SONNET LXXII
O, lest the world should task you to recite What merit lived in me, that you should love After my death, dear love, forget me quite, For you in me can nothing worthy prove; Unless you would devise some virtuous lie, To do more for me than mine own desert, And hang more praise upon deceased I Than niggard truth would willingly impart: O, lest your true love may seem false in this That you for love speak weIl of me untrue, My name be buried where my body is, And live no more to shame nor me nor you. For I am shamed by that which I bring forth, And so should you, to love things nothing worth.
William Shakespeare
LXXII. Sonett
O, daß die Welt dir nicht mit Fragen droht, Welch ein Verdienst du in mir lieben können, Vergiß mich, Lieber, ganz nach meinem Tod; Denn nichts Vollkommnes kannst du an mir nennen: Es wäre denn, daß fromme Lügen du Erfändest, mehr als mein Verdienst ertrüge; Mit Kränzen schmücktest meine Totentruh, Die karge Wahrheit gern herunterschlüge. O, daß nicht falsch dein wahres Lieben nun, Wenn du nun Liebe lögest, wird erfunden, Laß bei dem Leibe meinen Namen ruhn! Uns beiden zum Gewinn sei er verschwunden. Denn meine Früchte, sie beschämen mich; Und so wär Tand zu lieben, Schmach für dich.
Nachdichtung:
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