Der frühere irische Staatspräsident Patrick Hillery ist am Samstag im Alter von 84 Jahren gestorben. Dies gab die irische Regierung in Dublin bekannt. Hillery war von 1951 bis 1973 Abgeordneter der Partei Fianna Fail und wirkte als Minister in vier Ressorts. Als Außenminister war er maßgeblich für die Aushandlung des Beitritts Irlands zur Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft 1973 beteiligt. 1976 wurde der studierte Mediziner zum Staatspräsidenten ernannt, 1983 wurde seine Amtszeit um weitere sieben Jahre verlängert. Hillery starb nach Angaben von Ministerpräsident Bertie Ahern nach kurzer Krankheit.
05.04.2008 – Charlton Heston stirbt mit 84 Jahren
Als Moses wurde er berühmt, als Ben Hur wurde er Oscar-Preisträger, und in den Rollen vieler anderer grosser Figuren wurde der Hüne Charlton Heston in den Fünziger- und Sechzigerjahren zu einem der gefragtesten Schauspieler Hollywoods. Am Samstag ist der alzheimerkranke Star 84-jährig in seinem Haus in Beverly Hills gestorben.
Ab den Neunzigerjahren kämpfte der Leinwandheld vor allem für das Recht jedes Amerikaners auf Waffenbesitz.
02.04.2008 – Regisseur Dassin gestorben
Jules Dassin starb am Montag in seiner Wahlheimat Griechenland. Berühmt wurde er mit "Rififi", "Sonntags nie" und "Topkapi" mit seiner Frau Melina Mercouri.
Jules Dassin und seine Frau Melina Mercouri in einer Aufnahme von 1960. Jules Dassin und seine Frau Melina Mercouri im November 1960. DruckenSendenLeserbrief
Er beherrschte die hohe Kunst der Parodie wie kaum ein anderer. Der amerikanisch-französische Filmemacher Jules Dassin, der im Alter von 96 Jahren am Montag in Athen gestorben ist, hat in seiner langen Karriere mit Vorliebe Krimis, Gangsterparodien und Gesellschaftskomödien gedreht. Sein Debüt feierte Dassin mit der komödiantischen Gespenster-Geschichte "Das Gespenst von Canterville" (1944) von Oscar Wilde. Seinen internationalen Durchbruch hatte er mit dem ausgeklügelten und humorvollen Krimi "Rififi" (1955). Der Realismus seiner Filme war manchmal hart und sehr sozialkritisch, Schöntuerei oder Gefälligkeit waren ihm sein Leben lang fremd.
Zu Dassins bedeutendsten Filmen zählen "Nazi Agent" (1942), "Brute force" (1947), eine Anklage des Faschismus, der realistische Polizeithriller "Naked City" (1948), "Sonntags nie" (1960), der Kriminalfilm "Topkapi" (1964), "Uptight" (1968) nach "The Informer" von John Ford, bei dem er die in Irland spielende Handlung in ein schwarzes Ghetto verlegte, sowie "Die Athener Revolte" mit prominenten Griechen als Laiendarstellern.
Politisches Engagement
Der Sohn russisch-jüdischer Emigranten wurde in Middletown in Connecticut (USA) geboren. Unter seinen Ahnen soll ein französischer Offizier Napoleons gewesen sein, sein Vater selbst war Friseur. Nachdem er 1950 als Kommunist vom Komitee für unamerikanische Umtriebe beschuldigt worden war und so auf der berühmten Blacklist landete, wanderte Dasasin nach Europa aus. 1966 heiratete er die griechische Schauspielerin Melina Mercouri und kämpfte an ihrer Seite gegen die griechische Obristenjunta im Exil in Paris. Erst 1968 durfte er wieder in Hollywood Filme drehen. Er könne sich ein Leben ohne politisches Engagement nicht vorstellen, sagte er einmal.
In Frankreich erlangte Dassin unterdessen Weltruf. "Rififi", der grandiose Coup, an dessen Drehbuch Dassin mitgeschrieben hat und in dem er als Juwelendieb auftrat, bekam mehrere internationale Auszeichnungen. Sein Sohn aus einer ersten Ehe mit der Geigerin Béatrice Launer, Joe Dassin, hat in Frankreich Karriere als populärer Chanson-Sänger gemacht, starb jedoch schon 1980 an einem Herzinfarkt.
Der griechische Staat verlieh dem Regisseur 1992 die Ehrenbürgerschaft. Bis zuletzt habe er sich die Begeisterung und Neugier eines jungen Mannes erhalten, sagten Freunde über ihn. Dabei war er bereits seit Jahren gesundheitlich angeschlagen und verließ kaum mehr seine Athener Villa an der Melina Mercouri-Straße.
