Der weltweit geschätzte Schriftsteller und Historiker hatte sich seit Monaten nicht mehr in der Öffentlichkeit sehen lassen. Der Nobelpreisträger von 1970 galt seit Monaten als schwer erkrankt.
Als Solschenizyns Hauptwerk gilt der «Archipel Gulag» (1973), in dem er mit Tausenden von Beispielen den stalinistischen Terror in der Sowjetunion darstellt. 1974 verhaftete die sowjetische Führung Solschenizyn und wies ihn aus. Ein «Symbol der Freiheit in der Welt» nannte Heinrich Böll den Freund und nahm ihn in Köln auf. Der Weg des Exils führte ihn dann über Zürich und Norwegen in den US-Bundesstaat Vermont, wo er 17 Jahre lang lebte.
Seit seiner Rückkehr in die Heimat 1994 kritisierte er den Werteverfall sowohl im post-kommunistischen Russland als auch im Westen.
Der frühere russische Präsident und heutige Ministerpräsident Wladimir Putin hatte Solschenizyn im Juni vergangenen Jahres mit dem russischen Staatspreis ausgezeichnet. Millionen von Menschen verbänden den Namen des in der Sowjetzeit als Dissident verfolgten Solschenizyn «mit Russlands Schicksal selbst», hatte Putin damals bei der Preisverleihung im Kreml gesagt.
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Den Preis in der Kategorie «humanitärer Einsatz» hatte Solschenizyns Frau Natalya stellvertretend entgegengenommen, weil der damals schon gebrechlich wirkende Autor nicht an der Zeremonie teilnehmen konnte.