. Später kehrte Christian Brando in die Obhut seines Vaters zurück. Aber sein Leben gelangte nicht in gerade Bahnen. Früh brach er die Schule ab, er war für einen hohen Alkohol- und Drogenkonsum bekannt.

Die Bluttat von 1990 wurde nie vollständig aufgeklärt. Ein Gericht befand Christian Brando schuldig, den Freund seiner Schwester Cheyenne, Dag Drollet, vorsätzlich erschossen zu haben. Christian Brando gestand, den tödlichen Schuss abgegeben zu haben, bestritt aber gegenüber der "Los Angeles Times" 1991 den Vorsatz. Cheyenne habe ihm erzählt, sie werde von dem Freund regelmäßig geschlagen, sagte er. Er habe Drollet zur Rede stellen wollen. Als er gehen wollte, habe Drollet versucht, ihm die Waffe zu entreißen, dabei habe sich der Schuss gelöst. 1996 wurde er aus dem Gefängnis entlassen.

Marlon Brando, der durch Filme wie "Der Pate" (1972) und "Apocalypse Now" (1979) zu Weltruhm gelangte, gestand einmal, er habe "als Vater vielleicht versagt". Unter Tränen bat er das Gericht in Santa Monica, für seinen Sohn eine milde Strafe zu verhängen. Während Christian Brando noch im Gefängnis saß, brachte sich seine Schwester in Tahiti um. Christian war das älteste der neun Kinder Marlon Brandos.

27.01.2008 – Indonesiens Ex-Diktator Suharto gestorben

Der frühere indonesische Machthaber Hadji Suharto ist tot: Der 86-Jährige, der das Land von 1967 bis 1998 mit harter Hand regierte, verstarb laut Polizei in einem Krankenhaus in Jakarta. Präsident Susilo Bambang Yudhoyono rief die Indonesier zu höchstem Respekt vor dem "besten Sohn und größten Anführer der Nation" auf. Während hunderte Menschen zum Haus der Familie in Jakarta strömten, wo Suhartos Leichnam aufgebahrt wurde, kritisierten Opfer des Ex-Diktators, dass er Zeit seines Lebens nicht zur Rechenschaft gezogen wurde.

"Wir haben alles getan, was in unseren Fähigkeiten lag, aber Gott hat anders entschieden", sagte einer der behandelnden Ärzte. Suhartos Gehirn war durch zwei Schlaganfälle stark geschädigt worden. Der Ex-Diktator war vor drei Wochen mit Herz-, Lungen- und Nierenproblemen ins Krankenhaus eingeliefert worden.

Suhartos älteste Tochter, Siti Hariyanti Rukmana, sagte Reportern unter Tränen: "Vater ist zu Gott zurückgekehrt. (…) Möge ihm für seine Fehler vergeben werden." Die Tochter war mit ihren fünf Geschwistern ans Krankenbett geeilt, nachdem die Ärzte Suhartos Gesundheitszustand als "äußerst kritisch" eingestuft hatten.

In Jakarta säumten hunderte Menschen die Straßen, als der Leichnam zum Anwesen der Familie in einen vornehmen Vorort transportiert wurde. Am Präsidentenpalast wehten die Fahnen auf Halbmast. Kabinettsminister Sudi Silalahi ordnete eine einwöchige Trauer an.

Malaysias Außenminister Syed Hamid Albar sprach von einem "großen Verlust" für Südostasien. Er rühmte den wirtschaftlichen Aufschwung Indonesiens unter Suharto. Auch Cameron Hume, US-Botschafter in Indonesien, verwies in Jakarta auf die "beachtenswerte ökonomische und soziale Entwicklung" unter Suharto und nannte den Ex-Diktator eine "historische Persönlichkeit".

Suharto wurden Menschenrechtsverletzungen, Korruption und die massive Veruntreuung von Staatsgeldern zur Last gelegt. Es wird geschätzt, dass Suharto und seine Familie zwischen 15 und 35 Milliarden Dollar beiseite schafften. Durch ein ärztliches Attest konnte Suharto im Jahr 2000 erreichen, dass ein Strafverfahren wegen Veruntreuung gegen ihn ausgesetzt wurde. Suharto soll am Montag im Mausoleum bei Solo in Zentraljava neben seiner Frau beigesetzt werden.