"Griechenland beklagt den Verlust eines wirklichen Freundes und großen Künstlers", sagte der griechische Ministerpräsident Kostas Karamanlis am Montagabend. Dassin soll seinem Wunsch entsprechend in Athen neben dem Grab Melina Mercouris beigesetzt werden, berichtete das griechische Fernsehen. Nach griechischen Medienberichten starb Dassin an den Folgen eines Hüftgelenkbruchs und einer anschließenden Grippeerkrankung in einem Athener Krankenhaus. Die Trauerfeier wird am kommenden Mittwoch in der Synagoge von Athen stattfinden.
28.03.2008 – Oscar-Preisträger Abby Mann gestorben
Der Amerikaner Abby Mann, Schöpfer der Detektivfigur «Kojak» und sozialkritischer Drehbuchautor sowie Produzent, ist 80-jährig gestorben.
Abby Mann war Schöpfer der Figur des Polizisten Theo Kojak, der in den 70er Jahren in der erfolgreichen Krimiserie «Kojak – Einsatz in Manhattan» mit dem kahlköpfigen Telly Savalas in der Hauptrolle die New Yorker Unterwelt aufmischte. Mann starb bereits am Dienstag, wie die Gewerkschaft der Drehbuchautoren gestern in Los Angeles mitteilte.
In seiner über 50-jährigen Laufbahn als Autor und Produzent widmete sich Mann, der auch zahlreiche Emmys gewann, vor allem anspruchsvollen Justizdramen und sozialkritischen Themen. Sein weltweiter Durchbruch gelang dem bis dahin nur mässig erfolgreichen Autor von Fernsehdrehbüchern in den 1950er Jahren: Das Drehbuch für «Das Urteil von Nürnberg», in dem es um die Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse ging, schrieb er zunächst fürs Fernsehen, dann auch als Kinoversion. 1961 kam der Film mit Starbesetzung ins Kino, unter anderen spielten darin Spencer Tracy, Burt Lancaster, Marlene Dietrich, Judy Garland, Richard Widmark, Montgomery Clift und Maximilian Schell. Der Film wurde für elf Oscars nominiert, Schell und Mann bekamen einen.
«Versuchen, die Welt zu verändern»
Wegbegleiter sahen Mann als sozialkritischen Künstler. «Schon in seinen frühesten Tagen als Autor führte ihn ein moralischer Kompass, der nie schwankte», sagte Del Reisman, ehemaliger Präsident der US-Drehbuchautorengewerkschaft und langjähriger Freund Manns. Für den Dokumentarfilm «Recht, nicht Rache», der die Geschichte des Holocaust-Überlebenden und Menschenrechtlers Simon Wiesenthal darstellte, erhielt Mann einem Emmy. Auch Martin Luther King widmete er eine Dokumentation.
Click here to find out more!
Mann lag die Sozialkritik am Herzen: Damit ein Autor sein Geld wert sei, dürfe er nicht nur unterhalten, sondern müsse die Welt, in der er lebe, auch kommentieren, sagte Mann bei der Oscarverleihung. «Nicht nur kommentieren, sondern vielleicht auch versuchen, die Welt zu verändern.»
18.03.2008 – Regisseur Minghella gestorben
Der britische Regisseur Anthony Minghella ist im Alter von 54 Jahren gestorben. Das teilte seine Agentin am Dienstag mit, ohne eine Todesursache zu nennen. Minghella hatte für das 1996 gedrehte Filmdrama "Der englische Patient" den Oscar als bester Regisseur bekommen. Insgesamt wurde die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Michael Ondaatje bei der Oscar-Vergabe 1997 sogar mit neun Trophäen ausgezeichnet. Ein weiteres Werk Minghellas ist der Film "Der talentierte Mr. Ripley".
14.03.2008 – Bischof Mamie gestorben
Der ehemalige Bischof des Bistums Lausanne, Genf und Freiburg, Pierre Mamie, ist am Freitag 88-jährig verstorben. Nicolas Betticher, Offizial des Bistums, bestätigte eine entsprechende Meldung des Westschweizer Radios.
Der in Bonfol (JU) heimatberechtigte Pierre Mamie wurde am 4. März 1920 in La Chaux-de-Fonds geboren. Er entstammte einer Uhrmacherfamilie. Nach seiner Matur am Kollegium St. Michael in Freiburg trat er 1941 ins Priesterseminar Freiburg ein, wo er 1946 die Priesterweihe erhielt. Als Vikar arbeitete er in Lausanne und Rom und bildete sich in Jerusalem weiter, 1958 erhielt er die Doktorwürde. Von 1960 bis 1968 unterrichtete er Schriftauslegung an der Universität Freiburg.
