04.08.2008 Alexander Solschenizyn ist tot

Der russische Literaturnobelpreisträger Alexander Solschenizyn ist im Alter von 89 Jahren in Moskau gestorben.

Der weltweit geschätzte Schriftsteller und Historiker hatte sich seit Monaten nicht mehr in der Öffentlichkeit sehen lassen. Der Nobelpreisträger von 1970 galt seit Monaten als schwer erkrankt.

Als Solschenizyns Hauptwerk gilt der «Archipel Gulag» (1973), in dem er mit Tausenden von Beispielen den stalinistischen Terror in der Sowjetunion darstellt. 1974 verhaftete die sowjetische Führung Solschenizyn und wies ihn aus. Ein «Symbol der Freiheit in der Welt» nannte Heinrich Böll den Freund und nahm ihn in Köln auf. Der Weg des Exils führte ihn dann über Zürich und Norwegen in den US-Bundesstaat Vermont, wo er 17 Jahre lang lebte.

Seit seiner Rückkehr in die Heimat 1994 kritisierte er den Werteverfall sowohl im post-kommunistischen Russland als auch im Westen.

Der frühere russische Präsident und heutige Ministerpräsident Wladimir Putin hatte Solschenizyn im Juni vergangenen Jahres mit dem russischen Staatspreis ausgezeichnet. Millionen von Menschen verbänden den Namen des in der Sowjetzeit als Dissident verfolgten Solschenizyn «mit Russlands Schicksal selbst», hatte Putin damals bei der Preisverleihung im Kreml gesagt.
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Den Preis in der Kategorie «humanitärer Einsatz» hatte Solschenizyns Frau Natalya stellvertretend entgegengenommen, weil der damals schon gebrechlich wirkende Autor nicht an der Zeremonie teilnehmen konnte.

04.08.2008 Alexander Solschenizyn ist tot

Der russische Literaturnobelpreisträger Alexander Solschenizyn ist im Alter von 89 Jahren in Moskau gestorben.

Der weltweit geschätzte Schriftsteller und Historiker hatte sich seit Monaten nicht mehr in der Öffentlichkeit sehen lassen. Der Nobelpreisträger von 1970 galt seit Monaten als schwer erkrankt.

Als Solschenizyns Hauptwerk gilt der «Archipel Gulag» (1973), in dem er mit Tausenden von Beispielen den stalinistischen Terror in der Sowjetunion darstellt. 1974 verhaftete die sowjetische Führung Solschenizyn und wies ihn aus. Ein «Symbol der Freiheit in der Welt» nannte Heinrich Böll den Freund und nahm ihn in Köln auf. Der Weg des Exils führte ihn dann über Zürich und Norwegen in den US-Bundesstaat Vermont, wo er 17 Jahre lang lebte.

Seit seiner Rückkehr in die Heimat 1994 kritisierte er den Werteverfall sowohl im post-kommunistischen Russland als auch im Westen.

Der frühere russische Präsident und heutige Ministerpräsident Wladimir Putin hatte Solschenizyn im Juni vergangenen Jahres mit dem russischen Staatspreis ausgezeichnet. Millionen von Menschen verbänden den Namen des in der Sowjetzeit als Dissident verfolgten Solschenizyn «mit Russlands Schicksal selbst», hatte Putin damals bei der Preisverleihung im Kreml gesagt.
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Den Preis in der Kategorie «humanitärer Einsatz» hatte Solschenizyns Frau Natalya stellvertretend entgegengenommen, weil der damals schon gebrechlich wirkende Autor nicht an der Zeremonie teilnehmen konnte.

24.7.2008 – Ex-Bundesrat Kurt Furgler gestorben

Mit Kurt Furgler ist einer der prägenden Bundesräte der Nachkriegszeit verstorben. Er war am 8. Dezember 1971 in den Bundesrat gewählt worden, dem er bis Ende 1986 angehörte. 1977, 1981 und 1985 war er Bundespräsident. Er galt als Reformminister.

Der Christlichdemokrat hatte eine erfolgreiche Karriere als Jurist und Nationalrat hinter sich, als er in die Landesregierung gewählt wurde. Von 1971 bis Ende 1982 war Furgler Vorsteher des Justiz- und Polizeidepartementes. Von 1983 bis zu Rücktritt stand er dem Volkswirtschaftsdepartement vor.