22.01.2008 – Rudolph R. Spruengli gestorben

Rudolph R. Sprüngli ist tot. Der Ehrenpräsident von Lindt & Sprüngli hatte die weltbekannte Schokoladeproduzentin während vieler Jahre massgeblich geprägt.

Der am 15. März 1920 geborene promovierte Nationalökonom und Betriebswirtschafter war unmittelbar nach seinem Studium in die Dienste der damaligen Familienfirma eingetreten und arbeitete zunächst als so genannter Reklamechef, wie aus dem heute veröffentlichten Nachruf der Unternehmensspitze hervorgeht. 1953 übernahm er die Verantwortung für die Verkaufsabteilung, die er während zehn Jahren leitete.

In der Folge wurde er Direktionsvorsitzender. 1965 wurde er erstmals in den Verwaltungsrat gewählt und übernahm als dessen Delegierter die Firmenleitung. Von 1971 bis 1994 war Sprüngli Verwaltungsratspräsident. 1986 brachte er die Unternehmung an die Börse. In seine Amtszeit fiel auch die Übernahme der früheren Lizenznehmer in Frankreich, Deutschland und Italien sowie die Umstrukturierung der Firmengruppe in eine Holdinggesellschaft und die einheitliche Firmierung aller Beteiligungsgesellschaften.

Seit 1995 Ehrenpräsident


1993 übergab er die operative Führung dem heutigen Lindt-&-Sprüngli-Chef Ernst Tanner, 1994 auch das Verwaltungsratspräsidium. 1995 wurde Sprüngli zum Ehrenpräsidenten der Firma ernannt. Damit war eine schlagzeilenträchtige Zeit wegen der Einflussnahme seiner Ehefrau auch auf Geschäftsbelange beendet worden. Seither entwickelte sich Lindt & Sprüngli zu einem der weltweit renommiertesten unabhängigen Schokoladeproduzenten.

Neben seiner Tätigkeit beim Schokoladenhersteller bekleidete Spüngli mehrere Mandate ausserhalb der Firma. So war er jahrelang Verwaltungsrat der Schweizerischen Kreditanstalt (heutige Credit Suisse), der Brauerei Hürlimann und des Urner Mischkonzerns Dätwyler.

Der Ehrenpräsident der Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli AG verstarb am Montag in seinem 88. Lebensjahr, wie Verwaltungsrat und Konzernleitung der Unternehmung heute bekannt gaben.

22.01.2008 – Brokeback Mountain-Star Heath Ledger in New York gestorben

Der australische Schauspieler Heath Ledger, der durch den Film «Brokeback Mountain» weltbekannt wurde, ist tot. Der 28 Jahre alte Hollywoodstar wurde in seiner New Yorker Wohnung leblos aufgefunden. Man habe neben seiner Leiche verschreibungspflichtige Tabletten gefunden, sagte ein Polizeisprecher. Ledgers Sprecherin sprach von einem Unfall. Michelle Williams, die frühere Verlobte des Schauspielers und Mutter seiner kleinen Tochter, sei am Boden zerstört, berichtete der Internetdienst «tmz.com».

19.01.2008 – Schach-Legende Bobby Fischer ist tot

Der frühere Schachweltmeister Bobby Fischer ist im Alter von 64 Jahren in Reykjavik gestorben. Der Exzentriker Fischer war seit 2004 isländischer Staatsbürger. Zuvor hatte er seine US-Staatsbürgerschaft demonstrativ aufgegeben. Der Weltmeisterschaftskampf 1972 gegen Boris Spasski war einer der Höhepunkte der Kalten Krieges. …

Der frühere Schachweltmeister Bobby Fischer ist im Alter von 64 Jahren in Reykjavik gestorben. Der Exzentriker Fischer war seit 2004 isländischer Staatsbürger. Zuvor hatte er seine US-Staatsbürgerschaft demonstrativ aufgegeben. Der Weltmeisterschaftskampf 1972 gegen Boris Spasski war einer der Höhepunkte der Kalten Krieges.

