Am vergangenen Donnerstag ist der ehemalige Direktionspräsident des Ringier-Verlages, Heinrich Oswald, 90-jährig gestorben.
Der gelernte Jurist leitete die Geschicke des Ringier-Verlages als Direktionspräsident und Delegierter des Verwaltungsrates von 1972 bis 1983. Wie Verleger Michael Ringier in einer Würdigung sagte, war Heinrich Oswald eine «der grossen Figuren in der Geschichte des Ringier-Verlages».
Oswald habe es in Siebzigerjahren geschafft, dem Verlag moderne Managementstrukturen zu verpassen, ohne die Wichtigkeit journalistischer Grundsätze aus den Augen zu verlieren. In Oswalds Amtszeit fielen beispielsweise das Zusammengehen der «Schweizer Illustrierten» mit «Sie + Er» oder die erfolgreiche Lancierung neuer Zeitschriften wie «GlücksPost» oder «L’Hebdo». Eine «journalistische Pionierleistung» erbracht habe Oswald mit der Gründung der Ringier-Journalistenschule, so Michael Ringier weiter.
Bekannt wurde Oswald schon vor seiner Zeit bei Ringier durch eine nach ihm benannte Armeereform, die einige Lockerungen militärischer Umgangsformen brachte. Der 1917 in Riehen geborene Oswald war nach seinem Anwaltsexamen in den Sechzigerjahren bei der Bundesverwaltung tätig. Danach arbeitete er in leitenden Positionen bei Knorr, bis er 1972 bei Ringier den Posten des Generaldirektors übernahm.