Weltweit bekannt wurde er als Bundespräsident im Jahr 1985, als er in Genf die damals mächtigsten Männer der Welt, Ronald Reagan und Michail Gorbatschow, in ihren Sprachen begrüsste.

Erfolge zuerst im Handball

Kurt Furgler wurde am 24. Juni 1924 als Bürger von Valens/Pfafers SG in St. Gallen geboren. Mit 18 gründete er den Handballverein St. Otmar/St. Gallen. Als Trainer und Captain führte er seine Mannschaft zum Erfolg. Mehrmals gewannen sie den Schweizer Cup und die Meisterschaft.

Seine juristischen Studien schloss Furgler 1948 ab. Danach war er als Anwalt in St. Gallen tätig. 1950 heiratete er Ursula Stauffenegger. Aus der Ehe gingen vier Mädchen und zwei Knaben hervor. 1971 wurde Furgler zum Oberstbrigadier befördert. Er war der bisher einzige Bundesrat, der bis zum höchsten Grad der Miliz- Hierarchie in der Armee aufstieg.

Furgler gehörte der christlich-sozialen Partei an, dem als progressiv geltenden Flügel der damaligen Katholisch-Konservativen (später CVP). Ab 1954 war er im Nationalrat. Von 1963 bis 1971 war er Fraktionspräsident der CVP.

Erfolgreiche und weniger erfolgreiche Reformen

Als Ludwig von Moos demissionierte, wurde der 47-jährige Furgler am 8. Dezember 1971 in den Bundesrat gewählt. Als Justizminister nahm er zahlreiche Reformen in Angriff. Zu seinen Erfolgen gehören das Adoptions- und Kinderrecht, der Verfassungsartikel über gleiche Rechte für Frau und Mann und das Eherecht.

Die Einschränkung des Grundstückserwerbs durch Personen im Ausland wurde «Lex Furgler» genannt. 1974 setzte sich Furgler in der Abtreibungsfrage über das bundesrätliche Kollegialitätsprinzip hinweg: Er verlangte, von der Vertretung der Vorlage der Indikationslösung vor dem Parlament entbunden zu werden.

Der rhetorisch seinen Gegnern meist überlegene Furgler war aber auch von Misserfolgen nicht verschont. So scheiterte die von ihm angestrebte Bundessicherheitspolizei (Busipo) 1978 am gemeinsamen Widerstand der Linken und der rechten Föderalisten. Die Mitte der 70er Jahre gestartete Totalrevision der Bundesverfassung verlief im Sand.
Jeanmaire-Affäre

Auch in der Affäre um den Brigadier Jean-Louis Jeanmaire exponierte sich Furgler, als er 1976 vor dem Parlament sagte, Jeanmaire habe der Sowjetunion «geheimste Unterlagen und Informationen geliefert».

Die Parlamentarische Untersuchungskommission (PUK) urteilte dazu 1991, dies habe den falschen Eindruck erwecken können, Jeanmaire habe «streng geheim» Klassifiziertes verraten. 1983 übernahm Furgler das Volkswirtschaftsdepartement. Dort versuchte er, die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft zu stärken.
Überraschender Rücktritt

1986 trat Furgler überraschend als Bundesrat zurück. Aktiv blieb er auf kulturellem Gebiet und in Sportorganisationen. So wurde 1987 unter seiner Federführung in St. Gallen die «Ostschweizer Stiftung für Musik und Theater» gegründet. Er gehörte zur Ethikkommission des Internationalen Olympischen Komitees und Berater der Uefa.

1992 setzte er sich vehement für den Beitritt der Schweiz zum Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) ein. 1998 hatte er als Mitglied des Kreises ehemaliger Staats- und Regierungschefs in Kairo frühere Kollegen wie George Bush oder Valéry Giscard D´Estaing getroffen, um über aktuelle Probleme der Weltpolitik zu sprechen.

21.07.2008 – Basler Kunstsammlerin Beyeler ist tot

Kurz
nach ihrem 86. Geburtstag ist die Basler Kunstsammlerin Hildy Beyeler
nach langer Krankheit gestorben. Das bestätigte die Fondation Beyeler
in Riehen. Die Ehefrau des Galeristen und Museumsgründers Ernst Beyeler
war massgeblich am Aufbau der Fondation beteiligt, die 1997 eröffnet
wurde. Die Eheleute gehören zudem zu den Mitbegründern der Kunstmesse
Art in Basel. In einem Katalog der Fondation schreibt Ernst Beyeler,
sein Frau habe alle Ideen gefördert und unterstützt und auch in
schwieriger Zeit tapfer durchgehalten. Vor allem das Museum in Riehen
habe sie tatkräftig unterstützt.