 Der frühere amerikanische Schachweltmeister Bobby Fischer ist tot. Das umstrittene Schachgenie starb am Donnerstag im Alter von 64 Jahren in einem Krankenhaus in der isländischen Hauptstadt Reykjavik, wie ein Sprecher am Freitag mitteilte. Die Todesursache ist noch nicht bekannt. Der gebürtige Amerikaner lebte seit 2005 in Island, nachdem er seine amerikanische Staatsbürgerschaft aus Protest zurückgegeben hatte.

Der in New York aufgewachsene Fischer wurde 1972 gleichsam als Held des Kalten Krieges weltberühmt: Bei einem Turnier in Reykjavik bezwang er den russischen Schachmeister Boris Spasski. Damit war Fischer der erste amerikanische Schachweltmeister seit über 100 Jahren und der neue Stolz der Nation.
Ein Exzentriker

Der frühere russische Schachmeister Garri Kasparow erklärte am Freitag, dass Fischers früher Aufstieg «ein revolutionärer Durchbruch» für das Schachspiel gewesen sei. Sein extravaganter Lebensstil und seine teils skandalösen politischen Ansichten seien allerdings keine gute Werbung für das Schachspiel gewesen, sagte Kasparow.

Fischer verlor seinen Weltmeistertitel 1975, er war zu einem Spiel nicht angetreten. Danach fiel er immer wieder mit antisemitischen Äusserungen auf. 1992 tauchte er wieder auf und liess sich im damaligen Jugoslawien auf ein Rückspiel gegen Spasski ein. Fischer gewann, hatte mit dem Spiel allerdings gegen die damals geltenden amerikanischen  Sanktionen gegen das Jugoslawien von Präsident Slobodan Milosevic verstossen.
2004 in Japan festgenommen

Im Juli 2004 wurde er deswegen in Japan festgenommen, ihm drohte die Auslieferung in die USA. Nach neun Monaten in Gewahrsam konnte der diplomatische Streit beigelegt werden, als Island ihm die Staatsbürgerschaft gewährte. Fortan lebte er auf der nördlichen Insel mit ihren schachbegeisterten Einwohnern.

Fischer wurde am 8. März 1943 in Chicago geboren. Schon mit acht Jahren war er erfolgreicher Schachspieler, mit 13 gewann er bereits erste Turniere. Mit 15 bekam er als bis dahin Jüngster den Titel eines internationalen Schachgrossmeisters. Bereits damals war er für sein kapriziöses Verhalten berüchtigt. Er kam zu Spielen zu spät, verlangte Änderungen der Beleuchtungen und wollte Fernsehkameras verbannen – damit gelang es ihm auch, seine Gegner zu verunsichern. Auch bei dem Turnier gegen Spasski hatte er nach zwei verlorenen Runden erfolgreich auf die Verbannung des Fernsehens bestanden.

19.01.2008 – Operntenor Ferraro in Mailand gestorben

Der italienische Operntenor Pier Miranda Ferraro ist am Freitag im Alter von 83 Jahren in Mailand gestorben. Der für seine Verdi-Rollen bekannt gewordene Sänger begann seine Karriere 1951 an der Mailänder Scala. Bald darauf folgten Auftritte in Wien, London und Südamerika.

Bei der Auswahl einer Online-Partneragentur stehen Seriosität und Anonymität ganz oben. All dies garantiert diepresse.com/partnersuche und sorgt dadurch für ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Männern und Frauen. 

Seinen Abschied von der Bühne feierte Ferraro 1981 mit einer "Otello"-Aufführung. Danach gründete er eine Agentur für die Vermittlung von Sängern, Dirigenten und Regisseuren.

Der Tenor wurde 1924 als Pietro Ferraro in Altivole bei Treviso geboren, den mittleren Namen übernahm er von seiner Frau. Neben ihr hinterlässt er vier Kinder und 16 Enkel.

11.01.2008 – Mount-Everest-Bezwinger Sir Edmund Hillary tot

Sir Edmund Hillary ist im Alter von 88 Jahren gestorben. Er erlag laut Ärzten gestern Abend im neuseeländischen Auckland einem Herzanfall.