Anschliessend wurde er zum Weihbischof der Diözese Lausanne, Genf und Freiburg ernannt. Ab 1970 war er vollamtlicher Bischof von Freiburg. Im Lauf seiner Amtszeit stand er auch zweimal der Schweizerischen Bischofskonferenz (SBK) vor. Mit seinem 75. Geburtstag 1995 reichte er sein Rücktrittsgesuch an den Papst ein. Im gleichen Jahr wurde er Ehrenbürger von Freiburg. Bis zu seinem Tode lebte er im Altersheim für Priester Johannes Paul II in Villars-sur-Glâne (FR).
Immer wieder setzte sich Mamie für Ausländer, für die Dritte Welt und gegen den Waffenhandel ein. Zudem kämpfte er für eine Aufteilung der grossen Diözesen: Die Bischöfe seien überlastet.
In diesem Zusammenhang bekämpfte er den Artikel 72 Abs. 3 der Bundesverfassung, wonach Bistümer nur mit Genehmigung des Bundes errichtet werden dürfen. Die Passage wurde 2001 gestrichen.
Kontakt zu Kulturschaffenden
Schon zu seinen Bischofs-Zeiten stand Mamie in Kontakt zu Kulturschaffenden. Er war mit dem Maler, Bildhauer und «Maschinenbauer» Jean Tinguely sowie dem Schriftsteller Frédéric Dard (bekannt durch seine San-Antonio-Kriminalromane) befreundet. Zusammen mit letzterem verfasste er das Buch «D'homme à homme».
12.03.2008 – Heinrich Oswald ist tot
Am vergangenen Donnerstag ist der ehemalige Direktionspräsident des Ringier-Verlages, Heinrich Oswald, 90-jährig gestorben.
Der gelernte Jurist leitete die Geschicke des Ringier-Verlages als Direktionspräsident und Delegierter des Verwaltungsrates von 1972 bis 1983. Wie Verleger Michael Ringier in einer Würdigung sagte, war Heinrich Oswald eine «der grossen Figuren in der Geschichte des Ringier-Verlages».
Oswald habe es in Siebzigerjahren geschafft, dem Verlag moderne Managementstrukturen zu verpassen, ohne die Wichtigkeit journalistischer Grundsätze aus den Augen zu verlieren. In Oswalds Amtszeit fielen beispielsweise das Zusammengehen der «Schweizer Illustrierten» mit «Sie + Er» oder die erfolgreiche Lancierung neuer Zeitschriften wie «GlücksPost» oder «L’Hebdo». Eine «journalistische Pionierleistung» erbracht habe Oswald mit der Gründung der Ringier-Journalistenschule, so Michael Ringier weiter.
Bekannt wurde Oswald schon vor seiner Zeit bei Ringier durch eine nach ihm benannte Armeereform, die einige Lockerungen militärischer Umgangsformen brachte. Der 1917 in Riehen geborene Oswald war nach seinem Anwaltsexamen in den Sechzigerjahren bei der Bundesverwaltung tätig. Danach arbeitete er in leitenden Positionen bei Knorr, bis er 1972 bei Ringier den Posten des Generaldirektors übernahm.
03.03.2008 – Giuseppe Di Stefano ist tot
Eine der größten Stimmen des 20. Jahrhunderts ist für immer verstummt: Der italienische Tenor Giuseppe Di Stefano ist im Alter von 86 Jahren verstorben.
Wie seine deutsche Ehefrau Monika Curth bestätigte, ist der Sänger am Montagmorgen friedlich in seinem Haus in der Nähe von Mailand eingeschlafen. Di Stefano wurde 86 Jahre alt. "Ich hielt seine Hand in meiner Hand, irgendwann hat er einfach aufgehört zu atmen, er hat nicht gelitten", sagte seine Frau. Nach seinem Rückzug von der Opernbühne Mitte der achtziger Jahre hatte der Sänger mehrere Monate im Jahr in seinem Haus in Kenia verbracht. Dort war er Ende 2004 überfallen und schwer verletzt worden – und hatte sich von den Verletzungen seither nie mehr erholt.
Als Sohn eines Polizisten und einer Schneiderin am 24. Juli 1921 auf Sizilien geboren, wuchs Di Stefano in Mailand auf. Zunächst besuchte er eine Jesuitenschule, widmete sich dann aber dem Gesangsstudium. Im Jahr 1946 debütierte Di Stefano in der Rolle des liebestollen Studenten Renato Des Grieux in Jules Massenets "Manon".