12.07.2008 – Der Vater der Herzchirurgie ist tot

Er operierte Marlene Dietrich, Boris Jelzin und Lyndon Johnson: Am Freitag ist der Erfinder des Herz-Bypass und 60'000-fache OP-Leiter, Michael DeBakey, 99-jährig gestorben.

DeBakey galt mit seinen bahnbrechenden Bypass-Operationen und Herzverpflanzungen als einer der grössten Chirurgen des 20. Jahrhunderts. Der wohl wichtigste Fortschritt, den die Medizin DeBakey verdankt, waren seine Bypass-Operationen, die er 1964 erstmals ausführte. Er ersetzte verkalkte Herzarterien mit gesunden Venen, die er dem Bein entnahm – eine heute selbstverständliche und oft lebensrettende Operation für Risikopatienten. Insgesamt hat er in seiner Karriere mehr als 60’000 Operationen geleitet.

Seit 1975 war der Chirurg mit der deutschen Filmschauspielerin Katrin Fehlhaber verheiratet, die er durch Frank Sinatra kennengelernt hatte. Vor zwei Jahren entging er nur knapp dem Tod, als er wegen einer krankhaften Erweiterung der Schlagader operiert werden musste – ein Verfahren, das er selbst entwickelt hatte. DeBakey erholte sich jedoch wieder so weit, dass er noch im April die Goldmedaille des US-Kongresses für sein Lebenswerk entgegennehmen konnte.

29.06.2008 – Matias Spescha gestorben

Der Bündner Maler, Grafiker und Bildhauer Matias Spescha ist tot.

Spescha starb am Samstag 82-jährig in Zürich an einer Lungenentzündung.
Matias Spescha wurde am 17. Juli 1925 in Trun geboren und wuchs im
Bündner Oberland auf. Nach der Schule absolvierte er zunächst eine
Schneiderlehre. Das Zuschneiden grosser Stoffbahnen und das intuitive
Erfassen von Proportionen und Formen bezeichnete er später als
grundlegend für seine künstlerische Tätigkeit.

1951-55 arbeitete er als Plakatmaler für das Kino
Corso in Zürich. Damals begann er nachkubistische Landschaften,
Stillleben und Figurenbilder zu malen. 1954 ging Spescha nach Paris, wo
er eine sich vom Figurativen abgelöste Bildersprache entwickelte. 1958
zog er ins südfranzösische Bages, pendelte aber meist zwischen dort und
Zürich.

Spescha wurde mehrfach ausgezeichnet, so 1993 mit dem Bündner Kulturpreis und 1999 mit dem Kunstpreis des Kantons Zürich.

18.06.2008 – Musicalstar Cyd Charisse tot

Sie war in vielen Musicals Tanzpartnerin der Hollywood-Stars Fred Astaire und Gene Kelly. Jetzt ist die US-Schauspielerin und Tänzerin Cyd Charisse 87-jährig gestorben.

Ihr Leinwanddebüt gab Charisse 1943 mit «Something to shout about». 1945 tanzte sie erstmals an der Seite von Fred Astaire in «Ziegfeld Follies». Berühmt wurde sie sieben Jahre später mit ihrer Rolle in «Singin' in the Rain» mit Gene Kelly. Ein weiterer grosser Erfolg war 1953 «The Band Wagon» (mit Astaire).

Mit Ende der Musical-Ära in den 60er-Jahren wurde es auch um Charisse stiller, denn dramatische Rollen ohne Tanzeinlagen lagen ihr nach eigenem Bekunden nicht: «Schreien und Kreischen war nie wirklich mein Stil», bekannte sie 2004 in einem Interview.

Astaire beschrieb Charisse in seinen 1959 erschienenen Memoiren einmal als «wunderschönes Dynamit». Hollywood-Legende Debbie Reynolds, die mit Charisse 1952 in dem Klassiker «Singin' in the Rain» auftrat, erklärte: «Ihre Schönheit war atemberaubend. Die Welt wird ihr Tanzen vermissen.»