Ministerpräsidentin Helen Clark würdigte Hillary als Helden und berühmtesten Neuseeländer, der jemals gelebt habe. Hillary erreichte zusammen mit dem Sherpa Tenzing Norgay am 29. Mai 1953 als erster Mensch den Gipfel des 8.848 Meter hohen Everest. Die beiden waren damit die ersten Menschen auf dem höchsten Punkt der Erde.

Trotz seines Triumphs blieb Hillary stets bescheiden. Er liess sich Ed nennen und bezeichnete sich als einfachen Bienenzüchter. «Sir Ed beschrieb sich als einfachen Neuseeländer mit bescheidenen Fähigkeiten», erklärte Ministerpräsidentin Clark in einer Stellungnahme. «In Wahrheit war er ein Gigant. Er war ein Held, der nicht nur den Everest bezwang, sondern ein Leben voller Entschlossenheit, Demut und Grosszügigkeit führte.»

Einsatz für Menschen in Nepal
Hillary setzte sich jahrzehntelang für die Menschen in Nepal ein. Er sammelte Geld, mit dem er Schulen und Krankenhäuser in der Heimat seines 1986 verstorbenen Sherpas Norgay baute, stellte finanzielle Mittel für die schulische Ausbildung von Sherpa-Kindern bereit und arbeitete beim Aufbau eines Wiederaufforstungsprogramms mit. Die Vereinten Nationen ehrten den Bergsteiger 1987 als einen von weltweit 500 Umweltschützern. Ausserdem erhielt Hillary zahllose Ehrendoktorwürden.

«Er war ein Held und eine Führungspersönlichkeit für uns», sagte Bhoomi Lama von der Nepalesischen Bergsteigert-Gesellschaft. Hillarys Tod sei ein unersetzlicher Verlust. Nepal, wo Hillary wegen seiner Körpergrpsse von 1,88 Metern als «burra sahib», «grosser Mann» bekannt war, verlieh ihm 2003 die Ehrenbürgerschaft.

Staatsbegräbnis
Zuletzt besuchte Hillary den Himalaya im April 2007. Im Gegensatz zu anderen Bergsteigern äusserte er nie den Wunsch, auf einem Gipfel beigesetzt zu werden. Er verfügte, dass seine Asche vor der Küste von Auckland ins Meer gestreut werden soll. Ein Sprecher seiner Familie erklärte heute, die Angehörigen hätten einem Staatsbegräbnis für Hillary zugestimmt. Ein Termin war zunächst nicht bekannt.

Die Nachricht von der Bezwingung des höchsten Bergs der Welt erreichte Grossbritannien vier Tage vor der Krönung von Königin Elizabeth II. In einer ihrer ersten Amtshandlungen schlug sie den damals 33-Jährigen zum Ritter. Lange Zeit äusserte sich Hillary nicht dazu, wer den Gipfel des Everests zu erst erreichte, er oder sein Sherpa Norgay. Er betonte stets, die beiden seien ein Team gewesen. Erst nach Norgays Tod schrieb Hillary 1999 in einem Buch, er habe als erster den Fuss auf den Gipfel gesetzt. Norgay sei ihm wenige Momente später gefolgt. In diesem Moment sei er erleichtert gewesen, die Strapazen hinter sich zu haben.

Privat musste Hillary einen schweren Schicksalsschlag verkraften: Seine erste Frau Louise und die gemeinsame Tochter Belinda starben am 31. März 1975 bei einem Flugzeugabsturz. 1989 heiratete Hillary ein zweites Mal – June Mulgrew, die Exfrau seines Freundes Peter Mulgrew, der ebenfalls bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam. Das Paar hat zwei Kinder und mehrere Enkel. 

28.12.2007 – Benazir Bhutto bei Anschlag in Pakistan getötet

Die Oppositionspolitikerin wird Opfer eines Selbstmordattentats in Rawalpindi

Die pakistanische Politikerin Benazir Bhutto wurde am Donnerstagabend bei einer Wahlkampfveranstaltung Opfer eines Selbstmordattentats. Bhutto war im Oktober nach Pakistan zurückgekehrt, um sich an den Wahlen zu beteiligen. Sie wusste von Attentatsplänen gegen sie, schlug diese jedoch in den Wind.

