Am vierten Sonntag nach Ostern
Nicht eine Gnadenflamme hehr Vor deinem Volke soll ich gehn, Nein, ein versteinert Leben schwer Wie Sodoms Säule muß ich stehn Und um mich her Die Irren träumend schwanken sehn.
Und ob auch Öde mich umgibt, Oh mich erstickt der Nebel fast, Mir Wirbelsand die Augen trübt, Doch weiß ich, daß mein Sein dich faßt, Daß es dich liebt, Und daß du mich gesendet hast.
Den Lebenshauch halt ich von dir, Unsterblich hast du mich gemacht; Nicht Glut, nicht Dürre schadet mir, Ich weiß, ich bin in deiner Wacht, Und muß ich hier Auch stehn wie ein Prophet der Nacht.
Ich hebe meine Stimme laut, Ein Wüstenherold für die Not: Wacht auf, ihr Träumer, aufgeschaut! Am Himmel brennt das Morgenrot. Nur aufgeschaut! Nur nicht zurück, dort steht der Tod!
Nur aufgeschaut, nur nicht zurück! Laßt Menschenweisheit hinter euch! Sie ist der Tod; ihr schnödes Glück Ist übertünchtem Grabe gleich. O hebt den Blick! Der Himmel ist so mild und reich.
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