Geboren im März 1921 in Amarillo im US-Bundesstaat Texas, hatte Charisse schon mit sechs Jahren mit Tanzunterricht begonnen, zunächst auf Empfehlung ihres Arztes, um sie von Kinderlähmung zu heilen. Mit 13 Jahren tanzte sie in dem Ballettensemble Ballets Russes.

Am Montag wurde Charisse nun in das Cedars-Sinai Medical Center in Los Angeles eingeliefert. Sie habe sich von einem Herzinfarkt nicht mehr erholt, teilte ihr Agent Scott Stander mit.

04.06.2008 – Mel Ferrer ist tot

Der US-Schauspieler, Produzent und Regisseur starb im Kreis seiner Familie im kalifornischen Santa Barbara im Alter von 90 Jahren. Dies bestätigte sein Sohn Mark Ferrer.

Sein Vater sei an den Folgen einer Darmerkrankung und Lungenentzündung gestorben. Als Puppenspieler mit den verträumten Augen in dem Film "Lili" war er 1953 berühmt geworden. Ein Jahr später heiratete er auf dem Bürgenstock über dem Vierwaldstättersee Hollywoods Liebling Audrey Hepburn. Wenig später spielten sie zusammen in der Grossproduktion von Leo Tolstois "Krieg und Frieden". Kurz vor der Scheidung im Jahr 1968 produzierte Ferrer noch den Thriller "Wait until dark", in dem Hepburn ein blindes Opfer spielt.

Der in der Schweiz und in Kalifornien lebende, fünf Mal verheiratete US-Amerikaner stand 1981 in Rainer Werner Fassbinders "Lili Marleen" als Oberhaupt der Familie Mendelssohn vor der Kamera. Zuletzt spielte er 1995 in dem Fernseh-Film "Katharina die Grosse" an der Seite von Catherine Zeta-Jones mit.

02.06.2008 – Musiklegende Bo Diddley gestorben

Die amerikanische Rock’n’Roll-Legende Bo Diddley ist tot. Der
Musikpionier ist im Alter von 79 Jahren nach langer Krankheit in
Florida gestorben.

Diddley hatte vor einem Jahr einen schweren Schlaganfall und drei
Monate später einen Herzinfarkt erlitten und konnte seitdem nicht mehr
gut sprechen. Diddley ist ein Urgestein des Rock’n’Rolls, seit er 1955
mit «Bo Diddley» einen Nummer-eins-Hit in den R&B-Charts hatte. Zu
seinen weiteren Erfolgen zählen «Who Do You Love», «Mona», «I’m A Man»
und «Before You Accuse Me».

Mit seinem nach ihm benannten Rhythmus und seinen Liedern übte er
einen grossen Einfluss auf die Rockszene der 60er Jahre und danach
aus: Die Rolling Stones, The Who, The Animals, Bob Seger, Eric
Clapton, Aerosmith und Creedence Clearwater Revival sind einige von
vielen, die mit ihren Versionen seiner Lieder erneut Hits landeten.
Sein von Strassenmusikanten beeinflusster Rhythmus wurde
beispielsweise von U2 in «Desire», George Michael in Faith» und Elvis
Presley in «His Latest Flame» eingesetzt.

02.06.2008 – Frankreich trauert um Saint Laurent

Die Nachricht vom Tode des Designers löste in Frankreich Bestürzung aus.

Mit Saint Laurent sei «einer der Grössten der Modewelt» gegangen, sagte Staatspräsident Nicolas Sarkozy. Er sei der Erste gewesen, der die Haute Couture in den Rang der Kunst erhoben habe.

Kulturministerin Christine Albanel würdigte Saint Laurent als «Erfinder einer modernen Damenmode», bestehend aus Licht, Verführung und Begehren.

In der «Grande Nation» Frankreich gilt «YSL» als Ikone. Der frühere Staatspräsident François Mitterrand nannte den Modeschöpfer einst einen Botschafter französischer Kultur in der Welt und ernannte ihn 1985 zum Ritter der Ehrenlegion.

Sein langjähriger Freund und Kompagnon Pierre Bergé würdigte Saint Laurent als einen Menschen, der die Mode in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wie kein anderer geprägt habe. Chanel habe den Frauen in der ersten Hälfte des Jahrhunderts Freiheit gegeben, Saint Laurent habe ihnen dann später Macht gegeben, sagte er im Radiosender France-Info. Der Verstorbene sei ein wahrer Schöpfer gewesen, der über die Ästhetik hinausgegangen sei, um so ein soziales Statement abzugeben.