Die pakistanische Politikerin Benazir Bhutto ist am Donnerstagabend bei einem Selbstmordattentat in der pakistanischen Garnisonsstadt Rawalpindi ums Leben gekommen. Bhutto hatte kurz nach sechs Uhr abends eine Wahlkampfveranstaltung beendet und wollte ihr Fahrzeug besteigen, als fünf Schüsse fielen. Sie wurde offenbar an Hals und Brust getroffen, als im gleichen Augenblick ein Mann mit einem Motorrad bis nahe an sie heranfuhr und sich in die Luft sprengte. Es war nicht klar, ob die Schüsse vom Suizidtäter stammten. Laut Augenzeugenberichten waren sie aus einer anderen Richtung gekommen als die Explosion, was die Vermutung eines präzis geplanten Attentats verstärken würde. Die Wucht der Explosion tötete neben Bhutto weitere zwanzig Menschen und verletzte zahlreiche ihrer Anhänger, darunter ihre engen Beraterinnen Sherry Rehman und Naheed Khan. Bhutto wurde in das Allgemeine Krankenhaus der Stadt gefahren, doch eine halbe Stunde nach dem Attentat stellten Ärzte ihren Tod fest.

In den Strassen von Rawalpindi, der Schwesterstadt der Hauptstadt Islamabad und dem Hauptquartier der pakistanischen Armee, kam es schon bald nach dem Attentat zu lauten Klagerufen und Szenen der Trauer von weinenden und schreienden Anhängern der Politikerin. Diese verwandelten sich bald einmal in Protestrufe gegen Präsident Musharraf, gefolgt von Angriffen auf Polizeifahrzeuge und Polizeistationen. Ähnliche Szenen spielten sich im Stadtteil Lyari in Karachi ab, der Hochburg der Pakistan People's Party (PPP), deren Präsidentin Bhutto war. Am späten Abend appellierte Präsident Musharraf zur Ruhe, und erklärte eine dreitägige Staatstrauer.
Männliche Rivalen

Dies war das zweite Attentat gegen Bhutto innerhalb von zehn Wochen. Sie war am 18. Oktober nach Pakistan zurückgekehrt, um sich an den Wahlen zu beteiligen, die Präsident Musharraf versprochen hatte. Nur Stunden nach ihrer Ankunft kam es in der Nähe ihres Fahrzeugs zu zwei Explosionen, die 139 Menschen das Leben kosteten. Schon zuvor hatte es eine Reihe von Todesdrohungen gegen sie gegeben, und ihr Ende kann auch als das Ende einer Chronik über einen angekündigten Tod gelesen werden. In einer Pressekonferenz am 19. Oktober erklärte Bhutto, sie verfüge über Geheimdienstinformationen, wonach mindestens vier Terror-Organisationen Attentäter nach Karachi gebracht hatten, um sie zu liquidieren. Sie erklärte auch, dass drei Politiker aus dem Regierungsestablishment es auf ihr Leben abgesehen hätten. Einer von ihnen war der Regierungschef der Provinz Panjab, in der Rawalpindi liegt.

Die 54-jährige Bhutto war eine natürliche Zielscheibe sowohl für Rivalen aus dem politischen Mainstream wie für ideologische Gegner. Sie war, in einer zutiefst patriarchalischen Gesellschaft, eine Frau, die zahlreichen ihrer männlichen Rivalen die Stirne zeigte. Sie war zudem eine gemässigte, demokratische und moderne Muslimin, die zudem noch amerikafreundlich war. Gleichzeitig war sie ausgesprochen machthungrig und machte keinen Hehl aus ihrem quasi angeborenen Anspruch auf die Führung des Landes. Zahlreiche ihrer politischen Gegner sind ehemalige PPP-Mitglieder, die von ihr zum Verlassen der Partei gedrängt worden waren, weil sie keine Rivalen neben sich dulden konnte.
Tod mitten im Wahlkampf