Nur ein Jahr später trat er in der gleichen Rolle erstmals an der Mailänder Scala auf. Es folgten glorreiche Engagements an der Metropolitan Opera in New York, wo er den Herzog von Mantua in Verdis "Rigoletto" gab und im Londoner Covent Garden, wo er als Mario Cavaradossi in Puccinis "Tosca" brillierte. Vor allem bekannt wurde Di Stefano aber durch seine häufigen Auftritte mit Maria Callas; seine Fans nannten ihn den "Tenor der Callas". In den fünfziger und sechziger Jahren galt Di Stefano als der wohl bestbezahlte Sänger der Welt, obwohl Kritik und Publikum den sechs Jahre älteren Mario del Monaco oft vorzogen.
Bereits 1963, mit gerade einmal Anfang vierzig, hatte Di Stefano bei der Aufführung von Puccinis "La Bohème" am Covent Garden mit stimmlichen Problemen zu kämpfen. Nur ein Jahr darauf ersetzte ihn ein junger Sänger: Luciano Pavarotti. Es war der Anfang der Karriere des Startenors Pavarotti – und der Anfang vom Ende der Karriere des Startenors Di Stefano.
In der Folge musste sich Di Stefano von Kritikern vorwerfen lassen, seine Stimme übermäßig beansprucht zu haben, was er selbst stets vehement dementierte. Mehrere Comeback-Versuche misslangen, der Opernstar verabschiedete sich daher Mitte der achtziger Jahre von der Bühne und arbeitete – mit einigem Erfolg – nur noch als Regisseur; so 1988 in Taormina mit der "Cavalleria Rusticana" und 1989 beim Tourneetheater "Stagione d’Opera Italiana" mit Puccinis "La Boheme".
Di Stefano war 2004 in seinem Haus an der kenianischen Küste südlich von Mombasa überfallen worden. Die Täter verletzten ihn so schwer, dass er später ins Koma fiel. Auf Wunsch seiner Frau wurde er mit einem Ambulanzflug nach Italien geflogen und in der Mailänder San-Raffaele-Klinik behandelt. "Seither hat er immer viele Krankheiten gehabt und konnte fast nichts mehr alleine machen", sagte Monika Curth.
29.02.2008 – Bekannter Tessiner Hotelier gestorben
Aniello «Nello» Lauro, Generaldirektor des legendären Grand Hotels «Splendide Royal» in Lugano, ist in der Nacht zum Mittwoch 67-jährig an einem Krebsleiden gestorben.
Zu seinen illustren Gästen gehörte unter anderen George Bush senior, mit dem er im April 2001 auf dem Seequai spazierte. Der gebürtige Neapolitaner war 1965 nach Lugano gekommen. Im Hotel seiner Eltern in Sorrento, und später auf Capri, hatte er das Metier von der Pike auf gelernt.
1977 übernahm er die Generaldirektion des prestigereichen, über hundert Jahre alten Grand Hotels «Splendide Royal», in dem laut Gästebuch seit Anfang des 20. Jahrhunderts Berühmtheiten aus aller Welt abstiegen. In den 70-er Jahren diente das im Stil der Jahrhundertwende erhaltene Haus auch als Kulisse eines Films mit Michael Caine.
28.02.2008 – Sänger Ivan Rebroff ist tot
Der Sänger Ivan Rebroff ist tot. Er starb bereits am Mittwoch im Alter von 76 Jahren, teilte das Konzertbüro Richard Weber am Donnerstag im badischen Offenburg mit. Der Sänger, der mit bürgerlichem Namen Hans-Rolf Rippert hieß, starb den Angaben zufolge an Organversagen und Herzstillstand. Rebroff war bereits 1968 mit der Rolle des Milchmanns „Tevje“ im Musical „Anatevka“ bekanntgeworden. In Deutschland pflegte er 40 Jahre lang sein Image als Sänger mit russischer Pelzmütze und einer starken Stimme.
Der Bassbariton Rebroff verfügte nach eigenen Angaben über einen Stimmumfang von viereinhalb Oktaven. Der im Berliner Bezirk Spandau geborene Künstler, der sich 1953 den Künstlernamen Rebroff zulegte, spezialisierte sich schon früh auf russische Folklore. Im hart umkämpften internationalen Musik- und Showgeschäft hatte er damit Erfolg. Er war als „singender Russe“ vier Jahrzehnte lang eine feste Größe. Die meisten Anhänger hatte er in Deutschland.
Zuletzt lebte Rebroff auf der griechischen Sporaden-Insel Skopelos. Dort war er bereits zu seinem 60. Geburtstag von der kleinen Inselgemeinde zum Ehrenbürger ernannt worden.