Der ehemalige Journalist von Radio und TV DRS, Theodor Haller,
ist 88-jährig gestorben. Der anglophile Medienmann war während
vieler Jahre die Schweizer «Stimme aus London». Haller verstarb
am 30. Juni im spanischen Javea (Alicante), wie die Familie am
Freitag mitteilte. Er verbrachte seine Kindheit und Jugendzeit
in Winterthur und liess sich in den 30er Jahren an der Uni
Zürich zum Historiker ausbilden. Nach dem Krieg heuerte er bei
Radio DRS an und machte im Studio Bern seine ersten Gehversuche
als Aushilfs-Nachrichtensprecher. 1947 wurde er Londoner
Korrespondent für Radio DRS und legte damit die Basis für seine
Karriere als journalistische Stimme Englands. Ab 1950
berichtete Haller auch für Schweizer Zeitungen aus London. In
den 60er Jahren gestaltete er für SF DRS das eigene
England-Magazin «Big Ben». Obwohl Haller 1981 bei SF DRS
offiziell pensioniert wurde, blieb er dem Sender auch in den
80er Jahren erhalten. Bis 1983 moderierte er den
Eurovisions-Song-Contest, und 1986 begleitete er die Zuschauer
durch die Hochzeit von Prinz Andrew und Sarah Ferguson.
«Fernsehen, Radio und Zeitungen waren die einzigen Rauschgifte,
die ich je genommen und genossen habe», pflegte Haller jeweils
zu sagen, um die Bedeutung des Journalismus für sein Leben zu
betonen. Seine besondere Liebe zu allem Englischen und seine
journalistische Arbeit in Grossbritannien brachten Haller 1982
eine Auszeichnung ein: Er wurde von der englischen Königin zum
«Officer of the Order of British Empire» ernannt. Und mit dem
1988 erschienenen Buch setzte er sich in der Öffentlichkeit ein
letztes Mal mit dem «Unbekannten Nachbar England» auseinander.