Benazir Bhutto starb mitten im Wahlkampf, der am 8.Januar in Urnengängen für das Zentral- und die vier Provinzparlemente enden sollte. Dieser Wahlkampf wird nun noch stärker eingeschränkt, als er es wegen Sicherheitsbeschränkungen ohnehin schon war. Selbst wenn es zu Wahlen kommt, wird ihnen die nötige Legitimität im Sinn einer freien demokratischen Wahl fehlen. Frau Bhuttos Ehemann Asif Zardari kehrte noch am Donnerstagabend aus Dubai nach Karachi zurück, aber er ist zu unpopulär, um sich als ihr Nachfolger zu empfehlen. Der einzige PPP-Politiker von Format, Aitzaz Ehsan, steht unter Hausarrest und darf nicht an den Wahlen teilnehmen, weil er als einer der Führer der Anwaltsbewegung gegen Musharraf, dessen Feindschaft eingehandelt hat und weil Frau Bhutto nichts tat, um diesen potentiellen Rivalen freizubekommen. Dies könnte bedeuten, dass Nawaz Sharif am meisten vom Tod seiner Rivalin und demokratischen Mitkämpferin profitiert. Es sei denn, Präsident Musharraf sieht sich erneut genötigt, den Ausnahmezustand zu erklären und sein Land für unreif für eine Demokratie zu erklären und damit der Spirale in noch tiefere Instabilität eine weitere Drehung zu geben. Am Donnerstagabend rief Sharif an einer Pressekonferenz in Rawalpindi Präsident Musharraf zum sofortigen Rücktritt auf. Er kündigte den Boykott seiner Partei für die auf den 8. Januar geplanten Parlamentswahlen an. Unter Musharraf seien freie und faire Wahlen nicht möglich, sagte er.

26.12.2007 – Jazz-Legende Oscar Peterson gestorben

Die Jazz-Legende Oscar Peterson ist im Alter von 82 Jahren gestorben. Der kanadische Jazz-Pianist starb am Sonntagabend in seinem Haus im Torontoer Vorort Mississauga in der Provinz Ontario an Nierenversagen. «Die Welt hat ihren grössten Jazz-Musiker verloren», sagte der Bürgermeister von Mississauga.

Der legendäre kanadische Jazzpianist und -komponist Oscar Peterson ist tot. Er verstarb am Sonntagabend im Alter von 82 Jahren in seinem Haus bei Toronto an Nierenversagen, wie der kanadische Fernsehsender CBC und Radio-Canada am Montag meldeten.

Peterson hatte bereits 1993 einen Schlaganfall erlitten. Danach versprach er seinen Millionen Fans: «Ich werde spielen, bis ich vom Schemel falle.»

Er löste sein Versprechen ein und kehrte nach einer Pause wieder auf die Bühnen der Welt zurück. Der Pianist war auch in der Schweiz ein gern gesehener Gast – zuletzt trat er 2005 am Montreux Jazz Festival auf.

Oscar Emmanuel Peterson wurde am 15. August 1925 im kanadischen Montreal geboren als Sohn eines Gepäckträgers der Canadian Pacific Railways. Musik spielte in seiner Familie eine wichtige Rolle. Alle fünf Kinder spielten ein Instrument. Der Vater hatte sich das Klavierspielen einst selbst beigebracht und war denn auch Petersons erster Lehrer.

Mit fünf Jahren begann Oscar Emmanuel Peterson zunächst aber Trompete zu spielen. Er wollte damit seinem grossen Vorbild Louis Armstrong nacheifern. Doch eine Lungentuberkulose machte seinem Traum ein Ende, und er sattelte mit sechs Jahren auf das Klavier um.

Bereits mit 14 gewann er einen Amateur-Wettbewerb von CBC, worauf er im Radio eine eigene Sendung namens «Fifteen Minutes Piano Rambling» bekam, wie seiner Website zu entnehmen ist.

Mit 17 wurde er Berufsmusiker. Als einziger Afroamerikaner spielte er in einem Tanzorchester in Montreal – und musste immer wieder rassistische Beleidigungen aus dem Publikum und von Kollegen hin nehmen. Durchbruch in den 50ern

1947 leitete er erstmals ein eigenes Trio. Der internationale Durchbruch kam zwei Jahre später, als der amerikanische Konzertmanager Norman Granz ihn für die Konzertreihe «Jazz at the Philharmonic» in die Carnegie Hall nach New York einlud.

In den 50er Jahren gründete Peterson zwei weitere Trios. Diese gehörten zu den erfolgreichsten der Jazz-Geschichte. Peterson begleitete auch zahlreiche andere Stars, darunter Armstrong, Ella Fitzgerald, Billie Holiday, Dizzy Gillespie, Count Basie, Nat King Cole und Duke Ellington.

In den 60er Jahren startete er zudem eine Solo-Karriere. Im Laufe seines Lebens nahm er fast 200Alben auf.

Acht Mal wurde er mit Grammys ausgezeichnet, darunter 1997 für sein Lebenswerk. Mehr als ein Dutzend Universitäten verliehen ihm Ehrendoktor-Würden. 1993 wurde er als erster Jazzmusiker mit dem renommierten Glenn-Gould-Preis ausgezeichnet und 2000 erhielt er den UNESCO-Musikpreis.
Spielfreude und Fleiss

Musikkritiker bescheinigten Peterson während seiner über sechs Jahrzehnte dauernden Karriere eine überschäumende Spielfreude – auch wenn Peterson nach seinem Schlaganfall langsamere Töne anschlug und zuletzt nur noch mit einer Hand spielte.

Hinzu kamen sein Improvisationstalent, Ideenschwung, Virtuosität und technische Perfektion. Peterson beherrschte alle Stile des «Mainstream»-Jazz und wechselte spielerisch zum Beispiel von Boogie-Woogie zu Stride oder Bebop.

Grundlage seines Erfolgs war auch seine eiserne Disziplin. Schon als Junge hatte Peterson acht Stunden am Tag geübt. Er kenne nur einen Musiker, der ohne Proben auskomme, pflegte er dem Nachwuchs mit auf den Weg zu geben. «Der heisst Gabriel und hat Flügel.»

 

26.12.2007 – Tausende gedenken der Tsunami-Opfer

Mit Gedenkfeiern haben die Menschen in Indonesien den dritten Jahrestag der Tsunami-Katastrophe begangen. An der grössten Gedenkfeier am Stadtrand von Calang in der Provinz Aceh nahmen rund tausend Einwohner, Schüler und Regierungsvertreter teil. Eine Fotoausstellung dokumentiert die Fortschritte beim Wiederaufbau

Drei Jahre nach dem Tsunami haben Überlebende am Mittwoch der Opfer der schlimmsten Flutkatastrophe in der Geschichte des Landes gedacht. Hunderte beteten in der Provinz Aceh vor Massengräbern und Moscheen

An der Küste unweit der indonesischen Hauptstadt Jakarta auf der Insel Java fand am Mittwoch auch eine Tsunami-Warnübung statt. Die nach 2004 installierten Warnsirenen schrillten und mehr als 9000 Anwohner begaben sich bis zu zwei Kilometer landeinwärts. Mehrere Minister und der Staatspräsident Susilo Bambang Yudhoyono nahmen ebenfalls an der Übung teil.

230’000 Opfer zu beklagen

Am 26. Dezember 2004 hatte das seit 40 Jahren stärkste Erdbeben vor der Küste Indonesiens eine zerstörerische Flutwelle ausgelöst. 230’000 Menschen rund um den Indischen Ozean kamen ums Leben, etwa die Hälfte davon in Indonesien.
Tausende starben auch in Sri Lanka, Indien und Thailand, wo ebenfalls zahlreiche Gedenkveranstaltungen stattfanden.

Allein in Thailand wurden rund 5400 Menschen getötet, darunter zahlreiche Touristen. In allen sechs betroffenen Provinzen fanden am Mittwoch ebenfalls Gedenkfeiern statt, die wichtigsten auf den am schwersten betroffenen Stränden von Phang Na, Phuket und Krabi. Drei Jahre nach der Tsunami-Katastrophe sind dort kaum noch Spuren der damaligen Zerstörung zu sehen und der Tourismus hat sich erholt.